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Eine Growbox ist schon eine schöne Sache: Völlig von der Außenwelt abgeschnitten können deine Pflänzchen so gedeihen, wie sie es aus der Natur kennen. Auch ihr müsst euch nicht mit dem manchmal schon störenden Pflanzenlicht herumplagen. Doch nur mit einer Box und einer Pflanzenlampe ist es nicht getan, auch die Belüftung muss stimmen. Und damit ihr nicht im Gestank, den manche Pflanzen verursachen können, erstickt, muss ein Aktivkohlefilter her, kurz AKF genannt.
Wenn ihr zum ersten Mal einen Filter kauft oder austauscht, dann wisst ihr wahrscheinlich nicht so richtig, worauf ihr achten müsst. Aber keine Sorge, wir haben ja alle mal klein angefangen, ich erkläre euch gerne, was einen guten Filter ausmacht. Und damit ihr auch wisst, was es derzeit zu kaufen gibt, habe ich mir die 5 besten AKF mal etwas genauer angesehen.
Gerüche bleiben in der Box
Eine Growbox hat viele Vorteile, auf die ich ja schon einmal eingegangen bin. Da eure Pflanzen dort praktisch hermetisch von der Außenwelt abgeschnitten sind, können sie um einiges besser wachsen als frei im Zimmer stehend. So könnt ihr schneller einen besseren Ertrag erzielen, nach der Ernte werdet ihr wissen, wovon ich rede.
Aber Pflanzen brauchen auch Luft zum Atmen. Damit sie also nicht verkümmern, muss ein Belüftungssystem her. So kommt Sauerstoff in die Box hinein und die Pflanzen können ihre Photosynthese unter optimalen Bedingungen betreiben.
Aber genauso, wie Luft in die Box hineinkommt, muss sie auch wieder herausgetrieben werden. Dies ist mit einer guten Belüftungsanlage auch kein Problem und während der Wachstumsphase stört es auch keinen.
Wenn eure grünen Lieblinge aber beginnen, zu blühen, kann es bei einigen aber schon zu Problemen kommen: Denn bestimmte Pflanzen haben die Eigenart, in der Blütephase einen sehr starken Geruch zu entwickeln, der durch die Luftzirkulation dann nach draußen gerät.
Oftmals ist dieser Geruch dann so stark, dass er schon als Gestank beschrieben werden kann. Dabei stört er nicht nur euch und eure Mitbewohner, auch eure Nachbarn können unter den Pflanzendüften leiden.
Um unnötigen Beschwerden und Belästigungen aus dem Weg zu gehen, solltet ihr also Abhilfe schaffen. Und hier kommen Aktivkohlefilter ins Spiel: Sie filtern die herausströmende Luft so, dass keine unangenehmen Düfte aus der Luft ins Freie gelangen – wenn ihr also Pflanzen anbaut, die zu Geruchsentwicklung neigen, ist ein AKF ein absolutes Muss!
Vielleicht denkt ihr euch jetzt: Ich habe mir doch schon eine Growbox Komplettset mit LED (zum Test) angeschafft, da ist doch schon ein Aktivkohlefilter mit drin?! Das ist in den meisten Fällen auch richtig, aber leider verliert ein AKF mit der Zeit an Filterkraft und muss deshalb regelmäßig ausgetauscht werden.
Für fast jeden, der eine Growbox betreibt, ist der richtige Filter also wichtig. Aber wie genau funktioniert so ein AKF eigentlich?
Wie funktioniert ein Aktivkohlefilter?
Leider reicht es bei einem AKF nicht aus, mal kurz zum nächsten Geschäft zu laufen, um sich ein wenig Holzkohle zu besorgen, denn das Material, das verwendet wird, muss besonders für die Blockierung von Gerüchen vorbereitet sein.
Deshalb wird Aktivkohle verwendet. Dies ist Kohlenstoff, der vor dem Einbau in den Filter einem aufwendigen Aktivierungsprozess unterzogen wurde. Dabei werden die Partikel so erweitert, dass sie tausende Poren mehr haben als herkömmliche Kohle. Außerdem werden sie mit positiven Ionen aufgeladen. Dadurch kann sie extrem viele Stoffe binden, auch übel riechende Pflanzenaromen gehören dazu.
In der Industrie werden diese Filter vor allem dafür verwendet, Schadstoffe zu binden. In einigen Gebäuden wie Krankenhäusern werden sie aber auch genutzt, um übelriechende Gerüche zu filtern. Da AKF ein breites Anwendungsgebiet haben, werden sie erfreulicherweise stetig weiterentwickelt. Und hiervon können auch wie Hobbygärtner profitieren, denn auch für unsere Growboxen gibt es viele Filter, die so fortgeschritten sind, dass wirklich keine Gerüche nach außen dringen! Dafür müsst ihr ihn bloß vor das Lüftungsrohr montieren.
Wenn ihr schon einmal gegrillt habt, wisst ihr, dass normale Kohle ziemlich stauben kann. Dies wäre natürlich im wahrsten Sinne des Wortes Gift für eure Pflanzen. Deshalb wird in AKF nur aktivierte Kohle verwendet, die möglichst wenig Staub aufwirbelt. Ein oder mehrere Vliese sorgen zusätzlich dafür, dass die Kohle auch im Filter bleibt.
Doch nach einiger Zeit sind auch die Poren der Aktivkohle gefüllt. Dann werden die Gerüche nicht mehr ausreichend gebunden und der Gestank tritt wieder nach draußen. Dies bedeutet: Ihr müsst den Filter nach einer gewissen Standzeit regelmäßig austauschen.
Worauf muss man beim Aktivkohlefilter Kauf achten?
Es gibt viele Aktivkohlefilter auf dem Markt, die besonders für Pflanzen konzipiert sind und beachtliche Ergebnisse erbringen können. Doch nicht jedes Produkt ist gleich. Damit ihr also für Eure Box den richtigen AKF findet, solltet ihr auf bestimmte Dinge achten:
Wenn ihr euch einen AKF zulegt, sind die Maße besonders wichtig, denn nichts ist ärgerlicher, als einen Filter in den Händen zu halten, der dann nicht in die Growbox passt. Ihr solltet also schon im Vorfeld ausmessen, wieviel Platz ihr in der Box zur Verfügung habt, besonders, wenn eure Box eher klein ist. Ebenso wichtig ist die Größe des Flansches, der den AKF mit der Belüftungsanlage verbindet. Denn passt der Flansch nicht, ist es sehr schwierig bis unmöglich, den Filter anzuschließen. Achtet also genau auf die technischen Daten eures Belüftungssystems, die meisten Heimsysteme funktionieren mit einem 100 Millimeter Flansch.
Wenn ihr zum ersten Mal einen AKF in euren Händen haltet, werdet ihr euch wahrscheinlich wundern, denn die Teile können ganz schön schwer sein. Wenn ihr eure Box so kompakt wie möglich halten wollt oder euch Sorgen macht, dass ein zu schwerer AKF vielleicht eure Anlage zum Einstürzen bringt, solltet ihr euch für einen möglichst leichten Filter entscheiden.
Unter der Standzeit versteht man die Zeit, die ein AKF im normalen Betrieb verbringen kann, bevor er ausgetauscht werden muss. Eine lange Standzeit ist somit ein Hinweis darauf, dass besonders hochwertige Kohle verwendet wurde. Produkte mit niedriger Lebensdauer sind meist günstiger in der Anschaffung, müssen dann aber auch öfter ausgetauscht werden.
Der Luftumsatz besagt, wie viel der AKF pro Stunde filtern kann. Ist dieser zu gering, kann es passieren, dass dennoch Geruch nach draußen geraten kann. Bei kleinen Anlagen mit wenig Belüftung kann der Luftumsatz, der in Kubikmetern pro Stunde angegeben wird, deshalb geringer sein als bei Profi-Anlagen mit sehr hoher Luftzirkulation.
Schließlich ist auch die verwendete Kohle wichtig, denn No-Name-Aktivkohle hat manchmal eine eher niedrige Qualität. Sehr beliebt ist derzeit Kohle, die aus Kokonussschalen gewonnen wird (z.B. CTC-Kohle).
Aktivkohlefilter Test & Empfehlung 2024
Es kommt also auf einige Dinge an, wenn ihr euch einen Aktivkohlefilter zulegen wollt, und damit meine ich nicht nur den Preis. Auch Verarbeitungsqualität, die Größe eurer Box und eurer Belüftungsanlage, die Art der Kohle sowie die Geruchsentwicklung eurer Pflanzen spielen eine Rolle. Doch zum Glück gibt es viele Lösungen für eure Geruchsprobleme, so dass ich mir sicher bin, dass ihr den richtigen Filter für eure Box findet.
Damit ihr beim Kauf nicht allzu ratlos seid, habe ich mir mal die Mühe gemacht und die 5 besten AKF, die es meiner Meinung nach derzeit gibt, für euch ein bisschen geordnet.
Prima Klima Aktivkohlefilter
Wenn Du Freunde oder Bekannte hast, die schon Aktivkohlefilter verwenden, dann wirst Du bestimmt schon einmal von Prima Klima gehört haben: Denn die Vertreter dieser Marke gehören zu den beliebtesten Aktivkohlefiltern bei Indoor Gärtnern.
Und das zu Recht, denn egal, ob Du Anfänger bist oder als fortgeschrittener Gärtner einen Ersatzfilter suchst: Der Prima Klima wird deine Erwartungen bestimmt nicht enttäuschen! Er ist zwar etwas dick geraten (also vorher ausmessen, ob er auch in deine Box passt), ansonsten aber sehr handlich.
Und die Leistung des Filters kann sich sehen lassen: Zur Anwendung kommt CTC 80 Kokosnusschalenkohle, die sich besonders guten Ruf als Duftblockierer erarbeitet hat. So sind auch größere Luftmengen kein Problem für ihn: Bis zu 240 m3 stündlich bleiben in ihm hängen!
Du willst keine Experimente beim AKF eingehen und suchst bewährte Qualität zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis? Dann solltest Du es der überwältigenden Mehrheit der Indoor Grower gleichtun und dich für den Prima Klima entscheiden.
Positiv
- sehr hoher Luftumsatz
- handlich
- hochwertige Kokosnusschalenkohle
Negativ
- etwas dick
CAN Lite Filter
Doch es gibt auch andere Filter, die sich sehen lassen können. Einer, der besonders durch hohe Qualität überzeugt, ist der AKF von CAN.
Besonders, wenn dir ein möglichst geringes Gewicht des Filters wichtig ist, wird dich der CAN Filter erfreuen: Mit gerade einmal 1,2 Kilogramm musst Du dir nämlich keine Sorgen machen, dass er in der Growbox herunterfällt! Auch ansonsten überzeugt der Filter durch eine hohe Verarbeitungsqualität, mit einem stündlichen Luftumsatz von 165 m3 ist er für fast alle Projekte ausreichend dimensioniert. Die Filterung der Luft ist dabei dank effektiver Lite Kohle sehr umfassend, was den etwas hohen Preis des AKF wieder rechtfertigt.
Du bist bereit, etwas in die Tasche zu greifen, weil Du Handlichkeit und Qualität schätzt? Dann dürfte der CAN Filter etwas für dich sein.
Positiv
- Sehr leicht
- hohe Qualität
- effektive Lite Kohle
Negativ
CarbonActive HomeLine Standard Aktivkohlefilter 300Z
Immer mehr Freunde unter Growern macht sich aber auch ein AKF Modell aus der Schweiz: Die CarbonActive HomeLine Standard Aktivkohlefilter überzeugen durch hohe Qualität und eignen sich deshalb besonders für Gärtner mit höheren Ansprüchen oder schwierigen Projekten.
Dabei gibt es Varianten für praktisch alle Belüftungssysteme: Die kleinste Variante filtert maximal 200 Kubikmeter in der Stunde, am oberen Ende der Skala steht hingegen das Modell 1000ZL, das bis zu 1000 Kubikmeter schafft.
Sehr beliebt und für Anlagen normaler Größe fast perfekt ist dann die 300Z Variante, die idealerweise 240 Kubikmeter leistet, im Extremfall aber auch 300 Kubikmeter bewältigen kann.
Neben der starken Verarbeitungsqualität und ebenso hochwertigen Kokosnusskohle sind vor allem die kompakten Maße hervorzuheben: Das Modell 300Z ist so gerade einmal 31,5 mal 19 Zentimeter groß und mit 1,2 Kilogramm auch ziemlich leicht – auch unter beengten Platzverhältnissen sollte ein Einbau so möglich sein.
Allerdings solltest Du vor dem Kauf auch wissen, dass der Flansch etwas breiter ist als von den meisten AKF gewohnt: Je nach Modell sind das 125 oder sogar 200 Millimeter – davon solltest Du beim Auspacken also nicht überrascht werden.
Preislich ist die CarbonActive HomeLine Standard AKF Familie etwas teurer als vergleichbare Angebote anderer Hersteller. Aufgrund der hohen, zuverlässigen Qualität kann es sich aber durchaus lohnen, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen.
Positiv
- gute Qualität
- Varianten für fast alle Belüftungssysteme erhältlich, 200 bis 1000 m3
- sehr handlich, leicht & kompakt
- hochwertige Kokosnussschalen-Kohle
Negativ
- vergleichsweise breiter Flansch, etwas ungewohnt
- eher teuer
RAM Grow Filter
Ein weiterer robuster Filter, der nicht zu viel kostet, aber sehr gut seine Dienste verrichtet, ist der AKF von RAM.
Mit Maßen von 25 x 10 Zentimeter ist er sehr handlich und schmal, allerdings auch etwas schwer: Bei einem Gewicht von 2,4 Kilogramm sollte er schon fachmännisch aufgehangen werden. Dafür kann er aber auch sehr gut Gerüche blockieren. Verantwortlich hierfür ist sehr leistungsfähige australische RC412 Kohle, die dafür sorgt, dass die Außenwelt von den Aromen deiner Box verschont bleibt.
Angesichts der vergleichsweise niedrigen Kosten kaufst du somit einen AKF mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Günstige Qualität mit guter Leistung ist dein Ding? Dann kannst Du dir den RAM Filter unten zum besten Preis bestellen.
Positiv
- klein
- gut filternde australische RC412 Kohle
- günstiger Preis
Negativ
- etwas schwer
LABT Filter
Manchmal eilt es aber auch und Du brauchst schnell einen neuen Filter, der nicht zu viel kosten darf. Dann kann der AKF von LABT etwas für dich sein.
Denn dieser Filter ist mit das Günstigste, was Du derzeit bekommen kannst. Mit nur 20 Zentimetern Länge ist er besonders kurz und eignet sich daher auch für sehr schmale Growboxen.
Dennoch ist seine Leistung nicht zu unterschätzen: 180 m3 Luftumsatz pro Stunde ist schon ein Wert der oberen Mittelklasse! Allerdings ist das Vergnügen von etwas kurzer Dauer. Anders als andere Filter muss er nämlich schon nach 10 Monaten Standzeit ausgetauscht werden, Du hast also etwas höhere Folgekosten als bei anderen Modellen.
Wenn Du das günstigste Produkt suchst und dennoch gute kurzfristige Leistung brauchst, dann gibt es für Dich wohl nur den AKF von LABT.
Positiv
- sehr kurz
- guter Luftumsatz
- günstiger Preis
Negativ
- kurze Standzeit
Aktivkohlefilter Testsieger
Der beste Grow Aktivkohlefilter ist für mich der Filter von Prima Klima.
Denn er ist ein wahrer Tausendsassa, der sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist und eigentlich überall überzeugt – kein Wunder also, dass es sich um einen der beliebtesten Filter überhaupt handelt.
Fazit
Indoor Gärtnern ist eine schöne Sache – wenn da nicht kurz vor der Ernte diese unangenehmen Gerüche wären! Zum Glück gibt es aber Aktivkohlefilter, die den Gestank noch in der Growbox aufsaugen, so dass eure Nasen (und die eurer Nachbarn) überhaupt nicht mitbekommen, wie schön eure grünen Lieblinge gerade blühen.