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Du fragst Dich, wann und wie oft Du Deine Tomatenpflanzen gießen musst, damit sie sich gut entwickeln und gesunde Früchte tragen? Was die Bewässerung betrifft, sind Tomaten tatsächlich recht empfindsam. Wer von Anfang an auf richtiges und regelmäßiges Gießen achtet, kann Pilzkrankheiten verhindern und dafür sorgen, dass die Früchte nicht aufplatzen. Hier erfährst Du, was es beim Wässern Deiner Tomaten zu beachten gilt.
So gießt Du Tomaten richtig
- gieße frisch ausgepflanzte Jungpflanzen täglich in kleinen Schlucken
- wässere Deine Tomaten am besten morgens
- gieße maßvoll, dafür regelmäßig
- verwende Regenwasser oder wohltemperiertes Leitungswasser zum Gießen
- gieße ausschließlich den Wurzelbereich
- benetze das Laub nicht
- nutze Tontöpfe oder PET-Flaschen zum Bewässern
Wie viel Wasser brauchen Tomaten?
Wie viel Wasser Tomaten tatsächlich benötigen, um gut zu gedeihen, kommt natürlich stark auf die Witterung an. In einem heißen, trockenen Sommer, ist es wahrscheinlich, dass Du täglich gießen musst. Wer seine Tomaten eher trocken hält, riskiert, dass die Früchte nach einem heftigen Regenguss aufplatzen.
Doch selbst wenn Tomatenpflanzen prinzipiell feuchtes Erdreich schätzen, kann auch überreichliches Gießen kontraproduktiv sein. Es verwässert den Geschmack der Früchte und begünstigt die Ausbreitung von Pilzerkrankungen.
Staunässe vertragen die Pflanzen gar nicht. Gieße Deine Tomaten daher maßvoll und achte auf lockeres Substrat und eine gute Drainage.
Das Zauberwort heißt Konstanz
Viel wichtiger als die Wassermenge ist für Tomaten eine konstante Wasserversorgung. Versuche, Deine Tomatenpflanzen regelmäßig zur gleichen Tageszeit zu gießen. Die Wurzeln der Pflanzen fühlen sich in gleichmäßig feuchtem Erdreich am wohlsten.
Wechseln sich sozusagen Dürre und Flut ab, kann dies zum Abwerfen der Blüten oder Fruchtansätze und zum Aufplatzen der Früchte führen. Wenn es regnet, kannst Du die Bewässerung natürlich ausfallen lassen.
Leitungswasser oder Regenwasser?
Regenwasser ist generell das beste Gießwasser. Es ist kostenlos und kalkfrei und frei von chemischen Zusätzen, die dem Leitungswasser manchmal zur Desinfektion beigefügt werden. Wenn Du eine Regentonne im Garten hast, solltest Du auf jeden Fall Regenwasser zum Gießen verwenden. Es ist darüber hinaus nicht so kalt wie das Wasser, das frisch aus der Leitung kommt. Wenn Du auf Leitungswasser angewiesen bist, empfiehlt es sich, die volle Gießkanne vor der Bewässerung einige Zeit in der Sonne stehen zu lassen. So kann sich das Wasser erwärmen und die empfindlichen Wurzeln erleiden an heißen Tagen keinen ‘Schock’.
Die richtige Methode
Bring das Gießwasser ausschließlich im Wurzelbereich der Pflanzen aus. Die Blätter dürfen nicht benetzt werden. Sobald die Pflanzen größer und kräftiger sind, kannst Du die untersten Blätter entfernen. So gelangt das Wasser wirklich nur dorthin, wo es die Pflanze mag – an ihr Wurzelwerk. Bleibt das Laub trocken, verringert sich das Risiko eines Befalls mit der gefürchteten Kraut- und Braunfäule.
Die richtige Tageszeit
Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist morgens, wenn die Sonne die Pflanzen und die Erde noch nicht so stark aufgeheizt hat. In der Früh vertragen Tomaten auch kühleres Gießwasser problemlos. Sollte das Laub bei der Bewässerung doch einmal nass werden, hat es den ganzen Tag Zeit, wieder abzutrocknen. Das hilft, Pilzkrankheiten zu vermeiden.
Jungpflanzen behutsam gießen
Junge Tomatenpflanzen, die Du gerade erst ausgepflanzt hast, solltest Du besonders vorsichtig gießen. Ein starker Wasserstrahl kann die noch nicht angewurzelten Pflänzchen umkippen lassen. Verabreiche das Gießwasser in kleinen Schlucken. Warte dazwischen ein wenig ab, bis die Erde das Wasser aufgenommen hat. Vermeide nasses Laub von Anfang an. Bei jungen, zarten Pflanzen erleichtert eine kleinere Gießkanne mit schlankem Hals und einer kleinen Gießöffnung das zielgenaue Wässern im Wurzelbereich.
TRICK 1: Konstante Wasserversorgung mittels Tontopf
Vergrabe neben jeder Tomatenpflanze einen Blumentopf aus Ton in der Erde. Ideal sind Töpfe mit einem Durchmesser von 12 bis 13 Millimetern. Die Öffnung zeigt dabei nach oben. Der Rand steht noch ein wenig aus dem Boden heraus, damit keine Erde in den Topf gelangen kann. Gieße Deine Tomaten ausschließlich, indem Du die Blumentöpfe täglich Wasser befüllst.
TRICK 2: Clevere Wasserversorgung mittels PET-Flasche
Leere PET-Flaschen sind viel zu schade für den Plastikmüll. Sie leisten beim Gärtnern gute Dienste. So kannst Du Geld für teure Bewässerungssysteme sparen und durch cleveres Upcycling einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Methode ist auch für Topfpflanzen geeignet, da die Flaschen weniger Platz benötigen als die Tontöpfe in Trick1.
- Nimm den Schraubverschluss der PET-Flasche ab und durchlöchere ihn mithilfe eines Nagels und eines Hammers mehrmals.
- Schraube den Verschluss wieder auf die Flasche.
- Schneide mit einem scharfen Messer den Boden der Flasche ab.
- Stecke die Flasche neben die Tomatenpflanze in die Erde.
- Befülle die Flasche mit Wasser.
- Fülle Wasser nach, sobald die PET-Flasche leer ist.
Du kannst auch Bewässerungsspitzen im Gartenmarkt kaufen und sie anstelle des durchlöcherten Verschlusses verwenden. In diesem Fall darfst Du den Boden der Flasche allerdings nicht abschneiden. Es muss ein Unterdruck herrschen, damit das System funktioniert. Um die Flasche erneut mit Wasser zu befüllen, musst Du sie jedes Mal aus der Erde ziehen.
Außerdem gibt es auch Bewässerungsschläuche (zum Test), die das Gießen von vielen Pflanzen sehr erleichtern können.
Gießen im Gewächshaus
Auch wenn eine Beregnungsanlage schön praktisch ist, solltest Du Deine Tomaten im Gewächshaus keinesfalls beregnen!
Hier gilt wie im Freiland: Bewässerung bitte ausschließlich im Wurzelbereich. Entlaube die Pflanzen im unteren Bereich. Das sieht zwar nicht schön aus, verhindert jedoch, dass die Blätter nass werden und sich dadurch Pilzerkrankungen ausbreiten können.
Gieße die Tomatenpflanzen möglichst mit Regenwasser. Wer keine Regentonne besitzt, verwendet temperiertes Leitungswasser. Achte auf eine gute Luftzirkulation, indem Du das Gewächshaus regelmäßig lüftest.
Gießen im Topf
Tomaten im Topf sind stark auf Dich und Deine Gießkanne angewiesen. Je kleiner der Kübel, desto schneller trocknet die Erde aus.
Neben Trockenheit kann allerdings auch Staunässe die Pflanzen schädigen. Verwende daher ausschließlich Blumentöpfe mit Abzugsloch und durchlässiges Substrat.
Eine PET-Flasche kann Dir bei der Bewässerung Deiner Topftomaten helfen (siehe Trick 2).