Hochbeete

Hochbeet befüllen und richtig schichten

Artikel teilen:

Das richtige Beschichten eines Hochbeetes bringt zwar ein bisschen Arbeit mit sich, ist dafür dann auch sehr nachhaltig: Wenn ihr es richtig macht, können eure Pflanzen noch Jahre später davon zehren! Und so wird’s gemacht:

Schritt 1: Die Drainage

Wenn ihr ein erhöhtes Hochbeet für den Balkon nutzt, entfällt dieser Schritt. Im Garten und besonders auch bei versiegelten Böden wie Betonterrassen müsst ihr allerdings dafür sorgen, dass Regen- und Gießwasser auch vernünftig in den Boden absickern können. Besonders bei biologischen Materialien wie Kompost kann Staunässe nämlich dazu führen, dass sich Fäulnis breitmacht und euer Beet und oft auch das wertvolle Holz des Hochbeetes nicht mehr zu gebrauchen sind.

Hierfür solltet ihr im Garten unter der Hochbeetfläche eine Art Kuhle ausgraben. Normalerweise ist diese etwa 20 Zentimeter tief. Dort füllt ihr dann Kies, Sand oder kleinere Steine hinein. Diese Materialien sorgen für einen guten Wasserabfluss, sind aber gleichzeitig so stabil, dass das Beet nicht herabsacken kann. Es ist auch möglich, verschiedene Drainageelemente miteinander zu mischen: So nutzen einige Gärtner auch Hartholzstücke oder Rindenmulch als ergänzende Bestandteile.

Bei festem Boden, also beispielsweise Steinplatten oder Asphalt/Beton, könnt ihr natürlich kein Loch graben. Hier empfiehlt sich der unterste Bereich des Beetes als Drainageort. Hier ist ein guter Wasserabfluss besonders wichtig, da es ansonsten kaum Möglichkeiten hat, wirksam abzusickern.

Schritt 2: Der Schädlingsschutz​

Bei nach unten geschlossenen Hochbeeten, also z.B. die meisten Balkonmodelle auf Stelzen, entfällt auch dieser Schritt. Ansonsten ist er aber ziemlich wichtig. Denn wie bei einem Komposthaufen können auch Hochbeete von sehr hartnäckigen Schädlingen heimgesucht werden. Besonders Nagetiere wühlen sich gerne von unten in den wertvollen Boden und fressen dort nicht nur wichtige Nährstoffe weg, sondern verunreinigen ihn auch noch mit Kot oder anderen Krankheitserregern.

Besonders hilfreich ist es daher, ein Hochbeet zu kaufen, das bereits mit einem Wühlmausgitter oder einem nässedurchlässigen Bodenvlies geliefert wird. Ist dies nicht der Fall, solltet ihr improvisieren: Zum einen gibt es für fast jede Hochbeet Größe entsprechende Schutzvorrichtungen zu kaufen. Günstiger, aber ein bisschen aufwendiger sind Lösungen Marke Eigenbau: Hierfür kauft ihr engmaschigen Draht (z.B. Hasendraht, das etwa 10 Millimeter große Öffnungen besitzt) und schneidet dieses dann auf die Größe eures Hochbeetes zurecht.

Diese Schädlingsvorrichtung sollte direkt über der Drainage aufgespannt werden. So verhindert ihr Plagegeister und sorgt dafür, dass kleinere Nützlinge dennoch den Weg in euer Hochbeet finden.

Schritt 3: Bodennahes Strauchgut​

Ihr investiert gerne viel Zeit in die Baum- und Heckenpflege sowie in das Rasenmähen? 

Dann könnt ihr jetzt davon nachhaltig profitieren! Als unterste Schicht des Hochbeetes solltet ihr nämlich Strauch- und Schnittgut verwenden. Das sind u.a. Äste, Zweige, Laubblätter oder auch größere Sträuche. 

Diese geben eurem Beet einen stabilen Halt, während sie langsam kompostieren. Normalerweise ist diese Schicht etwa 25 Zentimeter hoch. 

Durch eher grobe Materialien erreicht ihr, dass das Beet jederzeit gut durchlüftet ist.

Schritt 4: Rasenschnitt und Kompostgut

Anschließend wird es etwas weicher: Jetzt könnt ihr nämlich Rasenschnitt und Kompostgut, also beispielsweise kompostierbare Küchenabfälle, aufschichten. Dabei beginnt ihr am besten mit Grasresten und optimalerweise ausgeschnittenen Grasnarbenstücken, sogenannten Soden. Letztere solltet ihr umgekehrt einfüllen, also mit den Rasenbüscheln nach unten. So entsteht eine vergleichsweise luftige Schicht, auch Stroh oder ähnliche Materialien sind hier richtig. Die Rasenschicht beträgt normalerweise um die 30 Zentimeter.

Darüber gebt ihr dann vergleichsweise groben Kompost, der in den kommenden Jahren verrotten kann. Diese Schicht sollte idealerweise etwa 15 Zentimeter hoch sein. Solltet ihr einen Bauernhof oder eine Pferdekoppel in der Nähe haben, könnt ihr diesen jetzt auch einen Besuch abstatten. Denn Pferdemist oder Kuhdung riechen anfangs etwas streng, eignen sich aber hervorragend als Beschleuniger!

Schritt 5: Erde

Und damit das Hochbeet auch sofort einsatzbereit ist, füllt ihr als letzte Schicht Erde auf. Im unteren Bereich setzen die meisten Hochbeet Nutzer auf Gartenerde, für den obersten Teil wird dann findet dann im Regelfall sehr feine, nahrhafte Pflanzenerde Anwendung.

Diese Mischung bedeutet für eure Pflanzen ein wahres Paradies: Aufgrund der vielen biologischen Materialien wird es im Inneren des Hochbeetes angenehm warm und die Nährstoffzufuhr ist einfach erstklassig: Besonders sehr nährstoffhungrige Pflanzen werden euer Hochbeet also lieben!

Wenn ihr mitgerechnet habt, werdet ihr feststellen, dass ihr für eine derartige Beschichtung schon ein ziemlich hohes Beet braucht. Sollte euer Hochbeet niedriger sein, sollten die Schichten dementsprechend kleiner ausfallen. Ebenfalls ist es möglich, ganz auf fertige Erde zu setzen, das würde ich aber nicht empfehlen, da das Beet so seine großen Vorteile nicht komplett ausspielen kann.

Langfristiger Erfolg

Normalerweise können eure Pflanzen von so einem Hochbeet ziemlich lange zehren. Der Verrottungsprozess dauert nämlich mehrere Jahre und bietet so stetig neue Nährstoffe. Dabei sackt das Beet gewöhnlicherweise etwas ein. Wenn euch das stört, könnt ihr es immer wieder aufs Neue mit etwas Pflanzen-, Garten- oder Komposterde auf Level bringen.

Erst nach etwa 5 bis 7 Jahren müsst ihr die Anlage austauschen – bis dahin werdet ihr wahrscheinlich einen ordentlichen Ertrag erwirtschaftet haben! Und das zerfallene Material ist auch darüber hinaus verwendbar – als nahrhafter Humus im Garten.

Weitere Artikel

Kostenloser Aussaatkalender

Aussaatkalender für Gemüse und Kräuter.

Verpasse nie wieder den richtigen Moment zur Aussaat Deines Lieblingsgemüses! Einfach eintragen und loslegen!

Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

Folge uns auf:

Schreibe einen Kommentar