Gerade unerfahrere Gärtner ignorieren das Thema Mischkultur komplett. Dabei könnten gerade die von den vielen Vorteilen einer Mischkultur am meisten profitieren!
Dieser Artikel zeigt Dir zehn Vorteile von Mischkulturen: Von verbessertem Wachstum und natürlicher Schädlingsbekämpfung bis hin zur Bodenverbesserung.
10 Gründe, warum Mischkultur Sinn macht
Ausgewogene Nährstoffnutzung
Bei der Mischkultur teilen sich häufig Starkzehrer und Schwachzehrer ein Beet.
Diese Pflanzen brauchen nicht nur unterschiedliche Mengen an Nährstoffen insgesamt, sie nehmen die einzelnen Nährstoffe auch in sehr unterschiedlichem Maße auf.
Dadurch wird der Boden nicht ausgelaugt und es entsteht kein Nährstoffüberschuss, der den Kulturen schaden kann.
Sind die Nährstoffe aufgebraucht, kannst Du mit maßvollen Gaben an natürlichem Dünger für Nachschub sorgen.
Manche Pflanzen bringen sogar selbst bestimmte Nährstoffe in den Boden ein.
Hülsenfrüchte leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien. Diese siedeln sich an den Wurzeln der Pflanzen an und binden den Stickstoff aus der Luft. Deshalb brauchen Bohnen, Erbsen & Co keine Stickstoffdüngung, sondern versorgen sogar noch ihre Pflanznachbarn mit ihren Stickstoffvorräten.
Bedarf an Dünger sinkt
Weil der Nährstoffgehalt im Boden optimal ausgenutzt wird, musst Du seltener düngen.
Bei geschickter Kombination der Pflanzpartner kommen Deine Pflanzen mit geringeren Düngermengen aus.
Bodenerosion wird verhindert
Der dichtere Bewuchs verhindert, dass die Erde fortgeschwemmt oder weggeweht wird.
Eine Mischung aus Tiefwurzlern und Flachwurzlern sorgt zugleich für einen lockeren Boden.
Geringerer Wasserbedarf
Die dichte Vegetation beschattet den Boden, deshalb verdampft die Feuchtigkeit im Boden nicht so rasch.
Die Erde bleibt gleichzeitig lockerer und wird nicht durch die sengende Sonne verhärtet. Du musst das Beet also seltener gießen und auch nicht so häufig hacken.
Weniger Schädlingsbefall
In einem Garten mit Mischkultur, können sich Schädlinge kaum massenhaft ausbreiten.
Zum einen stehen die Wirtspflanzen nicht so dicht nebeneinander. Zum anderen leben in einem bunten Garten auch viele Nützlinge, die die Schädlinge fressen. Häufig werden die Schädlinge durch die Duftstoffe ihrer Wirtspflanzen erst auf diese aufmerksam.
Die Düfte anderer Gewächse verwirren die Schadinsekten, sodass sie die begehrten Pflanzen nicht so leicht aufspüren können.
Schutz vor Krankheiten
Auch Pilzsporen, Viren und Bakterien haben es in einem gemischten Beet deutlich schwieriger.
Manche Pflanzpartner unterstützen einander gar bei der Schädlingsabwehr. Insbesondere Kräuter können mit ihren ätherischen Ölen Krankheitsbefall verhindern.
Kein chemischer Pflanzenschutz notwendig
Ein Garten der sich in einem natürlichen Gleichgewicht befindet, kommst Du ohne Pestizide aus. Natürlich treten auch hier hin und wieder Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall auf.
Doch im Normalfall regelt sich das Problem von selbst oder lässt sich mit biologischen Mitteln gut in den griff bekommen.
Stärke Deine Pflanzen mit Pflanzenjauchen und wähle Mischkulturpartner aus, die einander guttun und gesund halten.
Weniger Unkraut
Im Garten sind Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel) ein absolutes Tabu. Sie schädigen nicht nur das Unkraut selbst, sondern auch Nachbarkulturen.
Darüber hinaus bringen sie das Bodenleben aus dem Gleichgewicht, belasten das Grundwasser und tragen zum Insektensterben bei.
In einer Mischkultur gibt es weniger freie Flächen, dadurch kommen Unkräuter nicht so leicht auf. Zupfe störende Beikräuter aus, bevor sie Samen bilden, dann kannst Du sie sogar als Mulchmaterial verwenden.
Fördert die Insektenvielfalt
Pflanzliche Vielfalt im Beet fördert die tierische Vielfalt im Garten. Das trägt zum Artenschutz bei und hält Deine Pflanzen gesund.
Denn sobald Schädlinge schlüpfen, entwickeln sich zugleich auch ihre Fressfeinde.
Diese Nützlinge halten die Schädlinge auf natürliche Weise in Schach.
Platzsparend
In einem Mischbeet bringst Du mehr Pflanzen unter, als in einem Beet in Monokultur.
Da unterschiedliche Pflanzen unterschiedliche Wurzeltiefen haben, konkurrieren gute Nachbarn auch bei geringen Pflanzabständen nicht um die Nährstoffe.
Sie beziehen ihre Nahrung einfach aus unterschiedlichen Bodenschichten.