Kräuter

8 häufige Fehler beim Kräuteranbau und wie Du sie vermeiden kannst

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Kräuteranbau kann bereichernd und aromatisch sein, doch einfache Fehler können die Ernte beeinträchtigen. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du die acht häufigsten Fehler beim Anbau von Kräutern erkennst und vermeidest, damit Dein Kräutergarten gedeiht und Deine Küche stets mit frischen Aromen versorgt ist.

Falscher Standort

Ein häufiger Fehler beim Anbau von Kräutern ist die Vernachlässigung der spezifischen Lichtbedürfnisse verschiedener Kräuterarten.

Kräuter wie Basilikum, Rosmarin und Thymian benötigen viel Sonnenlicht, idealerweise sechs bis acht Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich, um kräftig zu wachsen und ein volles Aroma zu entwickeln.

Andererseits können Kräuter wie Petersilie und Koriander mit weniger Sonnenlicht auskommen und gedeihen auch in halbschattigen Lagen.

Wird dieser Aspekt missachtet und werden alle Kräuter unter identischen Lichtverhältnissen gepflanzt, kann dies das Wachstum beeinträchtigen und die Pflanzen können schwach oder kümmerlich ausfallen, was letztendlich zu einer geringeren Ernte und Qualität führt.

Lösung: Wähle den Standort basierend auf den spezifischen Lichtanforderungen eines jedes Krauts.

Überwässerung bestimmter Kräuter

Kräuter wie Lavendel und Salbei, die ihre Wurzeln in den trockenen, mediterranen Klimazonen haben, sind an weniger feuchte Bedingungen angepasst.

Eine häufige Überwässerung dieser Pflanzen kann zu Wurzelfäule führen, die die Gesundheit und das Wachstum der Kräuter erheblich beeinträchtigt.

Eine angemessene Bewässerung, die den Boden zwischen den Gießvorgängen leicht austrocknen lässt, ist essentiell, um das Risiko von Wurzelfäule zu minimieren und die Pflanzen gesund zu halten.

Lösung: Überprüfe die Bodenfeuchtigkeit regelmäßig, indem du einen Finger bis zum ersten Gelenk in die Erde steckst. Wässere die Pflanzen nur, wenn der Boden trocken ist.

Verwende Töpfe mit Drainagelöchern, um überschüssiges Wasser abzuleiten.

Wahl der richtigen Erde für Kräuter

Die Beschaffenheit der Erde ist entscheidend für das erfolgreiche Wachstum von Kräutern. Sie bevorzugen eine lockere, gut drainierte Erde, die schnelles Abfließen von überschüssigem Wasser ermöglicht.

Schwere, lehmige Böden sind weniger geeignet, da sie Feuchtigkeit speichern und zu Staunässe führen können, was die Wurzelgesundheit beeinträchtigt.

Die Beimischung von Sand oder Perlite verbessert die Struktur des Bodens und fördert eine bessere Drainage, was für die meisten Kräuterarten ideal ist.

Mediterrane Kräuter

Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Lavendel, Salbei und Oregano bevorzugen gut durchlässige, eher nährstoffarme Erden.

Diese Kräuter kommen aus Regionen, in denen die Böden oft steinig und trocken sind. Leichte, sandige oder kiesige Böden, die schnell abtrocknen, eignen sich am besten, um Staunässe zu vermeiden.

Feuchtigkeitsliebende Kräuter

Kräuter wie Petersilie, Minze und Koriander bevorzugen feuchtere und nährstoffreichere Böden.

Diese Kräuter profitieren von einem höheren Anteil an organischem Material im Boden, wie Kompost oder Humus, der die Feuchtigkeit besser speichern kann. Sie gedeihen gut in Erden, die Feuchtigkeit gleichmäßig halten und reich an Nährstoffen sind.

Kräuter für kühleres Klima

Kräuter wie Dill, Schnittlauch und Kerbel, die in kühleren Klimazonen gedeihen, benötigen ebenfalls gut durchlässige Böden, jedoch mit einer guten Balance zwischen Wasserrückhaltefähigkeit und Drainage.

Ein mittelschwerer Boden, angereichert mit Kompost, kann hier optimal sein, um die notwendige Feuchtigkeit und Nährstoffe bereitzustellen, ohne die Wurzeln zu ertränken.

Zu dicht pflanzen

Ein zu häufiger Fehler bei der Aussaat oder dem Pflanzen von Kräutern ist, sie zu dicht zu setzen. Dies kann eine unzureichende Luftzirkulation zur Folge haben, was die Pflanzen anfälliger für Pilzkrankheiten macht.

Eine zu hohe Dichte behindert nicht nur das Wachstum der einzelnen Pflanzen, sondern kann auch zu einem ungleichmäßigen Wachstum und einer reduzierten Ernte führen.

Es ist daher wichtig, beim Säen und Pflanzen genügend Raum zwischen den einzelnen Pflanzen zu lassen, um eine gesunde Luftzirkulation und ausreichend Platz für das Wachstum zu gewährleisten.

Lösung: Dünne die Sämlinge aus, sobald sie einige Zentimeter hoch sind, um genügend Platz zwischen den Pflanzen zu gewährleisten.

Beim Pflanzen von Setzlingen achte darauf, dass zwischen den einzelnen Pflanzen mindestens 15 bis 20 cm Abstand besteht.

Nicht ernten oder zurückschneiden

Das Vernachlässigen der regelmäßigen Ernte ist ein weiterer verbreiteter Fehler im Kräuteranbau. Regelmäßiges Ernten fördert nicht nur das Wachstum neuer Triebe, sondern verhindert auch, dass die Pflanzen verholzen und an Aroma verlieren.

Ohne regelmäßige Ernte können viele Kräuter überreif werden und ihre frischen, kräftigen Aromen einbüßen.

Dies beeinträchtigt nicht nur die Qualität der Kräuter selbst, sondern auch den Geschmack der Gerichte, in denen sie verwendet werden.

Lösung: Beginne mit der Ernte der Kräuter, sobald die Pflanzen gut etabliert und buschig sind.

Schneide regelmäßig die Triebspitzen ab, um ein buschiges Wachstum und die Bildung neuer Triebe zu fördern

Jedes Kraut gleich behandeln

Oft wird der Fehler gemacht, alle Kräuter gleich zu behandeln, obwohl jedes Kraut individuelle Ansprüche an Wasser, Licht und Nährstoffe hat. Dies kann zu suboptimalem Wachstum, Krankheiten oder sogar dem Absterben der Pflanzen führen.

Eine pauschale Behandlung kann insbesondere bei der Bewässerung und Düngung problematisch sein, da unterschiedliche Kräuter unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Eine individuell angepasste Pflege ist entscheidend, um die Gesundheit und Produktivität der Kräuter zu maximieren.

Viele Kräuter können aufgrund ähnlicher Anforderungen an Standort, Bodenbeschaffenheit und Pflege zusammengefasst und gepflanzt werden. Hier sind einige Gruppen von Kräutern, die gut zusammenpassen, weil sie ähnliche Pflegebedürfnisse haben:

Mediterrane Kräuter

Diese Gruppe umfasst Kräuter, die volle Sonne und gut durchlässige Böden bevorzugen. Sie kommen gut mit Trockenheit zurecht und benötigen nur mäßige Wassergaben.

  • Rosmarin
  • Thymian
  • Salbei
  • Oregano
  • Lavendel

Diese Kräuter eignen sich gut für Steingärten, Kräuterspiralen oder Töpfe mit guter Drainage. Sie teilen eine Präferenz für weniger fruchtbare Böden und minimale Düngung.

Kräuter für kühleres Klima

Einige Kräuter gedeihen in kühleren Bedingungen und weniger intensiver Sonneneinstrahlung besser. Diese Kräuter benötigen auch gut drainierte Böden, aber sie kommen mit weniger direktem Sonnenlicht aus.

  • Dill
  • Schnittlauch
  • Kerbel

Diese Kräuter können in Bereichen gepflanzt werden, die teilweise Schatten erhalten, besonders in Regionen mit starker Sommerhitze.

Feuchtigkeitsliebende Kräuter

Diese Kräuter bevorzugen feuchtere Böden und etwas mehr Schatten oder zumindest Schutz vor der heißesten Nachmittagssonne.

  • Petersilie
  • Koriander
  • Minze
  • Liebstöckel

Diese Gruppe eignet sich gut für Pflanzgefäße, die leichter feucht gehalten werden können, oder für Gartenbereiche, die regelmäßig gegossen werden. Eine regelmäßige Düngung kann bei diesen Kräutern ebenfalls vorteilhaft sein, besonders wenn sie in Töpfen wachsen.

Lösung: Informiere dich über die spezifischen Bedürfnisse jedes Krauts bezüglich Wasser, Licht und Nährstoffen. Passe die Pflege entsprechend an, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Schädlings- und Krankheitsmanagement

Das Ignorieren von Schädlingsbefall und Krankheiten ist ein häufiger Fehler im Kräuteranbau. Viele Gärtner nehmen fälschlicherweise an, dass Kräuter aufgrund ihrer natürlichen Öle und Aromen weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten sind.

Diese Annahme kann jedoch zu schweren Schäden führen, wenn Befall oder Krankheiten nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Lösung: Untersuche die Kräuter regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingsbefall oder Krankheiten. Bei ersten Anzeichen von Problemen handle schnell mit natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln wie Neemöl oder durch Entfernen betroffener Pflanzenteile.

Kräuter, die häufiger betroffen sind:

  1. Basilikum – Ist anfällig für Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben sowie für Krankheiten wie Mehltau und Fusarium-Welke.
  2. Minze – Kann von Blattläusen, Spinnmilben und Rost befallen werden. Minze zieht auch oft Ameisen an, die die Blattläuse schützen.
  3. Koriander – Neigt dazu, von Blattläusen befallen zu werden und kann auch von Wurzelfäule betroffen sein, besonders bei zu feuchten Bedingungen.
  4. Dill – Ist anfällig für verschiedene Schädlinge, darunter Blattläuse und Raupen, sowie für Pilzkrankheiten wie Mehltau.

Angemessene Düngung

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist die falsche oder fehlende Düngung von Kräutern.

Kräuter benötigen für ein optimales Wachstum und starkes Aroma zwar nicht viel Dünger, jedoch kann ein Mangel an bestimmten Nährstoffen zu schwachem Wachstum und reduziertem Aroma führen.

Eine leichte, aber regelmäßige Düngung, abgestimmt auf die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Kräuter, ist wichtig, um deren Gesundheit und Vitalität zu fördern ohne sie zu überfordern.

Düngungszeitpunkt: Die beste Zeit zur Düngung ist das Frühjahr und der frühe Sommer, wenn die Kräuter aktiv wachsen.

Kräuter, die wenig bis keine Düngung benötigen:

  1. Rosmarin – Kommt in nährstoffarmen Böden gut zurecht und benötigt kaum Dünger.
  2. Thymian – Gedeiht am besten in mageren, trockenen Böden und benötigt wenig zusätzliche Nährstoffe.
  3. Salbei – Benötigt nur wenig Düngung, zu viel kann das Aroma sogar negativ beeinflussen.
  4. Oregano – Benötigt wenig Dünger und gedeiht gut in mäßig fruchtbaren Böden.
  5. Lavendel – Bevorzugt magere, gut durchlässige Böden und benötigt wenig bis keine Düngung.

Kräuter, die von Düngung profitieren:

  1. Basilikum – Profitiert von regelmäßiger Düngung, vor allem während der Wachstumsphase, um üppiges, gesundes Laub zu fördern.
  2. Petersilie – Als Starkzehrer profitiert Petersilie von regelmäßiger Düngung mit einem ausgewogenen Dünger.
  3. Koriander – Kann von gelegentlicher Düngung profitieren, besonders wenn die Blätter blass zu werden scheinen.
  4. Dill – Kann gelegentlich gedüngt werden, vor allem wenn er in Containern wächst, wo die Nährstoffe begrenzter sind.
  5. Minze – Profitiert von regelmäßiger Düngung, da sie schnell wächst und viele Nährstoffe verbraucht.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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