In diesem Artikel entdecken wir zehn natürliche Strategien, um Blattläuse effektiv aus deinem Garten zu verbannen. Von nützlichen Insekten bis hin zu speziellen Pflanzentipps – lerne, wie du ohne Chemikalien einen gesunden, blühenden Garten fördern kannst.
Behalte Deine Pflanzen im Auge
Ein Schlüssel im Kampf gegen Blattläuse ist es sie frühzeitig zu entdecken. Sobald du sie im Blick hast, sind alle anderen Methoden, die wir in diesem Artikel zeigen, noch effektiver und einfacher.
Deine Pflanzen haben bei einer Früherkennung auch eine bessere Chance, sich schnell und ohne bleibende Schäden zu erholen.
Gewöhn Dir also an, Deine Pflanzen regelmäßig zu inspizieren, mindestens einmal pro Woche. Das hilft nicht nur bei Blattläusen, sondern generell Schädlingen und Krankheiten im Zaun zu halten.
Achte besonders auf die Unterseiten der Blätter und die zarten, neuen Wachstumsteile in der Mitte der Pflanzen. Hier verstecken sich die Blattläuse gern, zum Beispiel mitten in einem Grünkohl oder im sich bildenden Kopf deiner Dicken Bohnen.
Mit der Hand zerquetschen
Sobald Du einen Befall durch Blattläuse festgestellt hast, liegt der nächste Schritt auf der Hand: Zerquetsche sie ganz einfach mit der Hand. Das ist wohl die schnellste und unkomplizierteste Art eine Blattlaus-Plage zu dezimieren.
Diese Methode wende ich in der Regel an, wenn ich gerade etwas anderes im Garten mache. Sobald ich dann eine Ansammlung von Blattläusen entdecke, zerquetsche ich sie mal eben von Hand. Bei größeren Ansammlung an Blattläusen greife ich dann zu aufwändigeren Maßnahmen.
Gelegentlich reiße ich Teile der Pflanze dann auch einfach ab, wenn mir die Plage zu groß wird. Vor allem beim Grunkohl ist der Befall zu groß, um sie mal eben zu zerquetschen.
Mit Wasser abspritzen
Auch diese Methode ist schnell angewandt und passiert eher beiläufig, wenn ich gerade meinen Garten wässere (Ich renne also nicht extra los und hole einen Wasserschlauch, um Blattläuse zu bekämpfen).
Ich stelle einfach auf einen starken Strahl und versuche so viele Blattläuse wie möglich von der Pflanze herunterzuspritzen. Dabei sterben die meisten Blattläuse zwar nicht, aber ich mache ihnen definitiv das Leben etwas schwerer.
Eine Methode, die ich auch gerne bei meinen Dicken Bohnen anwenden.
Außerdem befreie ich meine Pflanzen von diesem klebrigen Film (genannt: Honigtau), den Blattläuse auf den Pflanzen hinterlassen.
Aufgrund des Honigtaus halten sich Ameisen die Blattläuse wie Kühe- und sie verteidigen sie gegen Marienkäferlarven und Florfliegen! Außerdem siedeln sich auf Honigtau eher Pilze wie der Mehltau an
Neemöl Spray anwenden
Neemöl-Spray ist ein fantastischer Verbündeter im Kampf gegen Blattläuse, und es ist super einfach anzuwenden!
- Mische einfach einen Teelöffel Neemöl
- mit einem Liter Wasser und
- ein paar Tropfen Spülmittel, um die Mischung zu emulgieren.
- Fülle die Lösung in eine Sprühflasche und schüttle sie gut durch, bevor du deine Pflanzen damit besprühst
Das Spülmittel hilft, das Öl gleichmäßig im Wasser zu verteilen. Am besten machst du das abends oder früh morgens, um Sonnenbrand auf den Blättern zu vermeiden.
Vergiss nicht, sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Blätter zu behandeln, besonders in den Bereichen, in denen du Blattläuse oder Anzeichen ihres Befalls bemerkt hast.
Wiederhole die Behandlung alle paar Tage, bis du keine Blattläuse mehr siehst. Neemöl ist nicht nur effektiv, sondern auch schonend zu Nützlingen in deinem Garten!
Das passiert, wenn Du Neemöl Spray verwendest:
- Direkte Wirkung: Neemöl kann Blattläuse direkt töten, wenn sie mit der öligen Lösung in Kontakt kommen. Es stört ihre Atmung und führt zum Tod der Insekten.
- Wachstumsstörung: Neemöl enthält Azadirachtin, eine natürliche Verbindung, die das Hormonsystem der Blattläuse stört. Dies verhindert, dass die Blattläuse sich richtig entwickeln, wachsen und sich vermehren.
- Abwehr: Neemöl wirkt auch als Repellent. Der Geruch und Geschmack von Neem sind für viele Schädlinge, einschließlich Blattläuse, unangenehm, was sie davon abhält, sich auf den behandelten Pflanzen niederzulassen und zu fressen.
- Verminderung der Fruchtbarkeit: Bei regelmäßiger Anwendung kann Neemöl die Fortpflanzungsfähigkeit der Blattläuse beeinträchtigen, was dazu beiträgt, die Population im Zaum zu halten.
Schmierseifen Spray anwenden
Schmierseifen-Spray ist eine weitere effektive und umweltfreundliche Methode, um Blattläuse natürlich zu bekämpfen. Die Anwendung ist denkbar einfach und sicher für die meisten Pflanzen.
Für die Herstellung des Sprays löst du etwa 5 Milliliter (entspricht etwa einem Teelöffel) flüssige Schmierseife in einem Liter Wasser auf. Diese Mischung füllst du dann in eine Sprühflasche.
Die Wirkung des Schmierseifen-Sprays auf Blattläuse ist schnell und effizient. Die seifige Lösung bricht die wachsartige Schutzschicht der Blattläuse auf, was zu deren Austrocknung führt und sie letztendlich tötet.
Außerdem kann die Seifenlösung, wenn sie direkt auf die Blattläuse gesprüht wird, deren Atemöffnungen verstopfen, was ebenfalls zum Tod der Schädlinge führt.
Beachte außerdem:
- Gründliche Anwendung: Es ist wichtig, dass alle befallenen Bereiche der Pflanze, insbesondere die Unterseiten der Blätter, wo sich Blattläuse oft aufhalten, gründlich besprüht werden.
- Beste Anwendungszeit: Wie auch beim Neemöl, solltest du die Behandlung am besten in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend durchführen, um das Risiko von Sonnenbrand auf den Blättern zu minimieren.
- Regelmäßige Wiederholung: Da Schmierseifen-Spray keine langanhaltende Wirkung hat, kann es notwendig sein, die Behandlung alle paar Tage zu wiederholen, besonders bei starkem Befall.
- Test auf Pflanzenverträglichkeit: Obwohl die meisten Pflanzen Schmierseifen-Sprays gut vertragen, ist es ratsam, das Spray zunächst an einem kleinen Bereich der Pflanze zu testen, um sicherzustellen, dass keine schädlichen Reaktionen auftreten.
Nützlinge einsetzen und fördern
Um Blattläuse und andere Schädlinge auf natürliche Weise zu bekämpfen, ist der Einsatz von Nützlingen eine effektive Strategie.
Statt zu chemischen Mitteln zu greifen, kannst du das ökologische Gleichgewicht deines Gartens stärken, indem du bestimmte Insektenarten förderst oder ansiedelst, die sich von Schädlingen ernähren.
Marienkäfer und Florfliegen sind zwei der besten Verbündeten im Kampf gegen Blattläuse.
Marienkäfer
Marienkäfer sind wahre Blattlausvernichter. Ein einziger Marienkäfer kann in seinem Leben bis zu 5.000 Blattläuse fressen. Besonders effektiv sind sie in ihren Larvenstadien.
Es ist wichtig, die Larven nicht mit Schädlingen zu verwechseln, da sie ein völlig anderes Erscheinungsbild als ihre erwachsenen Formen haben.
Um ihre Population zu unterstützen, kannst du Marienkäfer kaufen und aussetzen. Achte darauf, einheimische Arten zu wählen, um die ökologische Balance nicht zu stören. Beim Aussetzen solltest du die Marienkäfer am Abend freilassen und die Pflanzen vorher befeuchten, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Florfliegen
Florfliegen, speziell deren Larven, sind ebenfalls effektive Jäger von Blattläusen. Eine Florfliegenlarve kann rund 200 Blattläuse pro Woche vertilgen.
Um Florfliegen in deinen Garten zu locken, kannst du sie ebenfalls kaufen und ausbringen. Wie bei den Marienkäfern, ist es ratsam, sie in der Dämmerung freizulassen, nahe an Pflanzen mit Blattlausbefall. Dies fördert das Bleiben und die Vermehrung im Garten.
Für beide Nützlinge gilt: Freilassung nahe Nahrungsquellen und feuchte Bedingungen erhöhen die Chance, dass sie in deinem Garten bleiben und sich vermehren. Indem du einen lebensfreundlichen Raum schaffst, hilfst du, die natürliche Balance zwischen Schädlingen und Nützlingen zu fördern.
Halte nach Ameisen Ausschau
Ameisen können ein Zeichen für einen Blattlausbefall sein, denn sie züchten Blattläuse regelrecht, um sich von deren Ausscheidungen, dem Honigtau, zu ernähren. Wenn du also Ameisen auf deinen Pflanzen entdeckst, lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Die Ameisen schützen die Blattläuse vor natürlichen Feinden, was einen Befall verschlimmern kann. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, Ameisenpopulationen zu kontrollieren.
Einfache Maßnahmen können sein:
- Ameisenstraßen zu unterbrechen,
- die Ameisen umzusiedeln,
- zu fluten oder
- natürliche Ameisenabwehrmittel einzusetzen.
Das Ziel ist es, die symbiotische Beziehung zwischen Ameisen und Blattläusen zu stören, um die natürlichen Feinde der Blattläuse, wie Marienkäfer und Florfliegen, ihre Arbeit machen zu lassen.
Indem du die Ameisen in Schach hältst, verringerst du indirekt den Blattlausbefall und unterstützt die Gesundheit deiner Pflanzen.
Schutz durch Mischkultur
Mischkultur ist eine bewährte Methode, um Pflanzen auf natürliche Weise vor Schädlingen, einschließlich Blattläusen, zu schützen. Durch die kombinierte Pflanzung unterschiedlicher Arten entsteht ein vielfältiges Ökosystem, das für Schädlinge weniger attraktiv ist.
Einige Pflanzen wirken sogar als natürliche Repellents gegen Blattläuse und andere Schädlinge oder locken Nützlinge an, die Blattläuse fressen.
Zum Beispiel kann die Pflanzung von Knoblauch oder Zwiebeln in der Nähe von Rosen helfen, Blattläuse fernzuhalten, da ihr starker Geruch als natürlicher Schutz dient.
Ebenso kann das Einbringen von Pflanzen, die reich an Nektar und Pollen sind, wie Lavendel oder Ringelblumen, nützliche Insekten wie Marienkäfer und Florfliegen anziehen.
Durch den Einsatz von Mischkultur kannst du einen gesunden, widerstandsfähigen Garten fördern, der weniger auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel angewiesen ist.
Folgende Pflanzen können hilfreich sein:
- Knoblauch: Sein starker Geruch wirkt abschreckend auf Blattläuse.
- Zwiebeln: Ähnlich wie Knoblauch, halten ihr Geruch und ihre Inhaltsstoffe Blattläuse fern.
- Ringelblumen: Sie ziehen Nützlinge an und können Schädlinge durch ihren Geruch vertreiben.
- Kapuzinerkresse: Lockt Blattläuse an, funktioniert als Köderpflanze, um sie von empfindlicheren Pflanzen wegzulocken.
- Lavendel: Sein Duft zieht Nützlinge an und hält gleichzeitig Schädlinge fern.
- Koriander: Zieht Nützlinge an, die Blattläuse fressen.
- Fenchel: Bekannt dafür, eine Vielzahl von Nützlingen anzulocken, die sich von Blattläusen ernähren.
- Borretsch: Zieht bestäubende Insekten an und kann Nützlinge fördern, die Blattläuse fressen.
- Petersilie: Kann bestimmte Nützlinge anziehen, die gegen Blattläuse helfen.
Pflanze die rote & lila farbene Alternative
Dies ist eher ein Tipp, um einem Blattlaus-Befall vorzubeugen anstatt sie zu bekämpfen. Aber mit Sicherheit haben ihn nicht viele Leute auf dem Schirm:
Das Pflanzen von roten und lila farbenen Varianten bestimmter Gemüse- und Blumensorten kann überraschenderweise helfen, Blattläuse fernzuhalten. Diese Farben scheinen für Blattläuse weniger attraktiv zu sein, was deine Pflanzen natürlicherweise schützt.
Zum Beispiel werden rote Salatsorten und lila Brokkoli oft weniger von Blattläusen befallen als ihre grünen Varianten. Ebenso können lila Kohlrabi resistenter gegen Blattläuse sein. Neben dem praktischen Nutzen bieten diese farbenfrohen Alternativen auch eine visuelle Bereicherung für deinen Garten.
Durch das Einbringen dieser farbigen Varianten in deinen Gartenplan kannst du auf natürliche Weise den Schädlingsdruck verringern und gleichzeitig die Artenvielfalt erhöhen.
Dieser einfache Trick ist eine tolle Ergänzung zu anderen biologischen Schädlingsbekämpfungsmethoden.
Feine Schutznetze verwenden
Die Verwendung von feinen Schutznetzen ist eine effektive Methode, um Blattläuse und andere Schädlinge physisch von deinen Pflanzen fernzuhalten. Diese Netze, oft als Insektenschutznetze oder Pflanzenschutznetze bezeichnet, können über Gemüsebeete, einzelne Pflanzen oder sogar ganze Gewächshäuser gespannt werden.
Sie bieten eine Barriere, die es Blattläusen und anderen Insekten erschwert, zu den Pflanzen zu gelangen, ohne den Luft-, Licht- oder Wasserfluss signifikant zu beeinträchtigen.
Neben dem Schutz vor Blattläusen helfen diese Netze auch dabei, andere Schädlinge wie Möhrenfliegen oder Kohlweißlinge abzuwehren.
