Vor allen Dingen Balkongärtner kennen das Problem (aber nicht nur):
Was machen mit der Blumenerde aus der letzten Saison? Wegschmeißen? Einfach wieder neue Pflanzen einpflanzen? Beides sind meiner Meinung nach sehr schlechte Ideen.
Die Lösung lautet: Die Erde einfach wieder aufbereiten und dann wieder verwenden! Das spart Geld, Ressourcen und stimmt einen schon mal auf die anstehende Gartensaison ein.
Hier meine schnelle Anleitung, wie ich alte Erde wieder zu neuer Power verhelfe:
1. Vorbereitung
Schütte die alte Blumenerde in ein großes Gefäß, wie zum Beispiel eine Schubkarre. Dies erleichtert das Durchmischen und die Zugabe von Verbesserungen. Wer keine Schubkarre hat, der nimmt einfach den größten Kübel, der in Reichweite ist
2. Wurzelballen und Totes herausholen
Befreie die Erde von allen Pflanzenresten, Wurzeln, Unkraut und sonstigen Verunreinigungen. Zerkleinere große Erdbrocken, um eine gleichmäßige Konsistenz zu erhalten. Manche sieben die Erde sogar komplett durch- den Aufwand kann man sich schenken. Außerdem sind ein paar Wurzel- und Pflanzenreste auch nicht schlimm- im Gegenteil: Organisches Material in der Blumenerde zu haben ist nie verkehrt.
Trage dazu am besten Handschuhe.
3. Nährstoffanreicherung
Mische die Erde mit Frischer Erde oder Kompost im Verhältnis von etwa 1:3 (Kompost zu Erde), um die Nährstoffe anzureichern und die Bodenstruktur zu verbessern.
Natürlicher Langzeitdünger
Füge außerdem natürlichen Langzeitdünger wie Hornspäne oder Knochenmehl hinzu, um die Pflanzen langfristig mit Nährstoffen zu versorgen. Die Dosierung sollte entsprechend den Bedürfnissen der Pflanzen und den Angaben auf der Produktverpackung erfolgen.
Mineralien hinzufügen
Um Mineralien hinzuzufügen, kannst du spezielle mineralische Zusätze wie Basaltmehl, Urgesteinsmehl oder Zeolith verwenden. Diese Mineralien liefern wichtige Spurenelemente, fördern die Bodenfruchtbarkeit und verbessern die Wasserhaltefähigkeit der Erde.
Die Menge richtet sich nach der Größe deines Gefäßes und der Menge der Erde. Eine allgemeine Empfehlung ist, ein paar Handvoll Mineralzusätze pro Schubkarre Erde einzumischen.
4. Strukturverbesserung
Um die Belüftung und Drainage zu verbessern, mische Sand, Perlite oder Vermiculite unter die Erde. Das hilft besonders bei schweren oder verdichteten Böden. Je nachdem wofür ihr Euch entscheidet hier ein paar Richtwerte für die richtige Menge:
Sand
Sand verbessert die Drainage in schweren, lehmigen Böden. Ein gutes Mischverhältnis für die meisten Anwendungen ist etwa 1 Teil Sand auf 10 Teile Erde. Für besonders schwere Böden oder Pflanzen, die eine sehr gute Drainage benötigen (wie z.B. Lavendel), kannst du bis zu 1 Teil Sand auf 3 Teile Erde erhöhen.
Perlite
Perlite erhöht die Drainage und Belüftung des Bodens, ohne viel Gewicht hinzuzufügen. Ein gängiges Mischverhältnis ist 1 Teil Perlite auf 4 Teile Erde.
Für Pflanzen, die eine besonders gute Drainage benötigen, oder für Stecklinge kannst du das Verhältnis auf bis zu 1 Teil Perlite auf 2 Teile Erde erhöhen.
Vermiculite
Vermiculite verbessert ebenfalls die Belüftung und hält zusätzlich Wasser und Nährstoffe im Boden, was es besonders nützlich für feuchtigkeitsliebende Pflanzen und Keimlinge macht.
Ein übliches Mischverhältnis ist 1 Teil Vermiculite auf 4 bis 6 Teile Erde. Für Setzlinge oder Pflanzen, die eine höhere Feuchtigkeit benötigen, kann das Verhältnis auf 1 Teil Vermiculite auf 3 Teile Erde angepasst werden.
6. Einmal ordentlich durchmischen
Vermische alle Zutaten gründlich, um sicherzustellen, dass die Nährstoffe, Mineralien und Strukturverbesserungen gleichmäßig in der gesamten Erde verteilt sind. Eine homogene Mischung fördert ein gleichmäßiges Wachstum und Gesundheit der Pflanzen.
Nutze dazu eine Schaufel oder deine Hände, um die Materialien gut zu vermengen, sodass keine Klumpen oder ungemischten Bereiche zurückbleiben.
5. Angießen
Befeuchte die aufbereitete Erde leicht, bevor du sie verwendest. Dies erleichtert das Anwachsen neuer Pflanzen und fördert eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung.