Mit ihren leuchtenden Blütenkerzen entfachen Lupinen ein wahres Farbfeuerwerk. Am wohlsten fühlen sich die beeindruckenden Stauden in einem großzügigen Beet. Wer keinen Garten besitzt, muss auf die pompösen Schönheiten dennoch nicht verzichten. Wenn Du ihre Bedürfnisse beachtest, lassen sich die robusten Pflanzen auch im Topf halten.
Dank dieser Tipps gedeihen Lupinen auch im Topf auf der Terrasse oder Balkon gut und erfreuen Dich mit einer üppigen Blüte.
So kultivierst Du Lupinen auf Terrasse & Balkon
1. Eine geeignete Sorte
Die aus Nordamerika stammenden Schönheiten haben die Menschen so beeindruckt, dass verschiedene Züchter eine große Sortenvielfalt entstehen ließen.
Neben den hochwüchsigen Varianten die im Staudenbeet eine tolle Wirkung erzielen, gibt es mittlerweile auch Zwergformen wie die Lupinus Kanus-Russell-Hybriden. Diese werden lediglich 50 bis 60 Zentimeter hoch und eignen sich daher auch für die Pflanzung im Kübel.
2. Das passende Pflanzgefäß
Lupinen entwickeln tiefreichende, kräftige Wurzeln. Wähle daher einen ausreichend großen Topf, der eher tief als breit ist.
Schwere Tongefäße verfügen über ausreichend Standsicherheit, damit die Pflanzen mit ihren aufragenden Blütenkerzen auch bei kräftigen Windböen nicht kippen.
3. Das richtige Substrat
Lupinen schätzen lockeres, leicht saures Substrat, das nicht zu nährstoffreich ist. Da Lupinen traditionell im garten und weniger im Topf gehalten werden, gibt es keine fertige Mischung für die attraktiven Schmetterlingsblütler zu kaufen.
Vermenge normale Pflanzende mit saurer Spezialerde für Hortensien oder Rhododendren und füge etwas Sand hinzu.
4. Ein guter Standort
Am üppigsten blühen Lupinen an einem sonnigen Plätzchen. So wohltuend die Sonne im Staudenbeet auch sein mag, auf einem ungeschützten Südbalkon kann es schnell zu viel des Guten werden. Zumindest während der heißen Mittagszeit sollte Du hier für eine Beschattung sorgen.
Ideal ist ein heller Platz, der sich jedoch nicht zu stark aufheizt, sonst kommst Du mit dem Gießen nicht nach. Achte darauf, dass der Topf windgeschützt steht, sonst besteht die Gefahr, dass die herrlichen Blüten abknicken oder brechen.
5. Hin und wieder eine Handvoll Kompost
Im Beet benötigen Lupinen keinen Dünger. Als Schmetterlingsblütler sind sie in der Lage, dank den an ihren Wurzeln sitzenden Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden zu binden.
Im Topf sieht die Sache allerdings anders aus. Zwar produzieren leben die Hülsenfrüchtler auch hier in Symbiose mit den nützlichen Bodenbakterien, doch ist ihr Wurzelsystem aufgrund des Platzmangels weniger gut entwickelt.
Zudem benötigen Lupinen wie alle Pflanzen neben Stickstoff noch weitere Hauptnährstoffe (Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium und Schwefel) und Spurennährstoffe.
Daher solltest Du Deiner Topf-Lupine monatlich eine kleine Menge organischen Dünger wie zum Beispiel reifen Kompost verabreichen. Eine Überdüngung ist aber in jedem Fall zu vermeiden, sonst faulen die Wurzeln.
6. Ausreichend gießen
Im Garten brauchen ausgewachsene Lupinen kaum gegossen werden. Sie bilden lange Pfahlwurzeln über die sie Wasser aus tieferen Bodenschichten ziehen können. Im Topf sieht die Sache anders aus. Selbst ein großes Pflanzgefäß bietet nicht genug Platz für die Ausbildung langer Wurzeln. Zudem trocknet das Substrat im Kübel schnell aus.
Gieße Deine Topf-Lupine daher regelmäßig. An richtig heißen Sommertagen kann es sein, dass Du sogar zwei mal täglich mit der Gießkanne ausrücken musst – am besten morgens und abends. Weil Lupinen nur wenig Kalk tolerieren, ist weiches Regenwasser optimal. Falls Du damit nicht dienen kannst, empfiehlt sich gefiltertes oder gut abgestandenes Leitungswasser.
7. Staunässe meiden
Wie die meisten Pflanzen reagieren Lupinen empfindlich auf Staunässe. Achte daher unbedingt darauf, dass der Kübel über ein oder mehrere Abzugslöcher verfügt.
Eine Drainageschicht Kies am Boden des Gefäßes sorgt dafür, dass der Abfluss nicht verstopfen kann. Damit die Erde schön durchlässig bleibt, empfiehlt es sich, etwas Sand unterzumischen.
8. Blütenrispen stützen
An windexponierten Stellen können die pompösen Blütenkerzen leicht abbrechen. das wäre schade, schließlich hast Du die Pflanze sorgsam gepflegt, damit sie ihre ganze Pracht entfaltet. Stecke Bambusstäbe oder Holzstäbe in den Topf und binde die die Stengel daran fest.
Schneide abgeblühte Pflanzenteile sofort ab. Mit etwas Glück kannst Du mit einer Nachblüte im Sommer rechnen. Unterstütze die erneute Blütenbildung mit etwas reifem Kompost.
9. Frostschutz im Winter
Mehrjährige Lupinensorten überstehen den Winter im Freien problemlos. Im Garten machen selbst mehrstellige Minusgrade den robusten Gewächsen nichts aus. Damit Deine Lupine auch im Topf gut durch die kalte Jahreszeit kommt, solltest Du sie allerdings vor dem Frost schützen.
Dabei ist es zumeist gar nicht die klirrende Kälte, die Topflupinen absterben lässt, sondern der Flüssigkeitsmangel. Das Substrat im Kübel friert schnell durch, damit können die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze verdurstet. Mit dem richtigen Winterschutz kann das nicht passieren.
So bereitest Du Deine Lupine auf den Winter vor
- Schneide die Blütenstände ab und kürze lange Blätter.
- Bringe die Topfpflanze in eine windgeschützte Ecke.
- Stelle das Pflanzgefäß auf eine Styropoplatte.
- Umwickle den Topf mit Vlies oder mit Luftpolsterfolie.
- Decke die Oberfläche mit Tannenzweigen ab.
- Gieße die Pflanze während der Wintermonate hin und wieder ein wenig.