Gartenkalender

Gartenkalender April: Das kannst Du jetzt säen und im Garten tun

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Der launische April hält uns Hobbygärtner mit seinem wechselhaften Wetter auf Trab. Da heißt es die Regenjacke bereithalten, denn nun gibt es draußen alle Hände voll zu tun: Gemüse und Blumen säen, Kompost ausbringen, Stauden teilen, Bärlauch ernten und den ersten Spargel stechen.

Gartenmonat April

Der April ist für seine Wetterkapriolen bekannt. Zwischen minus fünf und plus fünfundzwanzig Grad ist alles möglich. Auf ein paar sonnige Stunden folgt oft bald der nächste Schauer. Wenn die Temperatur fällt, verwandeln sich die Regentropfen schnell in Schneeflocken. 

Dann heißt es das Gartenvlies über den Beeten ausrollen und die blühenden Obstbäume vor Nachtfrösten schützen.

Hochsaison beim Säen

Am nächsten Morgen ist der kurze Wintereinbruch auch schon wieder vergessen – alles blüht, die Bienen summen und in den Hecken brüten die Vögel. Wer Obst, Gemüse und Blumen anbauen möchte, hat nun ein dichtes Programm.

Es gilt die Beete vorzubereiten, Kompost zu verteilen, zu säen und die Neusaaten zu pflegen. Auch der Rasen braucht noch ein wenig Zuwendung, um wieder in sattem Grün zu erstrahlen.

Gemüse säen im April

Mittlerweile sind die ersten Jungpflanzen auf der Fensterbank gut entwickelt. 

Doch Anfang des Monats ist es noch nicht zu spät für die Aussaat von Nachtschattengewächsen, Kohl sowie Kürbis und Zucchini.

 Die beiden letztgenannten sollten ohnehin nicht zu früh torkultiviert werden, da die Pflanzen innerhalb eines Monats eine stattliche Größe erreichen können.

Diese Gemüse kannst Du jetzt vorziehen

Die Sonne gewinnt an Kraft

Im April kann es am Südfenster bereits recht warm werden. Achte darauf, dass das Substrat in den Töpfen nicht austrocknet. 

In der prallen Mittagssonne können die empfindsamen Blätter der Jungpflanzen Verbrennungen erleiden.

Jungpflanzen abhärten

Die weiter entwickelten Zöglinge heißt es nun Schritt für Schritt an ihr Dasein im Freien zu gewöhnen. 

Bringe die Pflanzgefäße stundenweise auf die Terrassen, vorerst an einen halbschattigen, windgeschützten Platz

Nach und nach dürfen sie länger draußen verweilen und bald auch die Sonne auf den Blättern spüren.

Diese Gemüse kannst Du jetzt im Freiland säen

Im Freiland geht es jetzt erst so richtig los. Bis auf einige empfindsame Exoten können nun fast alle Gemüsesorten bereits direkt ins Beet gesät werden. Droht ein Kälteeinbruch, wird die Kultur ganz einfach mit Vlies abgedeckt.

Bei Kürbissen oder Zucchini hilft es, nachts Gurkengläser über die Pflänzchen zu stülpen. Das schützt vor Frost und hält auch Schnecken fern. Vergiss nicht, die Gläser tagsüber wieder abzunehmen.

Diese Kräuter kannst Du jetzt auf der Fensterbank säen

Diese Kräuter kannst Du jetzt im Freiland säen

Ein duftendes Kräuterbeet als Bienenweide

Die verschiedensten Kräuter und Gewürze bereichern nicht nur unsere Küche, sondern sorgen auch für ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Daher solltest Du zwischen Deinen Gemüsekulturen Kräuter säen und im Verlauf des Jahres nicht alle Pflanzen abernten, sondern Dill, Bohnenkraut, Borretsch & Co blühen lassen. 

Ein eigenes Beet für mehrjährige Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Thymian, Oregano und Zitronenmelisse sollte in keinem Garten fehlen. Der April ist ein guter Zeitpunkt, um eine Kräuterspirale oder ein duftendes Kräuterbeet anzulegen.

Blumen säen im April

Damit Dein Garten im Sommer in bunten Farben erstrahlt, solltest Du nun zur Samentüte greifen. Ringelblumen machen sich als Beeteinfassung im Gemüsegarten gut. Ihre sonnig leuchtenden Blüten bieten bestäubenden Insekten reichlich Pollen und Nektar. Zudem stehen Ringelblumen auch bei Florfliegen und Schwefligen hoch im Kurs, deren Larven Dich bei der Blattlausbekämpfung unterstützen.  

Auch Sonnenblumen, Lein, Lupinen und unzählige andere Blütenschönheiten können jetzt angebaut werden. Wer sich nicht entscheiden kann, wählt eine bunte Wildblumen-Mischung, die scharenweise Schmetterlinge und Bienen anlockt. 

Kälteempfindliche Zierpflanzen kannst Du auf der Fensterbank vorziehen und nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland aussetzen.

Diese Blumen kannst Du jetzt auf der Fensterbank säen

Diese Blumen kannst Du jetzt im Freiland säen

Ernten im April

Im April reifen im Garten bereits einige Köstlichkeiten heran. 

Der Jungspinat ist nun so zart, dass er auch roh als Salat genossen werden kann. 

Lust auf milde Würze? Dann bediene Dich bei den Frühlingszwiebeln. Zieh die ganze Pflanze aus dem Beet oder knipse nur die Röhrenblätter ab. Wie Schnittlauch wachsen sie bald wieder nach. 

Sauer macht glücklich

Die Stiele des Rhabarbers leuchten bereits in tiefem Rot. Sobald sie etwas dicker sind, darfst Du zugreifen. 

Ab Mitte Juni steigt der Oxalsäuregehalt stark an, sodass Rhabarber später im Sommer besser nicht mehr verzehrt werden sollte. 

Zieh die Stiele mit einem Ruck aus der Basis. Ernte insgesamt nicht mehr als die Hälfte der Blätter, damit sich die Pflanze wieder regenerieren kann.

Startschuss fürs Spargelstechen

Gegen Mitte des Monats beginnt in milden Gegenden oftmals bereits die Spargelernte. 

Bedenke, dass die Sprosse frühestens ab dem zweiten Jahr geschnitten werden dürfen. 

Beim Grünspargel bleiben die Stangen etwas dünner, dafür lässt sich das Gemüse auch im Garten anbauen. Ernte die Spargelsprosse, solange die Köpfe geschlossen sind. Ihre Länge beträgt zu diesem Zeitpunkt etwa 20 bis 30 Zentimeter. 

Hopfensprossen als Spargelersatz

Feinschmecker aufgepasst! Im zeitigen Frühjahr sind auch die jungen Triebe des Hopfens erntereif. Sie haben ein nussiges, feinherbes Aroma, das an grünen Spargel erinnert. Sammle die Leckerbissen im Wald oder pflanze die Kletterpflanze in Deinem Garten, um jedes Jahr köstlichen Hopfenspargel zu ernten.

Diese Gemüse kannst Du jetzt im Freiland ernten

Diese Gemüse kannst Du jetzt im Frühbeet & Gewächshaus ernten

Was blüht im April?

Im April weicht der Winter endlich zurück und der Garten verwandelt sich in ein Blütenmeer. Die im Herbst gepflanzten Zwiebelblumen wie Tulpen und Narzissen stehen nun in voller Blüte. 

In so manchem warmen Frühjahr sind sie gar schon wieder verblüht. Die Wiesen sind nun von bunten Farbtupfern durchsetzt, ganz so, als hätte Monet sie gemalt.

Diese Blumen & Stauden blühen im April

Aber nicht nur im Rasen und auf den Beeten blüht es. Bäume und Büsche hüllen sich nun in duftige weiße, rosarote oder gelbe Blütenwolken.

Diese Gehölze blühen im April

Gartenarbeiten im April

Diese Gartenarbeiten fallen jetzt an

Kompost ausbringen

Frau bringt Kompost auf Blumen im Garten.

Aus den organischen Abfällen, die rund ums Jahr in Küche und Garten anfallen, reift im Komposthaufen wertvoller Bio-Dünger heran. Im Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt, das sogenannte „schwarze Gold des Gärtners” zu verteilen. 

  • Auf Beeten, die für Gemüsepflanzen mit hohem Nährstoffbedarf wie Tomaten, Kohl und Kürbis bestimmt sind, verteilst Du etwa 3 Liter pro Quadratmeter. 
  • Für Mittelzehrer sowie für den Rasen reichen 2 Liter pro Quadratmeter aus.
  • Die Schwachzehrer unter den Zier- und Gemüsepflanzen kommen mit nur einem Liter pro Quadratmeter gut durchs Jahr. 

Steingartenpflanzen brauchen gar keinen Dünger. 

Kalkunverträgliche Moorbeetpflanzen wie Rhododendron und Hortensien vertragen keinen Kalk. Daher solltest Du für diese Gewächse statt Kompost besser einen Spezialdünger für Moorbeetpflanzen verwenden.

Hier erfährst Du alles, was Du zum Thema Kompostieren wissen musst.

Pflänzchen pikieren

Frau pflanzt Setzlinge in Töpfe.

In den Anzuchtschalen auf der Fensterbank herrscht mittlerweile dichtes Gedränge. Aus den Keimlingen entwickeln sich Jungpflanzen, die deutlich mehr Platz benötigen. 

Hebe die Pflänzchen mithilfe eines Holzstäbchens aus der Erde und verpflanze sie in einzelne kleine, mit Anzuchterde gefüllte Töpfe. 

Achte darauf, ein Herausziehen die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Auch im Beet werden nun die in Reihen ausgesäten Gemüse wie Karotten und Salat vereinzelt. 

Beachte die richtigen Pflanzabstände, die meist auf der Samenpackung angegeben sind. Ganz gleich ob im Haus oder auf der Fensterbank – nach dem Pikieren und Vereinzeln solltest Du Deine Zöglinge behutsam wässern. 

Frostschutz bereithalten

Person wickelt Frostschutz um Pflanze

In unseren Breiten ist bis Mitte Mai noch mit frostigen Temperaturen zu rechnen, insbesondere nachts. 

Daher lohnt es sich, Gartenvlies griffbereit zu haben, damit Du im Fall des Falles die frischen Saaten abdecken kannst. 

Terrakotta-Töpfe oder Gurkengläser eignen sich zum Schützen einzelner Jungpflanzen. 

Beerensträucher und junge Obstbäume sollten ebenfalls in Vlies eingepackt werden, wenn Nachtfröste angekündigt sind. 

Bei größeren Bäumen ist das nicht mehr möglich. Hier helfen sogenannte Frostschutz-Kerzen, wie sie im professionellen Obstbau eingesetzt werden, die Umgebungstemperatur über dem Nullpunkt zu halten. 

Tipps für den Naturgarten im April

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Wilde Wiese statt sterilem Rasen

Mit einer bunten Blumenwiese holst Du die Natur zu Dir in den Garten. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge finden hier bis weit in den Herbst hinein artgerechte Nahrung. 

Zudem ist der ständig wechselnde Farbenreigen wunderschön anzusehen. Ein weiterer Aspekt spricht für die wilde Wiese: Sie macht deutlich weniger Arbeit als eine Rasenfläche, da sie lediglich zweimal im Jahr gemäht wird.

Du musst nicht gleich im ganzen Garten Wildblumen säen. Ein Randstreifen oder eine kleine wilde Ecke reicht erst mal völlig aus. 

Wer einen Obstgarten hat, kann diesen Bereich für die Blumenwiese nutzen, ganz wie das einst unsere Urgroßeltern taten.

Fingerspitzengefühl bei der Kompostentnahme

Im Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt um die Pflanzen mit reifem Kompost zu versorgen. Doch Achtung! Der Komposthaufen ist nicht nur ein kleines Kraftwerk, der organisches Material in kostbaren Bio-Dünger verwandelt. 

Die dabei entstehende Wärme lockt viele Tiere wie Igel, Frösche, Spitzmäuse und Schlangen an, die hier Schutz vor der Kälte suchen. 

Anfang April haben noch nicht alle Kompostbewohner ihren Unterschlupf verlassen. Daher ist es nicht ratsam, wie wild mit der Schaufel im Humus zu graben. Gehe umsichtig vor, um die Tiere nicht zu verletzen.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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