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Salbei pflanzen, pflegen, düngen & jede Menge ernten

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Der Echte Salbei (Salvia officinalis) gilt nicht nur als wirksame Heilpflanze und als aromatisches Küchenkraut – er sieht im Garten auch einfach wunderschön aus. Mit seinem silbergrünen Laub und den traumhaften violettblauen Blüten ist er eine Bereicherung für Blumenbeete und Bauerngärten

Steckbrief: Salbei

Salbei Blätter

Salbei stammt aus dem Mittelmeerraum und gehört zur Familie der Lippenblütler (wie z.B. auch Oregano, Rosmarin oder Thymian).Als verholzender Halbstrauch erreicht er Höhen von bis zu 80 Zentimetern. Die lanzettlichen Blätter sind weißfilzig behaart und erscheinen daher graugrün.

Ab Mai erblühen die ährenähnlichen Blüten in faszinierenden Lilatönen und verströmen einen betörenden, würzigen Duft. Die nektarreichen Salbeiblüten stehen bei Bienen und Schmetterlingen hoch im Kurs.

Standort

Salbei fühlt sich ob seiner mediterranen Abstammung an vollsonnigen Plätzen am wohlsten. Er liebt magere und trockene Böden und legt Wert auf gute Durchlässigkeit und einen gewissen Kalkgehalt.

Am richtigen Standort entwickelt er sich mit der Zeit zu einem ausladenden Halbstrauch. Im Kräuterbeet gedeiht er in Gesellschaft von Thymian und Rosmarin prächtig. Im Gemüsebeet gilt er als guter Nachbar für Kohlgewächse. Sein Geruch kann helfen, Kohlweißlinge fernzuhalten. 

Als Rosenbegleiter und in romantischen Bauerngärten macht Salbei ebenfalls eine gute Figur. Einige Sorten glänzen durch panaschierte Blätter oder durch besondere Blütenfarben wie Rosa und Weiß. Aufgrund seiner Vorliebe für kargen und trockenen Untergrund eignet sich die Pflanze auch für Kiesbeete und Steingärten.

 Mit der Hitze auf Südbalkonen kommt der robuste Gewürzstrauch problemlos zurecht. Geeignete Pflanzgefäße sind aus Ton und haben ein Loch im Boden. Handelsübliche Kräutererden sollten mit Sand vermischt werden.

Pflege

Zum Glück für den Hobbygärtner ist Salbei anspruchslos und pflegeleicht. Im Freiland muss Salbei kaum gegossen werden. Selbst hochsommerliche Hitzeperioden übersteht der zähe Strauch gut.

Ganz anders sieht die Sache bei der Topfkultur aus. Hier ist die Pflanze auf Dich und Deine Gießkanne angewiesen. Du kannst mit dem Finger prüfen, ob die Erde in ein bis zwei Zentimetern Tiefe bereits ausgetrocknet ist. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Salbei zu gießen. 

Düngen

Salbei braucht lediglich im Frühjahr eine kleine Düngergabe. Wer seinen Gewürzstrauch verwöhnen möchte, mischt eine kleine Portion reifen Kompost mit reichlich Sand, etwas Gartenkalk und fünf Prozent Urgesteinsmehl. Diese Mischung kannst Du vorsichtig ringsum die Pflanze einarbeiten.

Schneiden

Ein Rückschnitt im Frühjahr sorgt dafür, dass die Pflanze frische Triebe bildet und buschiger wächst. Im Herbst können alle blattlosen Zweige abgeschnitten werden.

Überwintern

Salbei ist mehrjährig und übersteht kalte Winter meist problemlos. Strenger Frost ohne eine schützende Schneedecke kann vielen Pflanzen gefährlich werden. Hier hilft, es das Gewächs mit Reisig abzudecken oder mit Vlies zu umwickeln. Wächst Dein Salbei im Topf, solltest Du ihn in einem ungeheizten Raum überwintern.

Vermehren

Salbei Blätter auf weißem Hintergrund

Verbleiben die abgeblühten Blütenstände an der Pflanze, neigt sie zur Selbstaussaat. Wer es eilig hat, vermehrt seinen Salbei über Stecklinge. Solltest Du noch keine Salbeipflanze besitzen, kannst du den Gewürzstrauch auch aus Saatgut ziehen. Es dauert zwar länger, bis Du endlich ernten kannst, ist aber ein spannender Prozess, der vielen Pflanzenliebhabern Freude macht.

Salbei vermehren mit Stecklingen

  1. Schneide im Frühjahr einige kräftige, etwa zehn Zentimeter lange Triebe vom Strauch.
  2. Entferne die Blätter in der unteren Hälfte.
  3. Befülle kleine Töpfe mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand.
  4. Befeuchte die Erde.
  5. Stecke in jeden Topf einen Steckling.
  6. Stülpe Plastiktüten über die Töpfe und fixiere sie mit Gummiringen. Oder verwende einfach ein Zimmegewächshaus
  7. Stelle die Töpfe an einen warmen, hellen Ort.
  8. Halte das Substrat gleichmäßig feucht.

Mit Samen vermehren

Du kannst die Salbeisamen ab Ende direkt in ein warmes und sonniges Beet säen.

  1. Grabe das Beet gut um, jäte es.
  2. Arbeite Sand und Kompost in das Beet ein. Bearbeite den Boden so lange, bis das Saatbett schön feinkrümelig ist.
  3. Streue die Samen im Abstand von etwa 30 Zentimetern aus.
  4. Salbei ist ein Lichtkeimer. Drücke die Erde daher sanft an und bedecke das Saatgut mit einer ganz dünnen Erdschicht.
  5. Besprühe die Fläche täglich mit einer Sprühflasche.
  6. Nach ungefähr zwei Wochen keimen die Samen.

Ernte

Kurz vor der Blüte ist das Aroma der Blätter am intensivsten. Diese Zeit bietet sich an, um größere Mengen Salbei zum Aufbewahren zu ernten. Für den Gebrauch in der Küche kannst Du einfach bei Bedarf frische Salbeiblätter abschneiden.

Trocknen

Beim Trocknen verliert der Salbei an Aroma. Dennoch ist es eine beliebte Methode, das Gewürz haltbar zu machen. Du kannst die Blätter auf einem Blech in der Sonne oder im Ofen trocknen. Der Backofen sollte die niedrigste Temperaturstufe gestellt sein. 

Einfrieren

In der Tiefkühltruhe bleibt das intensive Salbeiaroma gut erhalten. Wasche die Salbeiblätter, lasse sie gut abtropfen und friere sie ein. Du kannst sie zum Kochen einzeln entnehmen. Im gefrorenen Zustand lassen sie sich gut zwischen den Fingern zerreiben.

Verwendung in der Küche

Salbei Blätter in einer Kelle
Salbei zeichnet sich durch einen würzig bitteren Geschmack aus

Mit seinem würzig-bitteren und harzigen Aroma schmeckt Salbei alles andere als dezent. In der italienischen Küche ist er für den einprägsamen Geschmack vieler berühmter Gerichte verantwortlich. 

Was wären Saltimbocca und Ossobuco ohne die typische Salbeinote? Überhaupt passt das Gewürz vorzüglich zu deftigen Fleischspeisen und fettem Fisch.

Salbei regt die Verdauung an und ist deshalb nicht nur geschmacklich ein hervorragender Partner für üppige Gerichte. Vegetarier müssen auf das köstlich herbe Salbeiaroma nicht verzichten: Kartoffel mit Salbeibutter sind unglaublich lecker und auch Quark und Käse lassen sich mit fein gehackten Salbeiblättern verfeinern.

An heißen Sommertagen löschen selbst gemachte Erfrischungsgetränke mit Zitrone und Salbei den Durst. Eiscreme und Desserts sehen mit Salbeiblüten dekoriert hinreißend aus. Salbei sollte aufgrund seines intensiven Geschmacks sparsam eingesetzt werden.

Heilwirkung

Blätter und Blüten enthalten ätherische Öle, die für den intensiven balsamischen Duft der Pflanze verantwortlich sind. Salbei wirkt entzündungshemmend und adstringierend.

Entzündungen in Mund und Rachenraum können mithilfe von Salbeispülungen schneller abklingen. Salbei vermindert Zahnfleischbluten und erfrischt den Atem. Salbeitee wird eine schweißhemmende und antibakterielle Wirkung nachgesagt. Er sollte aber nicht ohne Pausen getrunken werden. Überhaupt darf Salbei wegen seines Thujon-Gehalts nicht überdosiert werden. Schwangere Frauen sollten das Gewürz besser meiden.

Angehende Blüte einer Salbeipflanze

Krankheiten & Schädlinge

Überdüngung und zu häufiges Gießen können die Pflanze anfällig für den Echten Mehltau und Spinnmilben machen.

Spinnmilben lassen sich mit Schmierseifenlösung von den Blättern vertreiben. Gegen den Echten Mehltau kannst Du mit selbst gemachtem Rainfarn-Tee vorgehen.

Überbrühe dazu klein geschnittene Rainfarn-Pflanzen mit drei Litern Wasser und lasse den Aufguss einige Stunden ziehen. Fülle den abgekühlten Tee in eine Sprühflasche und besprühe den erkrankten Salbei täglich.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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