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Mit einem Hochbeet kannst Du auf angenehmer Arbeitshöhe gärtnern und auf kleinstem Raum tolle Erträge erzielen. Kein Wunder also, dass Hochbeete zur Zeit hoch im Kurs stehen. Leider ist die Anschaffung eines guten Modells meist ziemlich teuer. Spar Geld und bau Dein Beet einfach selbst, so passt es perfekt zu Dir und Deinem Garten. Wir erklären Dir in 10 Schritten, wie das funktioniert. Bei uns erfährst Du alles rund ums Hochbeet – von der perfekten Höhe, über die Befüllung bis zur Bepflanzung.
Anleitung: Hochbeet selber bauen
Fertige Hochbeete können recht teuer sein. Wir möchten Dir hier eine günstige und relativ einfache Möglichkeit zeigen, Dein eigenes Hochbeet zu bauen. Dieses Beet besteht aus Holz und ist relativ schnell realisierbar. Du kannst die Baumaterialien im Baumarkt kaufen oder Recyclingmaterialien verwenden. Überlege zu allererst, wie groß Dein Hochbeet sein soll. Davon hängen natürlich die Maße der einzelnen Bauteile ab.
Hochbeet aus Holz bauen in 10 Schritten
Hier bauen wir ein Hochbeet aus Terrassendielen und Unterkonstruktionsholz. Diese Materialien findest Du relativ günstig in jedem Baumarkt. Wähle eine witterungsbeständige Holzart wie Lärche oder Douglasie und überlege, wie groß und wie hoch Dein Hochbeet werden soll. Im Prinzip besteht das Beet aus vier Stehern an den Ecken, auf die Du von außen Holzbretter nagelst.
Ab einer Länge von etwa einem Meter sollest Du die Bretter in der Mitte mit zwei weiteren Stehern verstärken. Wird Dein Beet gar über 180 Zentimeter lang, sorgt ein Drahtseil dafür, dass sich die Seiten der Holzkiste durch den Druck der Erde nicht nach außen wölben.
Um die Haltbarkeit Deines Beets zu verlängern, kannst Du es innen mit Noppenfolie auskleiden. Noppenfolie ist Teichfolie vorzuziehen, da durch die Noppen, diese Folie nicht ganz plan aufliegt. So kann Luft zwischen Holz und Folie gelangen – und das Holz kann atmen.
Wenn Du kein Plastik in Deinem Hochbeet haben möchtest, kannst Du auf die Folie auch verzichten. Insbesondere Lärchenholz gilt als langlebig und kommt auch mit Erdkontakt relativ gut zurecht. Wer sich jedoch für billigeres Fichten- oder Kiefernholz entscheidet, sollte die Noppenfolie nicht weglassen.
Entscheide Dich für unbehandeltes Holz, damit keine Giftstoffe in Dein Beet gelangen. Imprägnierte Dielen sind beim Hochbeetbau ein NoGo. Wenn Du Dein Holz ein wenig schützen möchtest, kannst Du es mit einem passenden Holzöl oder eine möglichst schadstofffreien Lasur behandeln.
Ganz gleich, aus welchem Holz Du Dein Hochbeet fertigst, solltest Du Dir bewusst sein, dass Modelle aus Holz eine beschränkte Lebensdauer haben. Widerstandsfähige Holzarten wie Lärchenholz halten zwar deutlich länger als zum Beispiel Fichte, doch nach spätestens 10 Jahren musst Du auch hier ein neues Beet bauen.
- Terrassendielen aus Lärche oder Douglasie, unbehandelt
- Unterkonstruktionsholz Lärche oder Douglasie
- Holzschrauben
- Holzbohrer
- Tacker
- Cutter
- Maßband
- feiner Maschendraht
- Noppenfolie
- 4 kurze Stäbe
- Schnur
Für Hochbeete, die länger als 180 cm sind, benötigst Du außerdem:
- Drahtseil
- Seilklemme
- Spannschloss
- Kausche
- Seitenschneider
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Schritt 1 – Schneide die Hölzer zurecht
Die Höhe Deines Beets sollte, abhängig von Deiner Körpergröße, zwischen 80 und 100 cm betragen. Die Menge der benötigten Dielenbretter hängt von deren Breite ab. Wenn Dein Beet von beiden Seiten zugänglich ist, sollte es maximal 130 cm breit sein. Steht es direkt an der Wand, ist eine Breite von höchstens 80 bis 90 cm sinnvoll.
Beispiel:
Für ein Hochbeet mit den Maßen 180 x 100 cm und einer Höhe von 80 cm benötigst Du 6 Pfosten – 4 davon mit einer Länge von jeweils 80 cm, die 2 Innenpfosten können etwa 10 Zentimeter kürzer, also 70 cm lang, sein.
Bei einer Dielenbreite von 20 cm brauchst Du 8 Dielen mit einer Länge von 100 cm sowie 8 Dielen mit einer Länge von 180 cm.
- Schneide aus dem Unterkonstruktionsholz 6 Eckpfosten in der passenden Höhe zurecht.
- Kürze nun die Dielen so, dass Du passende Bretter für die langen sowie für die kurzen Seiten erhältst.
Schritt 2 – Bau die kurzen Seiten für Dein Beet
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- Nimm die 4 Eckpfosten und die kurzen Dielenbretter zur Hand.
- Bohre an beiden Enden jeder Diele je zwei Löcher für die Schrauben vor. Zeichne Dir die Stellen für die Bohrungen zuvor mit Bleistift an.
- Lege die ersten beiden Eckpfosten im richtigen Abstand auf den Boden und fixiere das erste Dielenbrett im rechten Winkel mit jeweils 2 Schrauben an den Pfosten. Nimm das Diagonalmaß oder verwende den Metallwinkel, um im rechten Winkel zu bleiben. Zur Hilfe kannst Du die unteren Enden der Pfosten mit einer Leiste im richtigen Abstand fixieren.
- Schraube nun eine Diele nach der anderen auf den ersten Seitenteil. Entferne vor dem Fixieren der letzten Diele die Hilfsleiste. Verfahre mit dem zweiten Seitenteil ebenso.
Schritt 3 – Verbinde die kurzen Seiten durch Montieren der langen Dielen
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- Sobald die beiden Kopfteile fertiggestellt sind, kannst Du die langen Dielen daran befestigen. Bohre erst die Löcher vor.
- Achte darauf, dass die langen Dielenbretter beim Verschrauben einen rechten Winkel zu den Seitenteilen bilden. Führe diese Arbeit auf ebenem Untergrund aus und nimm eventuell einen Metallwinkel zur Hilfe. Eine zweite Person, die Dir beim Halten hilft, erleichtert die Arbeit.
- Wenn Du alle Bretter angeschraubt hast, hat Dein Hochbeet bereits Form angenommen.
Schritt 4 – Befestige die Innenpfosten
Die 2 Innenpfosten geben Deinem Beet Stabilität und sorgen dafür, dass es später dem Erddruck standhält. Wenn Dein Hochbeet nicht viel länger als einen Meter werden soll, kannst Du auf diesen Schritt verzichten.
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- Ermittle die Mitte der langen Seitenteile und mach an der Oberkante der obersten Diele mit dem Bleistift dort eine Markierung. Nimm den Metallwinkel sowie eine Leiste zur Hilfe und ziehe an dieser Stelle einen Strich bis zum Boden.
- Zeichne entlang des Strichs auf jeder Diele zwei Bohrlöcher an und bohre die Dielen vor.
- Bitte nun Deinen Helfer, in das Beet zu klettern und den Innenpfosten so zu platzieren, dass sich die Markierung an der Oberkante der obersten Diele in seiner Mitte befindet. Kontrolliert den Winkel des Pfostens mit dem Metallwinkel.
- Schraube dann von außen die Schrauben durch die vorgebohrten Löcher in den Dielen in den Pfosten, während Dein Helfer den Pfosten von innen festhält.
- Verfahre an der zweiten langen Seite ebenso.
Schritt 5 – Bringe den Maschendraht an
Das feine Maschendrahtgitter schützt deine Pflanzen vor Wühlmäusen. Es muss gut befestigt werden, damit die gefräßigen Nager nicht seitlich eindringen können.
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- Lege den Boden Deines Hochbeets von innen mit dem Gitter aus.
- Ziehe das Gitter seitlich etwa 10 Zentimeter am Holz hoch und befestige es ringsum mit dem Tucker.
- Scheide das überstehende Gitter mit dem Seitenschneider ab.
Schritt 6 – Spanne das Drahtseil zwischen den Innenpfosten
Wird Dein Beet länger als 180 cm, solltest Du einen Seilzug einbauen, der verhindert, dass sich die langen Dielen durchbiegen, wenn Du Erde in das Beet füllst.
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- Klettere in Dein Hochbeet und bohre durch jeden der beiden Innenpfosten ein Loch. Verwende dazu einen 10-Millimeter Bohrer. Das Loch sollte sich etwa 10 cm unter der Oberkante des Pfostens befinden und diesen – parallel zu den von außen aufgeschraubten Dielen – komplett durchdringen.
- Ziehe das Drahtseil durch die beiden Innenpfosten und lege auf einer Seite eine Schlaufe, die Du mit der Seilklemme fixierst. Verstärke die Schlaufe mit der Kausche.
- Befestige an der anderen Seite des Seils das Spannschloss und hake es in die Kausche ein. Kürze das überstehende Seilende mit dem Seitenschneider.
- Drehe nun das Spannschloss, sodass sich das Seil spannt. Achte darauf, es nicht zu stark zu spannen, da es später noch Druck aufnehmen muss, wenn die Erde ins Beet kommt.
Schritt 7 – Kleide das Beet mit Noppenfolie aus
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- Schneide die Noppenfolie mit dem Cutter zu.
- Lege sie ringsum an die Innenwände und tacker sie oben und unten fest.
- Im Bereich des Seilzugs musst Du eventuell einen kleinen Ausschnitt machen.
- Nun ist Dein Beet so weit fertig und kann an seinen Aufstellungsort gebracht werden.
Schritt 8 – Bereite den Standort vor
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- Markiere die Eckpunkte mithilfe von vier kurzen Stäben, die Du in die Erde schlägst. Spanne eine Schnur, die den Umriss sichtbar macht.
- Stich im abgesteckten Bereich die Grasnarbe mit dem Spaten die Grasnarbe ab. Lege die Rasensoden zur Seite – sie können später in das Beet eingearbeitet werden.
- Stelle Dein Hochbeet an Ort und Stelle auf.
Schritt 9 – Befülle Dein Hochbeet
Nun legen wir ein Kiesbett an, welches dafür sorgt, dass das Holzbeet nicht direkt auf der Erde steht und eine gute Drainage ermöglicht. Das Kiesbett sollte größer sein als Dein Hochbeet. Je nach Größe Deines Beets kann es an allen Seiten mindestens 20 bis 30 cm überstehen. Wer möchte, kann einen schönen Abschluss mit Pflasterseinen machen. Für einen sicheren und trockenen Stand lassen sich am Kiesrand später Waschbetonplatten verlegen. Dazu sollte der Rand die richtige Breite haben. Wenn Dein Rasen nicht direkt an das Hochbeet grenzt, erleichtert das das Rasenmähen.
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- Als Basis dient zerkleinertes Holz. Du kannst hier Äste und kleinere Holzstücke, die sich im Garten angesammelt haben verwenden.
- Schichte nun abwechselnd Strauchschnitt, Häckselgut und die abgestochenen Rasensoden in das Beet. Achte auf eine gute Durchsuchung und sorge dafür, das feinere Bestandteile die Zwischenräume füllen.
- Nun folgt eine Schicht aus Rasenschnitt, halbreifem Kompost und verwelkten Pflanzen.
- Die letzte Schicht ist die Pflanzschicht, sie soll etwa 20 bis 25 Zentimeter dick sein. Vermische hierzu humusreiche Gartenerde mit reifem Kompost.
Schritt 10 – Bepflanze Dein Hochbeet
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- Pflanze im ersten Jahr Starkzehrer wie Gurken, Tomaten, Auberginen, Zucchini, Kürbis, Kohl, Karotten, Rote Beete oder Mais. Setze höhere Pflanzen in die Mitte, damit alle Gewächse genug Sonne bekommen.
- Im zweiten Jahr sind Mittelzehrer wie Kopfsalat, Spinat, Endivien, Zwiebel, Knoblauch, Kohlrabi, Mangold, Rettich und Radieschen eine gute Wahl. Nun dürfen auch nitratspeichernde Pflanzen angebaut werden, da die Nitratbelastung des nährstoffreichen Substrats bereits wesentlich geringer ist.
- Später folgen Schwachzehrer, die mit wenigen Nährstoffen auskommen wie Erbsen, Bohnen, Rucola, Fenchel und viele Kräuter.
- Achte auch darauf, welche Pflanzen sich in direkter Nachbarschaft wohlfühlen und vermeide es, miteinander unverträgliche Gewächse nebeneinander zu pflanzen.
Kaum hast Du das Beet angelegt, kommt auch schon der Verottungsprozess in Gange. Die unterschiedlichen Schichten fördern diesen Vorgang. Deine Pflanzen profitieren von der Wärme, die dabei entsteht und vom reichen Nährstoffangebot. Allerdings sackt die Füllung durch die Zersetzung mit der Zeit natürlich zusammen, sodass Du jedes Jahr Kompost nachfüllen musst.
Vorteile von Hochbeeten
Akzente im Garten, Strukturierung
Ordentlich gemacht sehen Hochbeete einfach toll aus. Sie geben Deinem Garten Struktur und eignen sich zum Unterteilen in verschieden Gartenbereiche. So kannst Du Deine Sitzecke abgrenzen und Dich vor neugierigen Blicken sowie vor dem Wind schützen. Das eine oder andere Kraut oder so manche Erdbeere findet so den direkten Weg vom Beet auf den Teller.
Im Vorgarten ist ein Hochbeet ein attraktiver Blickfang, der Dich bereits beim Nachausekommen mit bunten Blumen oder duftenden Kräutern begrüßt. Weil Du hier auf wenig Raum viele schöne Pflanzen unterbringen kannst, die durch die Höhe des Beets besser zur Geltung kommen, eignet es sich auch für knapp bemessene Bereiche.
Kein mühsames Bücken mehr
Gartenarbeit bedeutet häufiges Bücken oder Knien. Insbesondere die Aussaat, das regelmäßige Unkrautzupfen und die Ernte verursachen vielen Gärtnern Rückenschmerzen. Ein Hochbeet hingegen ist gut zu Deinem Rücken. Wenn es die richtige Höhe hat, kannst Du ganz entspannt in aufrechter Haltung gärtnern. So macht die Pflege Deiner grünen Zöglinge gleich doppelt so viel Spaß.
Sinnvolle Verwendung für Deine Gartenabfälle
Kompostierfähige Materialien, die das ganze Jahr über bei der Gartenpflege anfallen, dienen im Hochbeet als Basis für ein nährstoffreiches Substrat. Du musst also die Erde für Dein Hochbeet nicht kaufen, sondern kannst organische Materialien aus Deinem Garten, wie Heckenschnitt, Mäh- und Häckselgut, Laub und Grassoden für den Aufbau verwenden.
Durch die Verrottung des organischen Materials entsteht wertvoller Humus, der viele Nährstoffe enthält. In den meisten Fällen kommst Du mit einem Hochbeet ganz ohne zusätzliche Düngemittel aus. Die oberste Schicht bildet reifer Kompost aus Deinem Komposthaufen. Auf diese Weise führst Du Garten- und Küchenabfälle dem natürlichen Kreislauf zu und bestimmst die Zusammensetzung der Erde selbst. So lassen sich ganz ohne Chemie tolle Erträge erzielen.
Bessere Erwärmung
Der Verrottungsprozess sorgt dafür, dass sich die Erde im Beet erwärmt. In einem Hochbeet herrschen um bis zu fünf Grad Celsius höhere Temperaturen als in den herkömmlichen Flachbeeten. Das erlaubt es Dir, früher mit der Anzucht Deiner Jungpflanzen zu beginnen und ermöglicht eine längere Ernte. Dadurch kannst Du im Hochbeet auch empfindsame Gewächse in unseren Breiten erfolgreich kultivieren.
Gärtnern, wo es sonst nicht möglich wäre
Mit einem Hochbeet kannst Du in Deinem Außenbereich säen und ernten – selbst wenn Dir nur wenige Quadratmeter zur Verfügung stehen. Lege Dein Beet so an, dass es direkt an die Hauswand, an den Zaun oder an das Geländer grenzt. Diese besonders kompakte und platzsparende Variante erlaubt es Dir, so das Beet richtig angelegt ist, sogar auf der Terrasse oder am Balkon Dein eigenes Gemüse anzubauen.
Gut geschützt vor Schädlingen
In einem Hochbeet wachsen Deine Pflanzen in sicherer Höhe und sind so vor einigen Fressfeinden besser geschützt. Wenn sich häufiger ein Kaninchen in Deinen Garten verirrt, wirst Du das schnell am stark dezimierten Gemüse bemerken. Hier kann ein Hochbeet sinnvoll sein.
Auch die gefürchteten Nacktschnecken finden den Weg in Deinen höher gelegenen Gemüsegarten eher selten. Zuverlässigen Schutz bietet ein Hochbeet aus Cortenstahl, da Schnecken dieses Material meiden. Auch ein Beet mit Schneckenrand hält die schleimigen Kriechetiere fern.
Auch gegen die nagende Bedrohung von unten lässt sich ein Hochbeet gut absichern. Lege den Boden mit einem feinmaschigen Gitter zum Schutz vor lästigen Wühlmäusen aus – und schon können Deine Pflanzen in aller Ruhe prächtig gedeihen.
Dekoratives Versteck
Weil ein gepflegtes Hochbeet eine Augenweide ist, eignet es sich perfekt, weniger ansehnliche, aber ebenso nützliche Dinge wie Deinen Komposter oder den Mülleimer zu verbergen. Üppig bewachsen kann es – je nach Bepflanzung – durchaus eine stattliche Höhe erreichen und ist somit auch ein großartiger Sichtschutz. Abgeschirmt vor den neugierigen Blicken von Passanten und Nachbarn kannst Du hier ein Sonnenbad nehmen und so richtig entspannen.
Nachteile von Hochbeeten
Wie Du siehst, ist ein Hochbeet wirklich praktisch. Doch natürlich hat es, wie die meisten anderen Dinge, ein paar Nachteile. Auch diese möchten wir Dir nicht vorenthalten.
Hohes Gewicht
Wenn Du auf dem Balkon oder auf der Terrasse gärtnern möchtest, solltest Du bedenken, dass ein Hochbeet sehr schwer ist. Informiere Dich daher unbedingt zuerst über die Tragkraft Deines Balkons.
Grunderneuerung nach fünf bis sechs Jahren
Nach etwa fünf bis sechs Jahren solltest Du das Substrat im Hochbeet gänzlich austauschen. Nun ist die Erde ausgelaugt und es ist höchste Zeit, sämtliche Schichten neu anzulegen. Überprüfe bei dieser Gelegenheit, ob das Beet noch stabil ist und bessere kleine Schäden aus. Weist ein Hochbeet aus Holz morsche oder faule Stellen auf, ist es das beste, ein neues Beet zu bauen.
Nicht ganz billig
Je nachdem, für welches Material Du Dich entscheidest, kann die Anschaffung eines Hochbeets recht teuer werden. Modelle aus Metall, aus Gabionen sowie manche Bausätze kosten doch einiges. Wer sein Hochbeet selbst baut, kann viel Geld sparen. Besonders günstig und zugleich nachhaltig ist die Verwendung von Recyclingmaterialien wie alten Ziegeln oder alten Brettern.
Aus welchem Material soll Dein Hochbeet bestehen?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Dein Hochbeet zu gestalten. Du kannst es aus Holz, Ziegeln oder Steinen bauen. Auch Metall oder Gabionen sind zur Errichtung eines Hochbeets geeignet. Sehen wir uns die Vor- und Nachteile der einzelnen Materialien kurz an:
Hochbeet aus Holz
Holz passt mit seinem natürlichen Look gut in den Garten und ist relativ einfach zu verarbeiten. Allerdings kann es mit der Zeit verwittern. Insbesondere bei direktem Erdkontakt zersetzt es sich leicht. Fichtenholz oder Kiefer sind zwar sehr günstig, allerdings eher weich und nicht sehr widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.
Gut geeignet sind zum Beispiel Lärchenholz oder Robinie. Diese robusten Holzarten halten Wind und Wetter stand. Wenn Du das Beet innen mit Folie auskleidest, hast Du lange Freude an Deinem Hochbeet.
Hochbeet aus Ziegeln
Aus Ziegeln gemacht sieht ein Hochbeet ebenfalls sehr attraktiv aus. Ideal sind doppelt gebrannte Klinker, aber auch alte Ziegelsteine, die von der letzten Renovierung übrig geblieben sind, können verwendet werden. Vermauere die Ziegel nicht ganz dicht, sondern lass feine Luftschlitze dazwischen. Wenn das Beet nicht sehr hoch werden soll, kannst Du die Ziegel auch einfach trocken aufeinander setzen.
Ein Ziegelbeet ist ein toller Blickfang im Vorgarten oder eine schöne Abgrenzung zur Terrasse. Mit Ziegeln kannst Du nicht nur rechteckige Hochbeete bauen, auch runde oder geschwungene Formen sin möglich.
Zeitraffer, wie man ein Hochbeet aus Ziegelsteinen bauen könnte (Quelle: Youtube.com Florian Otto):
Hochbeet aus Naturstein
Um ein Hochbeet zu errichten, kannst Du auch Natursteine in Trockenbauweise aufeinander schichten. Verkeile dazu größere Steine mit kleinen Teilstücken und Steinsplittern so, dass sie nicht wackeln. Schichte die Steine so, dass die Mauer eine Neigung von etwa 10º hat, damit Dein Beet später dem Druck der feuchten Erde standhält. Als Fundament ist Schotter ideal.
Achte bereits der Auswahl der Steine auf ihre Form. Eventuell musst Du einige Steine zusätzlich behauen. Das erfordert ein wenig Erfahrung. Wenn Du Dir diese Aufgabe nicht zutraust, solltest Du lieber einen Fachmann ranlassen oder Dich für eine andere Bauweise entscheiden. Etwas einfacher funktioniert der Bau von Trockenmauern, wenn Du die Steine mit Lehm verbindest. Natursteine und Lehm sind meist relativ günstig regional erhältlich.
Hochbeet aus Gabionen
Eine unkomplizierte Alternative zum eigenhändigen Bau einer Steinmauer ist ein Hochbeet aus Gabionen. Hier kaufst Du einfach einen Bausatz mit den gewünschten Maßen und füllst die Drahtgitterkörbe mit Steinen Deiner Wahl. Auch bei dieser Bauweise entstehen kleine Hohlräume, die bald von Kleinlebewesen besiedelt werden. Auf diese Weise kannst Du bedrohten Tierarten unterstützen und das natürliche Gleichgewicht in Deinem Garten fördern.
Hochbeet aus Metall
Neben den angesagten Beeten aus Drahtgitter-Körben gibt es auch Hochbeete aus Aluminium oder aus Cortenstahl. Modelle aus Aluminium sind sehr pflegeleicht und sehen schlicht und modern aus. Cortenstahl hingegen bildet mit der Zeit durch Witterungseinflüsse eine attraktive Edelrost-Patina, die das Material warm und lebendig wirken lässt.
Genauso wie Aluminium ist auch Cortenstahl äußerst langlebig. Darüber hinaus hat der dekorative Werkstoff einen weiteren Vorteil – Schnecken kriechen nicht über Cortenstahl. Da das Material Spuren von Kupfer enthält, der die Schnecken reizt, machen die gefräßigen Kriechtiere augenblicklich kehrt, um anderswo nach Futter zu suchen.
Wie hoch soll Dein Hochbeet sein?
Der Vorteil an einem selbst gebauten Hochbeet ist, dass Du die Höhe selbst bestimmen kannst. Natürlich soll Dein Hochbeet gut aussehen und perfekt in Deinen Garten passen. Doch noch viel wichtiger als die Optik ist eine bequeme und rückenschonende Arbeitshöhe. Hier ist Deine Körpergröße entscheidend.
Wenn Du 1,60 Meter groß bist, ist eine Beethöhe von etwa 85 bis 90 Zentimetern optimal. Personen mit einer Körpergröße von 1,70 Meter empfinden ein ungefähr 90 bis 95 Zentimeter hoch Beet als angenehm. Bist Du 1,80 Meter, sollte Dein Beet bis maximal 100 Zentimeter hoch sein, bei einer Körpergröße von 1,90 Metern sind etwa 105 Zentimeter die oberste Grenze.
Bedenke, dass Du in aufrechter Haltung lediglich 60 bis 70 Zentimeter weit greifen kannst. Ist Dein Hochbeet von beiden Seiten zugänglich, sollte es daher nicht breiter als 130 Zentimeter sein, sonst wird die Pflege schwierig. Wenn Du Dir ein niedrigeres Hochbeet wünschst, sollte Du auf einen breiten Sitzrand nicht vergessen. So kannst Du ganz gemütlich sitzend gärtnern. Niedrige Beete eignen sich außerdem für hohe Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Mais besser.
Bester Zeitpunkt zum Anlegen eines Hochbeets?
Ideal zum Anlegen eines Hochbeets sind das Frühjahr und der Herbst. Zu diesen Jahreszeiten fallen besonders viele Gartenabfälle an und diese bilden die Basis für eine reiche Ernte. Wenn Du ein Hochbeet planst, kannst Du dennoch zu jeder Jahreszeit beginnen, geeignete organische Materialien zu sammeln.
Äste, Zweige, Strauch- und Heckenschnitt, Laub und Grasschnitt können an einem geeigneten Ort gelagert und später ins Hochbeet geschichtet werden. Einen Komposthaufen für Garten- und Küchenabfälle haben die meisten Hobbygärtner ohnehin bereits. Er liefert wertvollen Humus, den Du als oberste Schicht für Dein Beet verwenden kannst.
Der perfekte Standort
Da Dein Hochbeet viele Jahre an seinem Platz bleiben wird, sollte der Standort gut gewählt sein. Ein ebener Bereich, der in der vollen Sonne liegt ist optimal. Wenn Du einen größeren Laubbaum besitzt, der das Beet während der heißen Mittagszeit beschattet, kannst Du Deinen Gemüsepflanzen ideale Bedingungen bieten. Doch auch ohne schattenspendenden Baum, werden sie bestens gedeihen.
Hochbeet am Balkon – das gilt es zu beachten
Ein Beet gefüllt mit Substrat ist ganz schön schwer. Finde heraus, wie tragfähig Dein Balkon ist und entscheide Dich unbedingt für eine leichte Bauweise. Ideal ist ein sogenanntes Tischhochbeet. Dieses steht auf höheren Füßen und bringt somit deutlich weniger Gewicht auf die Waage. Darüber hinaus hast Du so die Möglichkeit, Deine Gießkanne oder andere Dinge direkt unter dem Beet zu verstauen.
Da bei einem Hochbeet am Balkon (zum Test) kein Erdkontakt besteht, empfiehlt es sich, den Boden mit Filtervlies auszulegen. So ist das Beet von unten nicht luftdicht verschlossen, dennoch wird die Erde bei Regen nicht ausgespült.
Fazit
Mit einem Hochbeet macht der Gemüseanbau gleich noch mehr Spaß. Bei der Pflege Deiner Pflanzen musst Du Dich nicht mehr bücken, sondern kannst ganz entspannt in aufrechter Haltung gärtnern. Auf wenig Raum bringst Du hier eine Vielzahl an Pflanzen unter, die dank des reichhaltigen Nährstoffangebots prächtig gedeihen. Wer sein Hochbeet selber baut, kann es ganz exakt an seine persönlichen Ansprüche bezüglich Größe, Höhe und Form anpassen.
Geschickten Handwerkern steht darüber hinaus eine breite Auswahl an Materialien zur Verfügung. Ein Hochbeet aus Holz ist recht einfach zu bauen, muss aber spätestens alle 10 Jahre erneuert werden. Allerdings ist es bei jedem Hochbeet ohnehin notwendig, das Substrat alle fünf bis sechs Jahre auszutauschen.
Quellen:
- https://www.biogaertner.at/hochbeet-das-bequemste-beet-im-garten
- https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/22640.html
- https://www.gartenhaus.at/magazin/gartengestaltung-mit-gabionen
- https://kurier.at/wohnen/gartenzone/6-fakten-zum-hochbeet/194.468.716
- https://www.gartenmetall.de/index.php?nav=10&sub=45&sel=58&lan=1