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Am passenden Standort erweisen sich Rhododendren als sehr pflegeleichte Pflanzen. Allerdings werden die immergrünen Sträucher hin und wieder von Pilzkrankheiten und manchmal auch von tierischen Schädlingen heimgesucht. Wir verraten Dir, wie Du einen Befall erkennst und richtig reagierst.
So hältst Du Rhododendron gesund
- Entscheide Dich für robuste Sorten – überprüfe vor dem Kauf, ob die Pflanze gesund sind.
- Wähle einen halbschattigen Standort mit saurem, humosem und lockerem Boden.
- Achte auf ausreichend große Pflanzabstände und gieße ausschließlich von unten und mit kalkfreiem Wasser.
- Eine ausgewogene, artgerechte Düngung mit mäßigem Stickstoffanteil ist essenziell.
- Brich bei Jungpflanzen die verwelkten Blütenstände aus, sammle Schädlinge ab und entferne erkrankte Pflanzenteile sofort.
Glänzendes Laub & leuchtende Blüten
Bei Rhododendren sind der richtige Standort und Boden ausschlaggebend für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Pflanze. Doch selbst an einem optimalen Pflanzplatz kann es zu Schädlings- oder Pilzbefall kommen.
Es ist nicht immer ganz einfach zu erkennen, was dem Strauch fehlt. Wir beschreiben Dir die Symptome, die durch die typischen Schaderreger hervorgerufen werden und erklären, wie Du richtig reagierst.
Rhododendron Krankheiten
Knospenbräune
Schadbild
Die Knospen öffnen sich nicht, sondern verwelken. Sie sterben ab, fallen aber nicht zu Boden. Im folgenden Frühjahr färben sie sich braunschwarz. Bei näherem Hinsehen erkennst Du einen feinen schwarzen Pilzrasen.
Manchmal entdeckst Du im Vorfeld Rhododendronzikaden an den Blättern. Sie sehen aus wie grüne Grashüpfer. An den Seiten tragen sie orange Streifen.
Ursache
Die Rhododendronzikade überträgt bei der Eiablage in den Knospen den Pilz Pycnostysanus azaleae. Die Zikaden und ihre Larven schädigen die Pflanzen kaum.
Weil der Erreger aber über die Wunden, die beim Anbohren der Knospen entstehen, eindringt, sind sie indirekt für den Pilzbefall verantwortlich.
Pycnostysanus azaleae überdauert den Winter in den abgestorbenen Blütenknospen und bildet im Frühjahr Fruchtkörper.
Vorbeugen & Bekämpfung
Besonders anfällig sind großblumige Hybridsorten. Yakushimanum-Hybriden, Sommergrüne Azaleen sowie Japanische Azaleen erweisen sich als relativ widerstandsfähig gegen einen Befall durch die Rhododendronzikade sowie den damit einhergehenden Pilzbefall.
Brich Knospen, die anstatt aufzublühen verwelken, unbedingt aus. Auf diese Weise unterbindest Du die Entwicklung und Verbreitung der Knospenbräune.
Phytophthora-Welke (Triebsterben)
Schadbild
An den Blättern bilden sich braune Flecken, die im Zentrum häufig weiße oder graue Stellen aufweisen. Die Blätter werden matt und rollen sich ein. Von den Spitzen abwärts sterben ganze Triebe ab. Ein heftiger Befall kann gar die Pflanze abtöten.
Ursache
Der Phytophthora-Pilz infiziert den Rhododendron über die Triebspitzen oder über die Wurzeln. Eine Infektion über die Wurzeln wird durch schweren, verdichteten Boden und die dadurch resultierende Staunässe begünstigt.
Vorbeugen & Bekämpfung
Pflanze Rhododendron ausschließlich auf lockerem und humosem Boden mit guter Durchlässigkeit. Bereite schweren Untergrund vor der Pflanzung entsprechend auf.
Werden die Triebspitzen befallen, solltest Du sofort zur Schere greifen. Schneide die erkrankten Äste bis ins gesunde Holz zurück. Desinfiziere die Astschere danach mit Spiritus. Entsorge das Schnittgut im Hausmüll und sammle abgefallene Blätter gründlich auf.
Blattfleckenkrankheit
Schadbild
An beiden Seiten der Blätter treten braune Flecken, oftmals mit einem schwarzen Zentrum auf. Die Flecken können kreisförmig, aber auch unregelmäßig sein. Manchmal haben sie auch einen roten oder orangefarbenen Rand. Aus kleinen Punkten entwickeln sich rasch größere Blattflecken, die mit der Zeit ineinanderfließen können.
Ursache
Verursacher von Blattflecken sind verschiedene Pilze der Arten Cercospora, Colletotrichum, Gloeosporium etc.. Anhaltend feuchte Witterung begünstigt die Ausbreitung.
Vorbeugen & Bekämpfung
Blattflecken sehen zwar nicht schön aus, können dem Rhododendron aber kaum etwas anhaben. Zupfe betroffene Blätter ab und entsorge sie im Hausmüll. Um einem Befall entgegenzuwirken, solltest Du darauf achten, dass der Standort nicht zu schattig ist.
Achte auf ausreichend große Pflanzabstände. Benetzte die Blätter nicht. Bringe das Gießwasser (Regenwasser!) ausschließlich im Wurzelbereich aus.
Echter Mehltau
Schadbild
Ein weißer, mehliger Belag überzieht die Blattoberseiten und teilweise auch die Stängel. Mit der Zeit verfärbt sich der Überzug schmutzig braun. Das Wachstum der Triebe ist beeinträchtigt.
Ursache
Der Echte Mehltau ist ein Schönwetterpilz, der vor allem bei sommerlicher Hitze und Trockenheit auftritt.
Vorbeugen & Bekämpfung
Besonders anfällig sind Sommergrüne Azaleen, weil deren Blätter deutlich zarter sind als die der immergrünen Rhododendren. Pflanze Deine Rhododendren stets an einem geeigneten Standort im Halbschatten. Achte auf ausreichend große Pflanzabstände.
Der Boden sollte humushaltig, locker und sauer sein und über ein gutes Wasserspeichervermögen verfügen. Gieße regelmäßig mit Regenwasser und achte darauf, dass die Erde nicht austrocknet. Eine Mulchschicht vermindert die Verdunstung.
Mit Hausmitteln wie Milchspritzungen, Natron oder mit Neemöl-Präparaten aus dem Gartenmarkt kannst Du versuchen gegen den Mehltaupilz vorzugehen.
Hier erfährst Du alles über den Echten Mehltau und seine Bekämpfung.
Ohrläppchenkrankheit
Schadbild
Die Blätter, manchmal auch die Stängel und Knospen, sind fleischig verdickt. Diese „Gallen“ können grünlich, rot oder von einem weißen Sporenbelag überzogen sein.
Ursache
Die Ohrläppchenkrankheit wird durch den Pilz Exobasidium japonicum hervorgerufen. Der Erreger führt zu einer übersteigerten Zellteilung, die das Gewebe verformt. Der Pilz überwintert in den Knospen. Im Frühjahr keimen die Sporen und infizieren die Blätter.
Vorbeugen & Bekämpfung
Die Ohrläppchenkrankheit ist nicht so gefährlich, dass der Rhododendron bei einem Befall eingeht. Untersuche die Pflanze zwischen Mai und April. Zupfe deformierte Blätter ab und entsorge sie im Hausmüll. Einige Azalea japonica Arten sind besonders anfällig (’Muttertag’, ’Diamant’, ’Brilliant’). Erkundige Dich beim Pflanzenkauf und wähle resistente Sorten.
Rhododendron-Rost
Schadbild
An der Blattoberfläche entstehen gelbe oder braune Flecken. Später bilden sich an den Unterseiten der Blätter orangenbraune Sporenlager.
Ursache
Verursacher dieser Symptome ist ein Rostpilz, dessen Auftreten und Ausbreitung durch feuchtes Laub begünstigt werden.
Vorbeugen & Bekämpfung
Wähle einen passenden Standort mit guten Bodenbedingungen. Halte genügend Abstand zu Nachbarpflanzen, damit die Luft zirkulieren kann und das Laub abtrocknet.
Gieße Deine Rhododendren nicht von oben mit dem Schlauch. Bringe das Gießwasser (kalkfrei!) ausschließlich im Wurzelbereich aus.
Rhododendron Schädlinge
Rhododendronzikade
Schadbild
Die Blätter weisen hellgrüne Sprenkel auf. Manchmal kräuseln sie sich leicht. An den Blattunterseiten sitzen grüne Zikaden mit metallisch grünen Flügeln, an denen sich rötliche Streifen befinden.
An den Hauptadern der Blätter sind kleine Larven zu sehen, die sich im Zuge ihrer Entwicklung mehrmals häuten. Zurückbleiben dabei weißliche Hüllen. Später trägt der Rhododendron plötzlich vertrocknete, schwarze Blütenknospen.
Ursache
Die Rhodendronzikade (Graphocephala fennahi) selbst kann dem Rhododendron kaum gefährlich werden. Ihre Fraßspuren sind minimal, die Pflanzen erholen sich rasch wieder. Beim Ablegen der Eier in den Blütenknospen übertragen die Weibchen jedoch einen Pilzerreger, der die Knospenbräune auslöst.
Vorbeugen & Bekämpfung
Sammle die Zikaden und die Larven ab. Die erwachsenen Tiere sind schwer zu erwischen, da sie sich mit schnellen Sprüngen vorwärtsbewegen. Am frühen Morgen sind sie aufgrund der niedrigeren Temperaturen meist noch nicht so beweglich. Mit dem Anbringen von Gelbtafeln lässt sich der Befall etwas eindämmen. Allerdings bleiben auch Nützlingen an dem klebrigen Leim hängen.
Zur biologischen Schädlingsbekämpfung eignen sich Neem-Präparate. Wenn in Folge eines Zikadenbefalls die Blütenknospen absterben, müssen diese ausgebrochen und im Hausmüll entsorgt werden, um die Verbreitung der Knospenbräune zu unterbinden.
Rhododendronwanze
Schadbild
An den jungen Blättern zeigen sich gelbliche Sprenkel, die sich zu schwarzbraunen Flecken entwickeln. Die Blätter sind leicht deformiert. An ihren Unterseiten ist ein Belag erkennbar, dazwischen befinden sich Larven, Larvenhäute sowie schwarze Kottröpfchen.
Ursache
Bei der Rhododendronwanze (Stephanitis oberti und Stephanitis rhododendri) handelt es sich um eine Netzwanze, die ihre Eier bevorzugt an großblumigen Hybriden der Sorte Rhododendron catawbiense ablegt. Im Folgejahr schlüpfen die Larven und saugen an den Blättern.
Vorbeugen & Bekämpfung
Pflanze resistente Sorten. Warmes Wetter und pralle Sonne fördern einen Befall, ein Standort im Halbschatten beugt vor. Stärke das Pflanzengewebe mit Brennnesseljauche. Verwende zum Gießen ausschließlich Regenwasser. Mulche den Wurzelbereich, um ein rasches Austrocknen des Bodens zu verhindern.
Ein Rückschnitt im Frühjahr reduziert die Gelege an den jungen Trieben. Mit neemhaltigen biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln kannst Du der Rhododendronwanze zu Leibe rücken.
Dickmaulrüssler
Schadbild
Buchtenartige Fraßpuren an den Blättern. Welkende Jungpflanzen, die im schlimmsten Fall gar absterben.
Ursache
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) fressen an den Rändern der Rhododendronblätter und hinterlassen dabei unschöne Einbuchtungen. Die Fraßspuren an den Blättern sind lediglich ein ästhetisches Problem.
Deutlich größere Schäden können die Larven der nachtaktiven Käfer anrichten, die die Weibchen in der Erde ablegen.
Während ihrer einjährigen Entwicklung durchlaufen die Larven mehrere Stadien. Sie ernähren sich erst von den feineren, später auch von den dickeren Wurzeln. Das behindert die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen. Ein starker Befall kann den Rhododendron abtöten.
Vorbeugen & Bekämpfung
Sammle die Käfer ab, sobald Du sie siehst.
Sie sind etwa einen Zentimeter groß, schwarz und flugunfähig. Abends oder in den frühen Morgenstunden ist ein guter Zeitpunkt, die Schädlinge auf frischer Tat zu ertappen. Sie sind lichtscheu und ziehen sich tagsüber unter die Blätter zurück.
Die Larven leben unter der Erde und können am besten durch den Einsatz von Nematoden vernichtet werden. Nematoden der Art Heterorhabditis bacteriophora und Steinernema feltiae werden über das Gießwasser ausgebracht und töten die Larven und Puppen des Dickmaulrüsslers ab.
Mangelerscheinungen
Verfärbte Blätter und kümmernde Pflanzen deuten nicht immer auf einen Befall durch Krankheiten oder Schädlinge hin. Auch Pflegefehler sowie ein ungeeigneter Standort können solche Symptome hervorrufen.
Als Moorbeetpflanzen haben Rhododendren spezielle Ansprüche an den Boden. Ein zu hoher pH-Wert führt längerfristig dazu, dass die Nährstoffe nicht gut aufgenommen werden können.
Chlorose
Schadbild
Die jungen Blätter färben sich erst gelb, später braun, nur die Blattadern bleiben grün. Hält der Mangel an, wird das Wachstum der Pflanze gehemmt.
Ursache
Der pH-Wert ist zu hoch. Der Rhododendron leidet unter einer Kalk-Chlosrose, welche zu einem Eisenmangel führt. Liegt der pH-Wert des Substrates über 5 kann der Strauch das Eisen aus dem Boden nicht aufnehmen.
Später kommen noch ein Magnesiummangel sowie ein Manganmangel hinzukommen.
Vorbeugen & Bekämpfung
Pflanze den Rhododendron an einen geeigneteren Standort um oder tausche die Erde großflächig aus. Verwende zum Gießen ausschließlich kalkfreies Regenwasser. Gleiche die Mangelerscheinungen zielgerichtet aus. Verwende ausschließlich Spezialdünger, die für Moorbeetpflanzen geeignet sind.
Stickstoffmangel
Schadbild
Die Blätter werden immer blasser und vergilben. Der Rhododendron wächst kaum noch und setzt nur wenige Blütenknospen an. Neu gebildete Blätter bleiben klein.
Ursache
Der Pflanze mangelt es an Stickstoff. Das Substrat ist zu mager, es wurde nicht oder zu wenig gedüngt.
Vorbeugen & Bekämpfung
Versorge den Strauch mit einem organischen Rhododendron-Dünger. Streue das Düngemittel im äußeren Kronenbereich aus.
Arbeite es nicht in den Boden ein, da sonst die nahe der Oberfläche verlaufenden Wurzeln beschädigt werden.