Mit ihren großen romantischen Blüten tauchen Hortensien (Hydrangea) den sommerlichen Garten in Farbe. Eine Zeit lang waren sie aus der Mode gekommen. Heute sind sie – nicht zuletzt durch unzählige Neuzüchtungen – beliebt wie nie zuvor. Die hinreißenden Ziersträucher sind langlebig und anspruchslos, was sie auch für unerfahrene Hobbygärtner attraktiv macht.
Hier erfährst Du, worauf Du bei der Pflege der üppigen Schönheiten achten musst.
Steckbrief: Hortensie
- Standort: halbschattig
- Boden: tiefgründig, humos, locker & sauer
- Wasser: reichlich mit Regenwasser
- Dünger: im späten Frühjahr mit Hortensiendünger
Hortensien verwandeln Deine Grünflächen in ein Blütenmeer und locken mit dem zarten Duft ihrer Blüten Schmetterlinge und andere Insekten an.
Auch auf Balkon und Terrasse sorgen die zauberhaften Sträucher mit ihrer Vielfalt an Farben und Formen für eine paradiesische Atmosphäre.
Viele Sorten (Hier findest Du alle unterschiedlichen Hortensie-Arten) punkten durch eine besonders lange Blühdauer. In der Vase machen die bauschigen Blütenbälle eine gute Figur und sind eine wundervolle, gut haltbare, Tischdekoration bei Sommerfesten.
Selbst im abgeblühten Zustand verlieren Hortensien ihre Magie nicht, sondern verschönern mit ihren auffälligen Blütenständen den winterlichen Garten.
Halbschattiger Standort
Während Rosen die Sonne genießen, liegt das Reich der Hortensien im Halbschatten.
Bauernhortensien, Kletterhortensien, Eichenblättrige Hortensien und Schneeballhortensien wachsen auch gerne an einem Plätzchen im Schatten.
Rispenhortensien und Eichenblättrige Hortensien vertragen notfalls auch vollsonnige Standorte. Wenn es in deinem Garten jedoch eine freie Stelle an einem halbschattigen Ort gibt, pflanze deine Hortensie dort.
Dauerhafte direkte Sonneneinstrahlung behagt den wenigsten Vertretern der Gattung so richtig.
Windgeschützt, im lichten Schatten von Gehölzen fühlen sich die meisten Arten wohl.
Der richtige Boden: Sauer macht glücklich
Ein tiefgründiger, humoser und lockerer Boden bietet optimale Bedingungen für Hydrangea. Ist dann noch der ph-Wert im sauren Bereich (5,5 bis 6,5), steht üppigem Wachstum und unbändigem Blühen nichts mehr im Wege.
Doch keine Sorge – ein leicht alkalischer pH-Wert hat keine drastischen Auswirkungen auf die Entwicklung der Hortensie. Sie kann durchaus auch in basischen Böden gedeihen.
Blau blühende Sorten brauchen allerdings einen pH-Wert unter 5,5, um die angestrebte Blaufärbung ausbilden zu können. Wenn das Erdreich kalkhaltig ist, empfiehlt es sich, Hortensien mit blauer Blütenfarbe in Rhododendron- oder Azaleenerde zu setzen.
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Bei Hortensien, die rosa oder weiß blühen, stellt ein höherer Kalkgehalt im Boden kein Problem dar. Treten jedoch Mangelerscheinungen wie Eisenmangel auf, solltest Du die Erde austauschen und einen Eisendünger verwenden.
Eine gewisse Bodenfeuchte erleichtert die Pflege. Dabei darf die Pflanze aber nicht im Nassen stehen. Ein durchlässiger Untergrund verhindert Staunässe und sorgt dafür, dass sich der Zierstrauch an dem ihm zugewiesenen Platz zuhause fühlt.
Als Topfpflanzen sind Hortensien auf Beschattung während der Mittagszeit angewiesen.
Weil das Substrat im Kübel besonders leicht austrocknet, solltest Du sie auf Terrasse und Balkon am besten ganztags vor der Sonne schützen. Gieße deine Pflanze regelmäßig, achte aber auch auf eine gute Drainage.
Die richtige Pflege
Mit ihren nostalgischen Blüten mögen sie wie Diven aussehen, was die Pflege betrifft, sind Hortensien jedoch bescheiden.
Ist der richtige Standort gefunden, haben sie nur einen Wunsch: ausreichend Wasser. Schon das altgriechische Wort für Wasser im botanischen Namen der Pflanze gibt einen Hinweis auf den Durst, den Hydrangea an den Tag legen kann.
Wenn Du den Strauch in weiser Voraussicht an einer feuchten Stelle im Garten gepflanzt hast, nimmt Dir das viel Arbeit ab. An sonnigen und trockenen Standorten wird deine Hortensie ohne Wasserzufuhr unweigerlich verwelken.
Achte beim Gießen darauf, dass sich das Wasser nicht staut. Auf kalkhaltiges Leitungswasser reagiert die Pflanze nach einiger Zeit mit Chlorose, was sich in einer Gelbfärbung der Blätter äußert. Verwende daher am besten Regenwasser.
Düngen
Ein kalkfreier Hortensiendünger sorgt einmal jährlich verabreicht für vitales Wachstum und eine üppige Blüte. Der ideale Zeitpunkt für die Düngergabe liegt im späten Frühjahr, bevor das Gewächs Knospen bildet.
Einige Bauernhortensien können mithilfe eines speziellen Düngers statt rosa in leuchtendem Blau blühen. Diese seltene Blütenfarbe hat viele Liebhaber. Allerdings handelt es sich bei dieser Blaufärbung nicht um eine natürliche Farbe.
Der in den Schaublüten enthaltene Farbstoff Delphinidin reagiert auf Säure mit einer blauen Farbe, unter alkalischen Bedingungen wird er rot.
Auf Böden mit einem pH-Wert zwischen 4 und 4,5 blühen viele rosafarbene Gartenhortensien in dem begehrten Blauton.
Um diese Blühfarbe zu erhalten, reicht eine einmalige Düngung allerdings nicht aus.
Besonders bei eher kalkhaltigem Untergrund muss die die Pflanze regelmäßig mit einem Hortensiendünger, der Aluminiumsulfat oder Alaun enthält, gedüngt werden.
Noch mehr erfährst Du in unserem Artikel „Hortensien düngen– Sattes Grün und tolle Blüten„
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Hortensien schneiden
Der richtige Zeitpunkt und die richtige Methode des Rückschnitts sind entscheidend, um das beste Wachstum und die schönsten Blüten zu erzielen. Dabei ist es wichtig zu wissen, wie welche Sorte geschnitten wird.
Dabei unterscheidet man in zwei Schnittgruppen. Welche Hortensienarten zu welcher Gruppe gehören, wann und wie man den Rückschnitt vornimmst erfährst Du in unserem Artikel „Hortensien richtig schneiden„
Hortensien im Winter
Als winterharte Pflanzen überstehen die meisten Hortensienarten auch kalte Winter problemlos. Junge Pflanzen solltest Du mit Reisig oder einer Mulchschicht vor strengen Frösten schützen.
Ist der Strauch gut eingewachsen, kommt er in der Regel auch ohne Frostschutz durch die kalte Jahreszeit. Hortensien, die am Winteranfang in Vlies gehüllt werden, treiben im Frühjahr schneller aus. Wer in einer Gegend mit rauem Klima wohnt, sollte mit radikalen Schnittmaßnahmen besser bis zum Frühjahr warten.
Noch mehr Infos gibt es in unserem Artikel „Hortensien überwintern„
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Hortensien, die im Kübel wachsen, benötigen einen Winterschutz, können aber an einem geschützten Platz im Freien bleiben. Umwickle den Topf mit Vlies und stelle ihn auf eine Styroporplatte.
Liegt der Durchmesser des Pflanzgefäßes unter 40 Zentimetern, ist es besser, es ins Haus zu holen. Bringe Deine Topfhortensie an einen kühlen Ort. Das kann ruhig ein Keller sein – die Pflanze verliert im Winter ihr Laub und kommt mit spärlichem Licht aus.
Wenn Du Deine Hortensie im Frühjahr aus ihrem Winterquartier holst, ist sie besonders empfindlich gegen Spätfröste. Schütze sie in dieser Zeit mit einem Mantel aus Vlies.
Krankheiten und Schädlinge
Findet Hydrangea optimale Standortbedingungen vor, ist der prächtige Strauch robust und recht resistent gegen Pflanzenkrankheiten. Im Folgenden eine kurze Einführung zu den wichtigsten Krankheiten & Schädingen bei Hortensien.
Möchtest Du mehr erfahren, dann lies direkt unseren ausführlichen Artikel zu „Hortensien Krankheiten & Schädlingen„
Mehltau
Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen kann Mehltau auftreten.
Feuchtwarmes Wetter verhindert ein Abtrocknen der Blätter, was zu einer Ausbreitung der Pilzsporen führt. Entferne sofort alle erkrankten Pflanzenteile und entsorge sie über den Hausmüll.
Bei Befall mit Falschem Mehltau helfen kupferhaltige Fungizide. Gegen Echten Mehltau sind schwefelhaltige Mittel wirksam.
Lies dazu: „Mehltau an Hortensien bekämpfen“
Wer es lieber erst mit Hausmitteln versuchen möchte, kann eine Schachtelhalmbrühe oder Rainfarntee zum Spritzen verwenden. Eine Spritzung mit Molke bekämpft besonders den Echten Mehltau und hat keinerlei negative Effekte auf die Pflanze oder die Umwelt.
Alle Maßnahmen sollten mehrmals angewendet werden, da Mehltau sehr hartnäckig ist.
Chlorose
Wenn sich die Blätter deiner Hortensie plötzlich gelb verfärben, leidet die Pflanze wahrscheinlich an einer Chlorose. Grund für diese Mangelerscheinung kann eine Unterversorgung mit Eisen sein.
Ein zu kalkhaltiger Boden kann ebenfalls zu chlorotischen Blättern führen. Arbeite Azalee- oder Rhododendrenerde in den Boden ein und versorge die Hortensie mit einem Eisendünger.
Bald fühlt sie sich wieder besser und zeigt das mit sattgrünen Blättern.
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Grauschimmel
Findest Du einen grauen Belag an Blättern und Blüten vor, handelt es suchvermutlich um Grauschimmel.
Diesem Pilz rückst Du am besten zu Leibe, indem Du alle befallenen Pflanzenteile im Hausmüll entsorgst.
Um einem neuerlichen Befall vorzubeugen, gieße die Pflanzen stets am Morgen und lichte zu dicht stehende Triebe aus.
Hortensien-Virose
Die Hortensien-Virose ist eine sehr selten auftretende Virenerkrankung, die die Pflanze verkümmern lässt.
Die Blätter werden stumpf und nehmen einen Lilaton an. Leider gibt es kein wirksames Mittel gegen diese ansteckende Krankheit.
Befallene Pflanzen müssen ausgegraben und verbrannt werden. Tausche auch die Erde an der Pflanzstelle aus.
Spinnmilben
Unter den tierischen Schädlingen haben es vor allem Spinnmilben auf die Hortensie abgesehen.
Einen Befall bemerkst Du an feinen Gespinsten an der Unterseite der Blätter. Bei genauerem Hinsehen kannst Du die winzigen silbrigen Tierchen oben auf den Blättern erkennen. Meist reicht das Abbrausen mit Wasser aus, um die Plagegeister loszuwerden.
Geben sich die Milben hartnäckig und wollen nicht weichen, hilft eine Spritzung mit einem Gemisch aus Wasser und Rapsöl:
- Befülle eine Sprühflasche mit einem Liter Wasser und 250 Millilitern Rapsöl, mixe das Spritzmittel, indem Du die Flasche kräftig schüttelst.
- Besprühe die befallenen Pflanzen mehrmals pro Woche, bis die Spinnmilben verschwunden sind.
Blattläuse
Auch Blattläuse kannst Du mit einem harten Wasserstrahl abwaschen. Zum Glück kommen diese Schädlinge an Hortensien selten vor.
In manchen Jahren sind sie im Frühjahr anzutreffen. Eine Brennnesseljauche ist besonders effektiv um Läuse zu vertreiben.
Zusätzlich kräftigt das Gebräu die Pflanze und gilt als guter Dünger.
Schöne Begleitpflanzen für Hortensien
Pflanzen, die Hydrangea Gesellschaft leisten, sollten ähnliche Ansprüche an den Boden stellen und sich im Halbschatten wohlfühlen. Die Begleitpflanzen dürfen der edlen Hortensie natürlich nicht die Show stehlen.
Wunderschön kommen die Superstars mit ihren spektakulären Blüten in Kombination mit Farnen, Gräsern, Funkien und Efeu zur Geltung.
Bauernhortensien harmonieren auch mit Astilben und Sterndolden in Pastellfarben.
Schneeballhortensien sehen umgeben von hohem Phlox, Kugeldisteln und Eisenhut großartig aus. Vor Gehölzen wie Eibe, Kirschlorbeer oder Buchsbaum leuchten die exquisiten Blüten von Rispenhortensien besonders hell und unterstreichen die klassische Eleganz dieser Gewächse.
Mehr dazu in unserem Artikel Begleitpflanzen für Hortensien – Was passt zu Hortensien?
Geschichte der Hortensie
Aus ihrer Heimat im Osten Asiens kam Hydrangea im 18. Jahrhundert nach Europa. Der Botaniker Philibert Commerson brachte einige Arten von der ersten französischen Weltumsegelung (1766-1769) mit.
Bei den meisten Hortensien handelt es sich um Halbsträucher und Sträucher. Es gibt allerdings auch größere Exemplare, die in Form von kleinen Bäumen wachsen. Manche können als Kletterpflanzen gar einige Meter Höhe erklimmen.
Zusammen bilden sie die Familie der Hortensiengewächse aus der Ordnung der Hartriegelartigen Pflanzen. Typisch für die Vertreter der Gattung sind die gegenständigen, einfachen Blätter mit gesägten Rändern.
Die faszinierenden, großen, doldigen Blütenstände sind häufig von sterilen Schaublüten umgeben. In der Mitte befinden sich die fruchtbaren Blüten. Die Sträucher bilden Kapselfrüchte, die kleine Samen enthalten.
FAQs
Stelle sicher, dass deine Hortensien einen halbschattigen Platz bekommen und gieße sie regelmäßig, ohne dass ihre Wurzeln nass stehen. Während der Wachstums- und Blütezeit solltest du sie mit einem speziell für Hortensien geeigneten Dünger versorgen, um eine üppige Blüte zu fördern.
Hortensien werden in Blumenkästen und Kübeln ab März bis in den August regelmäßig und Angaben des Düngerherstellers gedüngt.
Hortensien im Garten düngt man generell einmal im Frühling und ein weiteres Mal im Frühsommer. Dennoch: Es hängt vor allen Dingen davon ab, wie die Bodenbedingungen im Garten sind und ob die Hortensien zusätzliche Nährstoffe benötigen und ein häufigeres Düngen benötigen.
Ja, Hortensien sind winterhart. Auch wenn sie im Winter nicht mehr blühen oder Blätter tragen, so gehen sie bei winterlichen Temperaturen unter 0°C nicht ein. Stattdessen erfreuen sie ihre Besitzer im Frühling jedes Mal aufs neue mit ihrer Blütenpracht.
Bauernhortensien halten in fast allen Gegenden in Deutschland dem Winter stand. Rispen und Ballhortensien sind sogar besonders winterhart.
Meine neu gekaufte Hydragea läßt alle Blätter und Blüten hängen. Am Wassermangel liegt es nicht da die Erde gut durchfeuchtet ist. Die Pflanze steht im Schatten. Was fehlt ihr?
Hallo Angelika,
aus der Ferne ist es natürlich nicht leicht zu sagen, was Deiner Hortensie fehlen könnte. Wächst die Pflanze im Topf oder ist sie ausgepflanzt? Auch wenn Hortensien eher feuchte Erde mögen, vertragen sie Staunässe gar nicht. Eventuell kann das das Problem sein. Der Topf muss unbedingt durchlässig sein. Wurde die Pflanze ausgepflanzt, kann es sich auch um ‚Anpassungsschwierigkeiten‘ handeln, die sich mit der Zeit geben sollten. Darüber hinaus machen sich manchmal die Larven des Dickmaulrüsslers oder andere Käferlarven, an den Wurzeln zu schaffen, was die Pflanze welken lässt. Ich hoffe, Du kannst das Problem finden und Deine Hydrangea fühlt sich bald wieder wohl!
LG Veronika