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Gurken werden gelb? Deshalb und das kannst Du tun!

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Du freust Dich schon auf die ersten reifen Gurken. Doch plötzlich kümmert die Pflanze. Was hast Du falsch gemacht? Wie kannst Du die Ernte retten? Hier erfährst Du, welche Ursachen es haben kann, wenn sich die Blätter oder Früchte plötzlich gelb färben und was Du dagegen unternehmen kannst.

Warum Gurken gelb werden

Was du tun kannst

Gelbfärbung – ein Hilferuf

Gurken sind empfindsame Gewächse. Aus Indien stammend, kommen sie mit unserem manchmal doch recht rauen Klima nicht immer gut zurecht. Kälte, Temperaturschwankungen, Trockenheit, Sonnenbrand, heimtückische Pflanzenkrankheiten und gefräßige Schädlinge machen Gurkenpflanzen hierzulande zu schaffen. Dazu kommen Pflegefehler und Mangelerscheinungen. 

Du siehst – die Liste der möglichen Gründe ist lang, wenn es darum geht herauszufinden, was Deiner Gurkenpflanze fehlt. Lass uns daher unterscheiden, ob es sich um die Blätter und Triebe handelt, die ihre natürliche grüne Farbe verlieren oder ob sich die Früchte gelb verfärben und abfallen.

Die Früchte werden gelb

Botanisch gesehen handelt es sich bei den Gurkenfrüchten um Beeren. Sie bestehen zu über 95 % aus Wasser, was sie sehr empfindlich macht. 

Bei ungünstigen Bedingungen beginnen sie schnell zu faulen. Bei anhaltender Trockenheit kann die Pflanze die Versorgung der Früchte nicht aufrechterhalten und stößt sie ab, um selbst zu überleben. Die Früchte der meisten Gurkensorten sind zur Zeit der Ernte grün, es gibt allerdings auch Sorten mit grünen oder weißen Früchten. Die Gurkensorte ‘Lemon’ beispielsweise trägt rundliche, apfelgroße Früchte von zitronengelber Farbe und fruchtig-süßem Geschmack. 

Handelt es sich bei Deiner Gurkenpflanze allerdings nicht um eine gelbfruchtige Sorte, lassen gelb verfärbte Früchte auf ein gesundheitliches Problem schließen.

Physiologisch bedingte Wachstumsstörungen

Gurken kommen mit starken Temperaturschwankungen nur schlecht zurecht. Sinkt die Temperatur plötzlich stark ab, stellen die Pflanzen manchmal das Wachstum ein und Blüten und Früchte ab. 

Kurz bevor die Früchte abgestoßen werden, verfärben sie sich gelb. Auch auf einen Wechsel zwischen Trockenheit und Wasserüberversorgung – sei es durch Dauerregen oder übereifriges Gießen – reagieren sie sensibel. Beachte daher folgende Regeln beim Gurkenanbau:

  • Gurken dürfen erst ab Mitte Mai ins Freiland
  • schütze die Pflanzen bei plötzlichen Kälteeinbrüchen mit Pflanzenhauben oder Tontöpfen
  • empfindliche Sorten solltest Du nur im Gewächshaus ziehen
  • gieße die Pflanzen regelmäßig
  • vermeide Staunässe

Zu starker Fruchtansatz

Die jungen Gurken faulen am Blütenansatz. Erst ist dies von außen nicht sichtbar, da die Schale intakt bleibt. Die Früchte werden weich, sie können sich gelblich verfärben und verströmen einen unangenehmen Geruch.

  • entferne die befallenen Früchte und wirf sie in den Hausmüll
  • sie sind auf keinen Fall für den Verzehr geeignet
  • halte die Pflanze möglichst trocken
  • wässere nur, wenn es wirklich trocken ist
  • gieße die Pflanze ausschließlich im Wurzelbereich – die Pflanze selbst darf nicht nass werden
  • bringt die Gurke immer wieder kranke Früchte hervor, entsorge die ganze Pflanze im Hausmüll

Bakterielle Weichfäule

An Deiner Gurke werden die kleinen Früchte von der Spitze her gelb und sterben schließlich ab? Der Grund dafür kann sein, dass sich die Pflanze einfach übernommen hat. Bei nicht ganz optimalen Wachstumsbedingungen wie Lichtmangel durch Schlechtwetterphasen hat die zu viele Früchte gebildet, die sie nicht mehr versorgen kann.

  • entferne einen Teil der Früchte
  • versorge die Pflanze mit Kompost
  • stärke sie mit Pflanzenjauche

Thripse

Die kleinen Fransenflügler stechen die Blätter der Gurken an und saugen den Pflanzensaft heraus. An den Gurkenblättern entstehen durch die Fraßschäden silbrige Flecken. An der Blattunterseite befinden sich kleine schwarze Kotkügelchen. 

Bei starkem Befall reagieren die Pflanzen mit einem Abstoßen der Früchte. So gehst Du erfolgreich gegen Thripse vor:

  • ein natürliches Gleichgewicht im Garten dezimiert die Schädlinge
  • schaffe Biotope und setze auf Mischkultur
  • setze Nützlinge wie Raubmilben oder Florfliegenlarven zur Bekämpfung der Thripse ein
  • besprühe die Gurke mit Brennnesselsud
  • spritze mit Neem-Präparaten
  • verwende ein für den Ökolandbau zugelassenes Spritzmittel, zum Beispiel SPRUZIT Schädlingsfrei von Neudorff
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  • 500 ml Flasche mit Sprüher; Anwendung: Pflanzen tropfnass einsprühen; auch die Blattunterseiten

Die Blätter werden gelb

Wenn die Blätter Deiner Gurke gelb werden, ist das ein Zeichen dafür, dass sich die Pflanze gar nicht wohlfühlt. Im schlimmsten Fall kann sie absterben. Bei Freilandgurken stecken meist Pflanzenkrankheiten oder Schädlingsbefall hinter dem Symptom der gelben Blätter. 

Bei Gewächshausgurken ist die Ursache häufig ein falsches Raumklima.

Falsches Raumklima im Gewächshaus

Im Gewächshaus kann die Luftfeuchtigkeit rasant ansteigen. Auch wenn Gurken prinzipiell ein warmes, feuchtes Klima durchaus schätzen, kann es auch zu viel des Guten werden. 

Kann das Laub nicht abtrocknen, haben Pilzsporen und Krankheitserreger ein leichtes Spiel. Um gut zu gedeihen, brauchen die Gurkenpflanzen hohe Temperaturen bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 Prozent

Dieses Klima verhindert die Ausbreitung von Spinnmilben, fördert jedoch Nützlinge wie Raubmilben. Nachts allerdings begünstigt eine hohe Luftfeuchtigkeit den Falschen Mehltau. So sorgst Du für ein günstiges Gewächshausklima:

  • achte bei der Pflanzung auf ausreichend große Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen
  • halte die Luftfeuchtigkeit an sonnigen Tagen tagsüber hoch
  • bis zum Abend sollten die Blätter allerdings wieder abtrocknen
  • sorge für eine gute Luftzirkulation
  • vermeide aber gleichzeitig starke Zugluft
  • lüfte nur tagsüber und schließe abends Fenster, Türen und Lüftungsklappen
  • junge Gurkenpflanzen reagieren empfindlich auf Bodentemperaturen unter 10 ºC
  • vermeide Staunässe durch durchlässiges Substrat und maßvolles Gießen

Lichtmangel

Junge Pflänzchen erhalten oft auf der Fensterbank nicht genügend Sonnenlicht. Sie vergeilen, das heißt sie, bilden lange weiche Triebe, und bekommen blasse bis gelbliche Blätter. Auch ältere Pflanzen können an einem zu schattigen Standort an Lichtmangel leiden.

  • Deine Gurkenpflanze braucht mindestens 5 Sonnenstunden täglich
  • warte mit der Aussaat, bis die Tage länger werden
  • in einem dunklen, regnerischen Frühjahr sorgt eine LED Pflanzenlampe für ausreichend Licht
  • pflanze die Jungpflanzen an einem möglich sonnigen Platz im Beet

Nährstoffmangel

Um sich gesund zu entwickeln, braucht Deine Gurkenpflanze neben Sonnenlicht, Luft und Wasser auch Stickstoff, Magnesium, Phosphor, Kalium und Eisen. Bei mangelhafter oder einseitiger Nährstoffversorgung kümmert die Pflanze, bekommt gelbe Blätter und kann keine Früchte bilden. 

Ausgelaugter Boden, einseitige Düngung und auch Überdüngung können der Grund sein, warum Deine Pflanze gelbe Blätter bekommt. 

Setze Düngemittel stets klug und maßvoll ein:

  • setze auf organische Düngemittel wie Kompost, Stallmist, Hornspäne, Guano und Pflanzenjauchen
  • Urgesteinsmehl reichert den Boden mit mineralischen Spurenelementen an
  • für Topfpflanzen eignet sich organischer Flüssigdünger
  • verabreiche den Flüssigdünger stets mit dem Gießwasser
  • überschreite beim Einsatz von Düngemitteln die vom Hersteller angegebene Dosierung nicht
"Hol Dir Rat vom Experten! Nimm eine Bodenprobe, lasse sie im Labor analysieren und erfahre, welche Nährstoffe Deinem Boden fehlen. "
Mein Tipp

Falsches Gießen

Gurken sind sehr durstig, allerdings kann eine übertriebene Wasserversorgung auch schaden. Staunässe mögen die Pflanzen gar nicht und reagieren häufig mit gelben Blättern und Wurzelschäden. 

Auch kaltes Leitungswasser kann zu Wachstumsstörungen und Blattwelke führen. So gießt Du Deine Gurken richtig:

  • gieße regelmäßig, aber nicht zu viel
  • achte auf aufgelockertes Erdreich und eine gute Drainage
  • Pflanzgefäße für Topfpflanzen müssen unbedingt ein Abzugsloch haben
  • verwende, wenn möglich, Regenwasser zum Gießen
  • Leitungswasser sollte abgestanden und nicht zu kalt sein

Sonnenbrand

Wie wir Menschen, kann sich auch eine Gurkenpflanze einen Sonnenbrand zuziehen. Besonders Jungpflanzen, die im Haus oder im Gewächshaus vorgezogen wurden, reagieren in den ersten Tagen nach dem Auspflanzen empfindlich auf die aggressivere UV-Strahlung im Freien. 

Am Balkon in sehr exponierten Südlagen können selbst erwachsene Pflanzen Verbrennungen erleiden.

  • gewöhne Jungpflanzen schrittweise an die Sonne
  • wähle einen wolkigen Tag zum Auspflanzen der Gurken
  • schütze Deine Gurken am Südbalkon im Hochsommer vor der prallen Mittagssonne

Falscher Mehltau

An den Blättern bilden sich kleine gelbe Flecken, die sich bald braun färben. Sie sind von einem gelblich-grünen Saum umgeben. Wenn Du das Blatt wendest, siehst Du an der Unterseite einen gräulichen Pilzbelag. 

Im Weiteren färben sich die Blätter vollständig gelb und sterben vom Rand her ab. Bei Pilzerkrankungen wie dem Falschen Mehltau ist Vorbeugen besser als Bekämpfen. Ist die Erkrankung einmal fortgeschritten, lässt sich der Befall nur schwer eindämmen. 

Versuche es mit Bio-Spritzmitteln aus dem Gartenfachhandel. Chemische Fungizide sind nicht empfehlenswert – schließlich möchtest Du Deine Gurken essen. So beugst Du einem Befall mit dem Falschen Mehltau vor:

  • setze Deine Gurken nicht zu eng
  • gieße die Pflanzen nur im Wurzelbereich, vermeide nasse Blätter
  • lüfte das Gewächshaus täglich
  • vermeide einseitige Düngung
  • stärke Deine Gurken mit Brennnesseljauche oder einem Sud aus Ackerschachtelhalm

Gurkenmosaikvirus

Blattläuse sind häufig Überträger dieses Krankheitserregers. Er verbreitet sich aber auch über kontaminierte Gartenwerkzeuge oder Pflanzstäbe. An den Blättern infizierter Pflanzen treten mosaikartige Flecken auf. Junge Blätter zeigen gelbe Flecken, älteres Laub färbt sich vollständig gelb und verwelken. 

Die Früchte sind deformiert und die Pflanze wächst gestaucht. Gegen das Gurkenmosaikvirus gibt es leider kein wirksames Mittel. Ist eine Deiner Pflanzen befallen, solltest Du folgende Schritte setzen:

  • entsorge die befallene Pflanze im Hausmüll
  • untersuche die benachbarten Pflanzen genau auf eventuelle Symptome
  • stärke die Gurken mit Pflanzenjauche (z.B. einer Brennesseljauche)
  • gehe bei Blattlausbefall unverzüglich gegen die Schädlinge vor, zum Beispiel mit einem Kaliseifenpräparat wie NEUDOSAN NEU
  • tausche die Erde am Standplatz der erkrankten Pflanze aus
  • wähle im nächsten Jahr resistente Gurkensorten

Blattläuse

Besonders im Freiland machen sich gerne Blattläuse an Deinen Gurken zu schaffen. Die Folge eines heftigen Befalls sind, neben dem typischen klebrigen Honigtau-Belag, auch verkrüppelte Blätter, die gelb werden und abfallen. Du hast mehrere Möglichkeiten, die Quälgeister wieder loszuwerden:

"Der richtige Einsatz von Düngemitteln stärkt die Pflanzen. Kalium sorgt für ein festes Gewebe, das für Blattläuse weniger attraktiv ist. Stickstoffbetonter Dünger macht die Pflanzen weich und anfällig für Krankheiten und Schädlinge. "
Mein Tipp

Spinnmilben

Die winzigen Schädlinge fühlen sich besonders in Gewächshäusern wohl. Einen Befall erkennst Du an gelben Punkten an den Blättern, die schließlich zu größeren braunen Flecken werden. Mit der Zeit färben sich dann die Blätter gelb und sterben ab. Ein weiteres Erkennungsmerkmal für einen Milbenbefall sind die seinen Gespinste am Rand der Blätter. So gehst Du gegen Spinnmilben vor:

  • Dusche die Gurkenpflanze mit einem harten Wasserstrahl ab.
  • Wickle die nasse Pflanze für 3 Tage luftdicht in Plastikfolie ein.
  • Spritze mit einem Bio-Insektizid auf Neemölbasis (zum Beispiel von Neudorff)

Fazit

Wenn sich Deine Gurkenpflanze nicht wohlfühlt, zeigt sie Dir das häufig mit welken oder gelben Blättern. Werden die Früchte gelb fallen ab, ist dies ebenfalls ein deutliches Zeichen, dass die Pflanze Hilfe braucht. Sieh genau hin, dann kannst Du die richtigen Schritte setzen, damit Deine Gurke bald wieder üppig grün und gesund ist.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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2 Gedanken zu „Gurken werden gelb? Deshalb und das kannst Du tun!“

  1. Meine Gewächsgurken Sorte Saladin sterben innerhalb von 2 Wochen ab. Blätter werden gelb und vertrocknen. Ich entsorge zwar ständig die abgestorbenen Blätter , kann aber die Pflanzen nicht retten. Was kann ich tun?

    • Hallo Hermann,

      aus der Ferne ist eine Diagnose natürlich schwierig. Die Beschreibung klingt für mich nach der Gurkenwelke durch die Bodenpilze Verticillium oder Fusarium. Dabei werden die Blätter vom Stiel ausgehend rasch gelb, verwelken und fallen eventuell sogar ab. Die Pflanzen infizieren sich über den Boden. Zuerst werden dabei die Wurzeln geschwächt, was der Gärtner meist lange Zeit nicht bemerkt. Leider gibt es bisher kein effektives Mittel gegen diese Pilzkrankheit. Die Pflanzen müssen im Hausmüll entsorgt werden. Ich empfehle eventuell einen Bodenaustausch vor der nächsten Pflanzung.

      LG
      Veronika

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