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Du hast genug von geschmacklosen Tomaten und pestizidbelasteten Äpfeln? Dann bau Dein Obst und Gemüse einfach selber an. Ein Selbstversorgergarten macht zwar Arbeit, aber auch viel Freude und trägt entscheidend zu einer gesunden Ernährung und zu einer nachhaltigen Lebensweise bei. Hier erfährst Du, wie Du Deinen Selbstversorgergarten anlegst, worauf Du achten musst und welche Pflanzen für Einsteiger besonders gut geeignet sind.
So wirst Du zum Selbstversorger
- Pflanze zuallererst Obstbäume und Beerensträucher an – sie brauchen einige Jahre bis Du ernten kannst.
- Sieh Dir Deinen Gartenboden näher an und lass im Zweifelsfall eine Bodenanalyse durchführen.
- Lege einen Komposthaufen an.
- Erstelle einen Pflanzplan – setzte dabei auf Fruchtfolge und Mischkultur.
- Sammle Regenwasser zur Bewässerung Deiner Beete.
- Mache einen Teil Deiner Ernte haltbar.
Sehnsucht Selbstversorgung
Du träumst von einem Garten, wo all das gedeiht, was auf Deinem Teller landet? Dann bist Du nicht alleine.
In unserer hoch industrialisierten Welt haben mehr und mehr Menschen Interesse daran, selbst zu bestimmen, was sie essen.
Vor langer, langer Zeit entwickelte sich der moderne Mensch im Zuge der Entstehung des Ackerbaus. Aus nomadisch lebenden Jägern und Sammlern wurden damals Bauern.
Auch heute noch schlummert in vielen von uns die Sehnsucht, einen Garten zu bewirtschaften. Zu säen und zu ernten und unsere eigenes Obst und Gemüse zu ziehen.
Dein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz
Heute ist das Thema Selbstversorgung wieder aktueller denn je. Die Landwirtschaft steckt in der Krise. Durch die riesigen Monokulturen und den hohen Einsatz von Pestiziden hat das Insektensterben ein Ausmaß angenommen, das uns zu denken geben sollte. Neben der Honigbiene, die durch ihre enorme Bestäubungsleistung einen essenziellen Beitrag zum Ernteerfolg in der Nahrungsmittelproduktion leistet, sind auch unzählige andere Insekten in Bedrängnis geraten.
Vom Garten auf den Teller
Immer mehr Verbraucher wünschen sich biologische Lebensmittel, deren Kultur unserer Umwelt keine Schäden zufügt. Biologischer Pflanzenschutz, organische Düngung, kurze Transportwege und ein schonender Umgang mit Ressourcen sind vielen Menschen wichtiger geworden.
Frisches Obst & Gemüse in Bio-Qualität
Du hast einen Garten und große Freude am Hegen und Pflegen von Allem was grünt und blüht? Dann wage den Schritt und bau Dein eigenes Gemüse an. Als Selbstversorger weißt Du genau, was auf Deinen Teller kommt. Du hast die Möglichkeit, Dich und Deine Lieben mit erntefrischem Bio-Gemüse zu versorgen. Gleichzeitig vermeidest Du weite Transporte und die damit verbundene CO2-Belastung sowie unnötigen Verpackungsmüll. Der Einkauf im Supermarkt kann beinahe vollständig entfallen. Langfristig kannst Du dadurch viel Geld sparen, denn Bio-Produkte für die ganze Familie sind nicht gerade billig.
Bei der Selbstversorgung kannst Du selbst entscheiden, wie weit Du gehen möchtest. Mit einem ausreichend großen Nutzgarten und einer guten Planung kannst Du den Bedarf Deines Haushalts an pflanzlichen Lebensmitteln beinahe vollständig abdecken. Manche Selbstversorger gehen sogar noch einen Schritt weiter: Die Haltung von Hühnern und die Hobbyimkerei sind zurzeit sehr populär.
Schritt für Schritt Richtung Selbstversorgung
Wenn Du lieber langsam beginnen möchtest, ist das überhaupt kein Problem. Auch die teilweise Versorgung mit selbst gezogenem Obst und Gemüse macht Sinn und viel Freude. Ein kleiner Nutzgarten leistet einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung und hilft mit, Flora und Fauna zu schützen.
Sogar am Balkon hast Du die Möglichkeit, Dein Lieblingsgemüse anzubauen und dabei jede Menge zu lernen. Denn die Beschäftigung mit dem Anbau von Essbarem bringt uns zurück zur Natur. In unserer hektischen und schnelllebigen Gesellschaft ist Gärtnern eine entspannende und zugleich ungemein sinnvolle Tätigkeit.
Gemeinsam gärtnern
Lass Deine Kinder am Hegen und Pflegen des Gartens teilhaben. Zeige ihnen, wie unsere Lebensmittel entstehen. Auf diese Weise entwickeln sie einen natürlichen Zugang zu einer gesunden Ernährung und zum Kreislauf der Jahreszeiten.
Pflegeleichte Gemüsesorten, die rasch keimen und bald geerntet werden können, sind hier ideal. Neben Radieschen, Schnittlauch und Kresse stehen insbesondere Zuckererbsen und Erdbeeren bei kleinen Gärtnern hoch im Kurs.
Wie viel Platz brauchst Du?
Üblicherweise geht man von einem Platzbedarf von etwa 25 m² pro Person für die teilweise Selbstversorgung aus. Für eine vorwiegende Selbstversorgung benötigst Du etwa 70 m² pro Person. Mindestens 160 m² pro Person sind für die vollständige Selbstversorgung notwendig.
Wenn Du Dich nun über den großen Platzbedarf wunderst, solltest Du bedenken, dass es sich bei diesen Angaben nicht um reine Beetflächen handelt. Mit einbezogen sind hier auch der Obstgarten, Platz für die Beerensträucher, Raum für Arbeitswege und Kompostflächen.
Lass Deinen Garten langsam wachsen
Wenn Deine Familie tatsächlich hauptsächlich von Selbstangebautem leben soll, brauchst Du natürlich eine dementsprechend große Fläche. Da ein großer Garten auch eine Menge Arbeit macht, empfehle ich Dir, die Sache langsam anzugehen. 25 m² reichen für den Anfang völlig aus.
Denke daran, dass Bäume und Sträucher einige Jahre benötigen, bis Du tatsächlich ernten kannst. Pflanze Deine Obstbäume und Beerensträucher daher zuerst. Inzwischen kannst Du Erfahrungen beim Gemüseanbau sammeln. Beginn mit einigen Beeten und lass jedes Jahr etwas mehr dazukommen. So kannst Du aus Deinen Fehlern lernen und Deinen Pflanzplan laufend verbessern. Schließlich ist noch kein Meistergärtner vom Himmel gefallen.
So machst Du Deinen Ziergarten zum Nutzgarten
Große Rasenflächen brauchen viel Pflege und Wasser und haben eigentlich keinen Nutzen. Verwandle den sterilen Rasen in einen bunten Bauerngarten, wo Gemüse, Obst und Kräuter gedeihen. Natürlich gibt es einige Voraussetzungen, damit Dein Vorhaben gelingt.
Mit den folgenden 5 Punkten wird Dein Gemüsegarten ein voller Erfolg.
1. Ist Dein Boden fruchtbar?
Damit Du genügend Obst und Gemüse ernten kannst, um Dich und Deine Familie zu versorgen, brauchst Du einen guten und gesunden Gartenboden. Er sollte humusreich und weder zu sandig noch zu schwer sein.
Wenn Du Deinen Boden besser kennenlernen möchtest, kannst Du einen Bodentest durchführen lassen. Entnimm Bodenproben und sende sie zur Analyse in ein Labor. Mit der Bodenanalyse erhältst Du Düngeempfehlungen, um die Bodenqualität zu verbessern.
- Bodentest im Labor zur Überprüfung der Nährstoffversorgung Ihres Gartens. Untersuchung auf: Bodenart (Fingerprobe), pH-Wert, Humusgehalt (geschätzt), Phosphor, Kalium, Magnesium, Bor, Kupfer, Eisen und Zink. Inkl. Düngetipp.
- Dieser Boden Test ist dank der professionellen Analyse sehr viel genauer als Schnelltests. Eine falsche Düngung gehört so der Vergangenheit an!
- Im Preis enthalten: Bodenanalyse Set zur Probenahme inkl. Anleitung und Probentüte, Versandkosten für Probe und Ergebnis, Bodentest im Labor, ausführliches Ergebnis mit Ihren Messwerten.
- Ablauf: 1. Probe anhand der beiliegenden Anleitung nehmen, 2. Erde im Set an das Labor senden, 3. Die Analyse wird im Labor durchgeführt, 4. Das Ergebnis wird Ihnen zugesandt
- Set zur eigenständigen Probenahme mit anschließender Bodenanalyse im Labor. Probenahme ohne Vorkenntnisse möglich. Aussagekräftiges, übersichtliches Ergebnis.
2. Lege Deinen eigenen Kompost an
Das zentrale Element des Selbstversorgergartens ist der Kompost. Hier schliesst sich der Kreislauf: Gesätes wird geerntet, Geerntetes wird gegessen. All das, was nicht genießbar ist, landet auf dem Komposthaufen, wo es zu Humus wird. Das sogenannte Schwarze Gold bildet später die Basis für neues Wachstum und bringt so den nächsten Zyklus in Gang.
Auf dem Komposthaufen kannst Du pflanzliche Materialien recyceln und zu wertvollem Dünger machen, der Deine Pflanzen mit Nährstoffen versorgt und so eine reiche Ernte ermöglicht. Mit einem guten Kompost-Management kannst Du gänzlich auf zusätzliche Düngemittel verzichten und so viel Geld sparen.
Kompost ist die Basis des Bio-Gartens. Der wertvolle Rohstoff sorgt für ein natürliches Gleichgewicht im Garten und lässt Deine Obst und Gemüse prächtig gedeihen.
3. Sammle Regenwasser
Ohne Wasser werden Deine Kulturen kaum gedeihen, daher solltest Du Dir als Selbstversorger Gedanken über die Bewässerung Deines Gartens machen.
Das Sammeln von Regenwasser ist natürlich kein Muss, doch es gibt Dir die Möglichkeit, die kostbare Ressource Wasser sinnvoll und kostensparend einzusetzen.
Wenn Du keinen Brunnen hast, lohnt es sich auf jeden Fall, Regenwasser in Tonnen oder Tanks zu sammeln und als Gartenwasser zu verwenden. Deine Pflanzen werden es lieben, denn es ist frei von Kalk und stets optimal temperiert.
4. Setze auf Mischkultur
Monokulturen sehen nicht nur trostlos aus, sie sind auch eine Einladung für Schädlinge, es sich so richtig gemütlich zu machen.
Die richtigen Beetnachbarn können mithelfen, Schädlinge fernzuhalten.
Gemüsearten die sich gut verstehen, können Symbiosen eingehen und das Wachstum des jeweiligen Partners fördern.
Informiere Dich, welche Arten gut miteinander klarkommen und berücksichtige das bei Deiner Gartenplanung. So wirkst Du der Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen entgegen und stellst sicher, dass es im Kampf und Wasser und Nährstoffe keine Verlierer gibt.
5. Erstelle einen Anbauplan
Damit Dein Gemüsegarten dauerhaft fruchtbar bleibt und der Boden nicht ausgelaugt wird, solltest Du einen Anbauplan erstellen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der richtigen Fruchtfolge.
Achte darauf, dass Gemüse, die innerhalb eines Gartenjahres im selben Beet abgebaut werden, zu verschiedenen Pflanzenfamilien gehören und einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf haben. Auch hinsichtlich der Kulturzeit sollten sich die Pflanzen unterscheiden. So kannst Du das Beet neben der Hauptkultur auch für eine Vor-, Nach- und Zwischenkultur nutzen.
Deine Planung sollte außerdem über das kommende Gartenjahr hinausgehen.
Mit einem mehrjährigen Anbauplan mit Fruchtwechsel erzielst Du reiche Erträge und hältst deinen Boden gesund.
Als Vorbild dient hierfür die Vierfelderwirtschaft.
Teile Deinen Gemüsegarten in vier Bereiche ein und wechsle in jeder Zone im Jahresrhythmus zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehren sowie Gründüngung ab.
Sehen wir uns ein Beet im Lauf der Jahre genauer an:
- Im ersten Jahr pflanzt Du hier Starkzeher wie zum Beispiel Kürbis, Gurken, Kartoffeln und Kohl. Diese Pflanzen benötigen zum Wachsen und Gedeihen ein reichhaltiges Nährstoffangebot.
- Im zweiten Jahr säst Du an dieser Stelle Mittelzehrer wie Salat, Möhren, Fenchel oder Mangold. Diese Gewächse versprechen auch bei einem weniger üppigen Nährstoffgehalt des Bodens eine gute Ernte.
- Im dritten Jahr folgen nun die Asketen unter den Gemüsepflanzen. Schwachzehrer wie Bohnen Zwiebeln und Radieschen kommen mit nährstoffarmen Böden gut klar. Sie brauchen diese kargen Bedingungen sogar – auf stark gedüngtem Boden können sich diese Pflanzen nicht gut entwickeln.
- Im vierten Jahr säst Du Gründüngung und reicherst den Boden im Anschluss wenn nötig zusätzlich mit Kompost an. Als Gründüngungspflanzen eignen sich Klee, Lupinen, Wicken, Phacelia, Sonnenblumen oder Senf. Vermeide auch hier ein Aufeinanderfolgen von verwandten Pflanzen. Raps und Senf eignen sich nicht, wenn das Beet danach für andere Kreuzblütler wie die verschiedensten Kohlgewächse genutzt werden soll. Lupinen und Klee sollten nicht zur Gründüngung verwendet werden, wenn auf dem Beet zuvor Erbsen oder Bohnen kultiviert wurden.
Pflanzen fuer den Selbstversorgergarten
Natürlich kannst Du in Deinem Garten all das Obst und Gemüse anbauen, das Dein Herz begehrt. Hier möchte wir Dir dennoch einige besonders lohnenswerte Kulturen nennen. Ein Teil unserer Empfehlungen begründet sich damit, dass diese Früchte gut gelagert werden können.
Andere wiederum kannst Du bereits wenige Wochen nach der Aussaat ernten. Manche Arten versprechen auch ohne intensive Pflegemaßnahmen einen üppigen Ertrag.
Das sind unsere Must-haves für den Selbstversorgergarten:
Gemüse für Selbstversorger
Kartoffeln: Als wichtiger Bestandteil vieler Gerichte zählen sie zu den meist gekauften Gemüsesorten überhaupt.
Die Knollen lassen sich nach der Ernte gut lagern und können problemlos bis zum nächsten Frühjahr gelagert werden.
Tomaten: Supermarkt-Tomaten sehen zwar toll aus, doch leider schmecken sie meist nach überhaupt nichts. Selbst gezogene Tomaten hingegen sind wunderbar aromatisch.
Noch sonnenwarm, mit ein wenig Olivenöl, Salz und Basilikum verfeinert, sind sie eine wahre Köstlichkeit. Wenn Du wirklich vollreife Tomaten essen möchtest, musst Du sie selbst anbauen.
Eine reiche Ernte kann zu Tomatensoße verarbeitet werden. Die Früchte lassen sich außerdem durch Trocknen haltbar machen.
Hier findest Du Tipps & Tricks zum erfolgreichen Tomatenanbau.Zucchini: Das kalorienarme Sommergemüse ist kinderleicht zu ziehen und bringt ohne viel Aufwand gute Erträge.
Pflanze zumindest zwei Zucchinipflanzen, so klappt die Befruchtung besser. Hier erfährst Du alles über Anbau & Pflege von Zucchini.Kürbisse: Ein weiteres Gemüse, das nicht viel Pflege braucht und auch Anfängern Erfolgserlebnisse beschert sind Kürbispflanzen.
Manche Kürbissorten lassen sich bis zu einem Jahr lagern. Hier findest Du hilfreiche Informationen zur Aussaat und Pflege von Kürbissen.Gurken: Schon bald nach der Blüte können die ersten Früchte geerntet werden. Je nach Art eignen sich Gurken auch gut zum Einlegen oder Fermentieren. Hier erfährst Du
Wissenswertes über den Anbau von Gurken.Möhren: Ihrer kurze Kulturdauer von etwa sieben Wochen macht sie zu einem sehr attraktiven Gemüse. Erste junge Möhren können bereits ab Ende Mai geerntet werden.
Erfahre hier wie man Möhren pflanzt.Spinat: Spinat eignet sich perfekt als Vor- oder Nachkultur im Frühjahr oder im Herbst. In den heißen Sommermonaten hingegen gedeiht das Gemüse nicht so gut, da es zu schossen beginnt, sobald es längere Zeit warm ist.
Spinat wächst auch im Halbschatten gut und ist ideal zum Füllen von Lücken im Beet.
Hier erfährst Du wie man Spinat anbautZwiebeln: Im Sommer oder im Herbst geerntet kannst Du Zwiebeln bis zur nächsten Saison lagern. Lerne hier, wie & wann man Zwiebeln anbaut.
Hülsenfrüchte für Selbstversorger
Bohnen: Als pflanzliche Proteinlieferanten stellen sie eine gute Alternative zu übermäßigem Fleischkonsum dar. Die Schwachzehrer gedeihen auch auf kargen Böden gut. Für Kletterbohnen kann auch der Gartenzaun als Rankhilfe dienen, somit benötigen die Pflanzen kaum Platz.
Erbsen: Junge Erbsen sind bei Kindern sehr beliebt. Die Schmetterlingsblütler sind außerdem eine gute Gründüngungspflanze, die den Boden mit Stickstoff anreichert.
Obstbäume für Selbstversorger
Äpfel: Sie sind das absolute Lieblingsobst vieler Menschen und lassen sich gut lagern.
Pflaumen: Zwetschken- und Pflaumenbäume sind einfach in der Pflege und benötigen keinen Schnitt. Gleichzeitig versprechen sie eine reiche Ernte. Die Früchte lassen sich dörren, zu Mus, Marmelade und Saft verarbeiten.
Aprikosen: Wenn Du nicht gerade hoch im Norden wohnst, sind Aprikosen eine gute Wahl. Die Bäume sind relativ robust und tragen äußerst schmackhafte Früchte. Allerdings kann es bei frühblühenden Sorten passieren, dass Fröste die Ernte vernichten.
Walnüsse: Wer wirklich viel Platz im Obstgarten hat, sollte unbedingt einen Walnussbaum pflanzen. Walnüsse sind sehr nahrhaft und liefern wichtige Mineralstoffe. Außerdem sind sie reich an gesunden Omega 3 Fettsäuren. Sie lassen sich gut lagern und dienen während der Wintermonate als köstliche Knabberei und als wertvolle Backzutat. Ein weiterer Vorteil von Wahlnussbäumen ist, dass die Pflanzen das Graswachstum hemmen. Unter ihren mächtigen Kronen musst Du daher deutlich seltener mähen.
Beerenobst für Selbstversorger
Johannisbeeren: Ob rot oder schwarz – Johannisbeeren gehören zu den absoluten Klassikern im Bauerngarten. Mit ihrem süßsäuerlichen Geschmack eignen sie sich besonders gut für Säfte und Konfitüren. Frühe Sorten reifen bereits ab Mitte Juni.
Himbeeren: Kinder lieben die süßen roten Früchte und naschen sie gerne direkt vom Strauch. Damit Du länger ernten kannst, empfiehlt es sich sowohl Sommerhimbeeren, als auch Herbsthimbeeren zu pflanzen.
Brombeeren: Auch Brombeeren sind ein beliebtes Naschobst. Da die Beeren nach und nach reifen, kannst Du im Sommer und Frühherbst über einen Zeitraum von beinahe zwei Monaten täglich ernten.
Mach Deine Ernte haltbar
In den Sommermonaten erntest Du im Überfluss – meist viel mehr, als Deine Familie essen kann. Weil nicht alle Früchte und Gemüse lagerfähig sind, empfiehlt es sich, einen Teil Deiner Ernte für den Winter haltbar zu machen.
Wir stellen Dir verschiedene Möglichkeiten vor.
Fermentieren
Fermentieren war früher weit verbreitet, heute wird es nach und nach wieder entdeckt. Die Milchsäuregärung ist eine der gesündesten und einfachsten Methoden, Lebensmittel haltbar zu machen. Fermentiertes Gemüse lässt sich im Keller oder in einer kühlen Speisekammer bis ins Frühjahr lagern.
Alles, was Du brauchst ist Gemüse, Wasser, naturbelassenes Salz und ein Großens Bügelglas. Am bekanntesten ist Sauerkraut, doch Du kannst beinahe jedes Gemüse fermentieren.
Trocknen & Dörren
Die Trocknung durch Wärme und Luft ist die älteste Methode zum Haltbarmachen von selbst geernteten Früchten, Gemüsen und Kräutern.
Nütze sommerliche Hitzeperioden zum Trocknen Deiner Ernte.
kannst in Scheiben geschnittenes Obst, wie zum Beispiel Apfelringe oder Tomaten, halbierte Pflaumen, Aprikosen oder Feigen auf ein Gitter legen und an einem sehr heißen und vollsonnigen Ort wie zum Beispiel am Balkon, auf der Terrasse oder auf einem Flachdach trocknen.
Kräuter hingegen sollten besser an einem luftigen und dunklen Ort zu Trocknen aufgehängt werden.
Weil es oft einfach nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warm und trocken genug ist, um Obst und Gemüse ohne Schimmelbildung zu dehydrieren, ist ein Dörrautomat eine gute Sache. So kannst Du Deine Ernte von der Witterung unabhängig im Haus trocknen.
Viele Lebensmittel lassen sich auch im Backofen trocknen.
Einfrieren
Das Einfrieren ist eine gute Möglichkeit, Obst und Gemüse mit einem vergleichsweise geringem Verlust von Vitaminen und Mineralstoffen lange haltbar zu machen.
Damit sich beim Gefriervorgang keine zu großen Eiskristalle bilden, ist es wichtig, Lebensmittel möglichst schnell einzufrieren. Achte darauf, dass sich beim Frosten möglichst wenig Luft im Gefrierbeutel befindet.
Insbesondere Blattgemüse sollte vor dem Einfrieren kurz blanchiert werden.
So reduzierst Du einerseits die Keimbelastung, andererseits deaktivierst Du Enzyme, welche zum Verlust von Nährstoffen führen. Die grüne Farbe bleibt erhalten und der Geschmack ist intensiver.
Einkochen
Aus vielen Früchten und einigen Gemüsen lassen sich köstliche Marmeladen, Konfitüren und Fruchtgelees herstellen. Doch nicht nur für süße Köstlichkeiten ist Einkochen eine bewährte Methode der Haltbarmachung.
Durch Pasteurisieren und Sterilisieren kannst Du auch massenhaft geerntete Buschbohnen, Blumenkohl, Rosenkohl, Erbsen und vieles mehr gleich nach der Ernte einmachen.
Verwende ausschließlich frisches Einmachgut, dass keinerlei faulige Stellen aufweist.
Entsaften
Mit einem Dampfentsafter lassen sich aus frischem Obst Fruchtsäfte gewinnen und haltbar machen. Obst oder auch Gemüse werden hierbei über heißem Dampf entsaftet und über die Abfüllvorrichtung in saubere Flaschen gefüllt.
Da der Saft beim Abfüllen sehr heiß ist, solltest Du Glasflaschen vor dem Befüllen langsam erwärmen, damit das Glas nicht springt.
Damit der Saft nicht verdirbt, müssen die Flaschen zuvor gut gereinigt sein. Du kannst sie auch im Backofen bei 120º sterilisieren – auf diese Weise erwärmst Du das Glas und sorgst zugleich dafür, dass Bakterien keine Chance haben.
Fazit
Das Anlegen eines Selbstversorger-Gartens ist grundsätzlich nicht schwer. Nimm Dir für dieses Projekt genug Zeit und lass Deinen Garten nach und nach wachsen. Auf diese Weise kannst Du herausfinden, wie viel Obst und Gemüse Deine Familie tatsächlich braucht.
Im Laufe der Zeit sammelst Du Erfahrungen, die Du alleine durch die Lektüre von Büchern und Anleitungen nicht machen kannst. Deine Beete werden bunter und üppiger, Deine Erträge reicher. Und bei der Pflege Deines Gartens lernt die ganze Familie ständig Neues dazu.
Neben einem guten Gefühl für die Bedürfnisse verschiedener Nutzpflanzen, entwickelt ihr ein Verständnis für die Kreisläufe der Natur. Ihr habt stets erntefrisches, saisonales Bio-Gemüse zum Genießen und einen Vorrat an Köstlichkeiten für den Winter.