Zierpflanzen

11 Pflanzen, die für Bienen völlig nutzlos sind

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Bienensterben ist ein weltweites Problem. Die Anzahl der Völker geht fast überall drastisch zurück. Gründe dafür gibt es viele: So tragen Pestizide, Seuchen, Monokulturen und Überdüngung dazu bei, dass die Nützlinge verschwinden.

Aber auch wir Gärtner sind manchmal Schuld daran: Wir nehmen zu wenig Rücksicht auf die Bestäuber und bauen Sträucher an, die zwar gut aussehen, den Tieren aber nicht weiterhelfen.

Gehörst auch du dazu? Finde es heraus: Jetzt findest du 11 Pflanzen, die für Bienen völlig nutzlos sind.

11 Pflanzen, die nicht bienenfreundlich sind

Zuchtrosen

Ramblerrosenspalier mit roten Rosen

Du liebst den Duft und die Farbe von Rosen? Dann bist du nicht allein: Kaum ein Garten kommt ohne eine der über 100 Arten aus, als Zierpflanzen sind sie ein echter Hit.

Leider handelt es sich bei den meisten Sorten um Zuchtrosen: Sie sollen vor allem wunderschön aussehen. Das tun sie dann auch, die Blätter sind dann aber so ausgeprägt, dass Bienen nicht mehr ins Innere gelangen können.

Selbst, wenn sie an den Nektar kämen: Die Menge, die sich darin verbirgt, ist schwindend gering. Ein bienenfreundlicher Garten sieht anders aus.

Alternativen: Wildrosen & Spezialsorten

Eine natürliche, bienenfreundliche Alternative sind Wildrosen. Sie werden von den Insekten gerne angeflogen und bieten deutlich mehr Nahrung als ihre gezüchteten Nachkömmlinge.

Weiterhin gibt es einige wenige Zuchtsorten, die besonders insektenfreundlich gestaltet wurden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Dolomiti
  • Juanita
  • Lemon Fizz
  • Topolina und
  • Lupo

Tulpen

Von März bis Mai ist Tulpenzeit: Das gilt nicht nur für holländische Felder, sondern auch für immer mehr Heimgärten.

Besonders im April verwandeln sie sich in eine farbenfrohe Landschaft, die vor Lebensfreude strotzt. Bienen haben aber leider nichts davon.

Gartentulpen sind nämlich den Großteil ihres Lebens geschlossen. Im Inneren wartet auf die Insekten kaum Nützliches, sowohl die Nektar- als auch die Pollenbilanz ist schwach. Wenn du im Frühjahr (fast) ausschließlich Tulpen pflanzt, werden Bienen also wahrscheinlich einen großen Boden um deinen Garten machen.

Alternative: Wildtulpen

Wildtulpen sind zwar zierlicher und weniger prachtvoll als Zuchtformen, Bienen haben aber deutlich mehr von ihnen: Ihre Blüten öffnen sich schon früh und bieten viel Nektar und Pollen.

Geranien

Geranien stammen ursprünglich aus Südafrika und gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Balkonpflanzen überhaupt. Kein Wunder: Die Storchschnabelgewächse sind sehr pflegeleicht, bestechen aber mit wunderschöner, farbenfroher Blüte.

Trotzdem sind sie unter Gärtnern sehr umstritten. Das liegt daran, dass sie Bestäuber wie Bienen und Hummeln auf üble Weise täuscht.

Denn Geranien haben zwar Staubgefäße und locken Nützlinge regelrecht an, sie produzieren aber praktisch keine Pollen und auch keinen Nektar. Sie sind reine Zierpflanzen, für Insekten sind sie absolut wertlos.

Alternative: Fächerblumen

Deutlich nützlicher sind Fächerblumen. Ihre blau-violette Blüte reicht von Mai bis in den Oktober hinein. In dieser Zeit liefern die meterlangen Triebe Bienen riesige Mengen an Nektar und Pollen, während du dich ihrer Pracht erfreuen kannst.

Forsythien

Bright yellow Forsythia bush flowers in the garden in spring season close up.

Auch Forsythien sind eine Mogelpackung: Sie blühen knallgelb und locken zahlreiche nützliche Bestäuber an, am Ende gehen Bienen und Co. aber leer aus.

Der Grund? Praktisch alle Garten-Forsythien sind Hybridpflanzen. Sie haben zwar unzählige Blüten, aber weder Nektar noch Pollen.

Bienen kriegen deshalb keine Nahrung, stattdessen verschwenden sie viel Energie. Im schlimmsten Fall sterben sie sogar, weil sie sich zu sehr verausgabt haben.

Alternative: Forsythia Beatrix Farrand

Es gibt eine Ausnahme: Die Zuchtform Forsythia Beatrix Farrand ist die einzige Kultursorte der Art, die über Pollen verfügt. Wenn du also absolut nicht auf Forsythien verzichten willst, solltest du diese Pflanze anbauen – deine Bienen werden es dir danken.

Stiefmütterchen

Stiefmütterchen gelten als Sinnbild für die Erinnerung. Deshalb sind die Blumen ein beliebter Grabschmuck. Aber auch im Heimgarten erfreut sich die Pflanze großer Beliebtheit: Die farbenfrohen, einjährigen Zuchtformen blühen vom Frühjahr bis in den Spätsommer.

Leider wurde die Pracht teuer erkauft: Praktisch alle Stiefmütterchen, die du kaufen kannst, haben verschwindend wenig Nektar, denn sie wurden nur für gutes Aussehen gezüchtet. Bienen können sich an ihnen deshalb abarbeiten, wie sie wollen – die Pflanzen sind für sie völlig nutzlos.

Alternative: Hornveilchen

Hornveilchen sehen Stiefmütterchen ähnlich, sind aber kleiner und wirken weniger prächtig. Dafür sind sie aber bienenfreundlich: Anders als über Jahrhunderte hinweg gezüchtete Blumen strotzen sie nämlich nur so vor Nektar und Pollen.

Dahlien

Dahlien sind eine echte Augenweide: Du kannst aus über 2000 verschiedenen Arten wählen, die für eine farbenfrohe Pracht in deinem Garten sorgen. Da es sich um Korbblütler handelt, sollten sie auch für Bienen nützlich sein, oder?

Leider lautet die Antwort in den meisten Fällen nein. Denn die meisten Dahlien-Zuchtformen sind für Bestäuber völlig unbrauchbar. Sie haben geschlossene Blüten, Bienen kommen mit ihrem kurzen Saugrüssel nicht ins Innere. Auch die Nektar- und Pollenausbeute ist dann sehr schwach.

Alternative: Einfach blühende Dahlien

Wenn du Dahlien suchst, die Bienen etwas bringen, brauchst du eine einfach blühende Sorte. Sie sind zwar keine so große Augenweide wie geschlossene Zuchtformen, dafür haben sie aber doch noch einiges an Nektar und Pollen für Bestäuber.

Hierzu gehören unter anderem:

  • Orchideen-Dahlien
  • Bishop-Dalien
  • Anemonen-Dahlien und
  • Paeonien-Dahlien

Chrysanthemen

Auch prächtig blühende Chrysanthemen sind meistens Zuchtformen, von denen Bienen wenig haben: Sie haben sehr dichte Blätter, die Nützlinge können nicht ins Innere vordringen.

Auch Pollen oder Nektar suchen die Bestäuber vergeblich. Sie verausgaben sich nur unnötig, Bienen, Hummeln und Co. haben nichts von den Pflanzen.

Alternative: Ungefüllte Chrysanthemen

Wenn du etwas für Bienen tun möchtest, solltest du ungefüllte Chrysanthemen pflanzen. Sie sehen zwar nicht ganz so schön aus, sind aber einfacher zugänglich und bieten zwar nicht viel, aber doch etwas Nahrung.

Hierfür bieten sich vor allem Wild-Chrysanthemen an. Eine Zuchtform, die Bienen etwas nützt, ist die Herbstsorte “Heber”.

Flieder

The buddleja davidii bush is blooming in the garden

Er sieht prächtig aus, duftet hervorragend und hat auch viele Blüten: Trotzdem ist Flieder für Bienen keine gute Wahl.

Denn Blüten bedeuten nicht gleich Nahrung für die Insekten. Bei den meisten Sorten für den Garten handelt es sich um Zuchtformen, die kaum oder keine Pollen oder Nektar produzieren.

Außerdem gut zu wissen: Flieder ist auch für Insekten leicht giftig. Viele Bienen spüren das und weichen der Pflanze lieber aus.

Alternative: Schwarzer Holunder

Optisch ähnelt der Schwarze Holunder dem Flieder stark. Wenn du Bienen etwas Gutes tun möchtest, ist er eine gute Alternative: Zwar produzieren die Blüten keinen Nektar, dafür können sich Nützlinge aber über viele Pollen freuen.

Hortensien

Chinese snowball viburnum flower heads are snowy. Guelder rose (viburnum opulus, viburnum Boul de Neige) in spring garden. Decorative shrubs in landscape design

Für Bienen sind auch Hortensien mehr Schein als Sein: Zwar sind die Insekten ob der prächtigen Blütenpracht sehr interessiert, typische Gartenhortensien sind aber geschlechtslos.

Das bedeutet: Sie haben weder Pollen noch Nektar, die Nützlinge können sie nicht bestäuben. Wenn du Bienen helfen möchtest, solltest du andere Zierpflanzen bevorzugen.

Alternative: Rispenhortensie

Zum Glück gibt es eine Ausnahme. Die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch fruchtbare Blüten mit Nektar und Pollen.

Magnolien

Nicht jede Pflanze, die Bienen nicht weiterhilft, ist völlig nutzlos: Magnolien zum Beispiel sind wirklich uralt – es gibt sie schon seit 100 Millionen Jahren, gut gepflegte Exemplare können 100 Jahre alt werden.

Das bedeutet aber auch: Als die Magnolien auf die Welt kamen, gab es noch keine Bienen. Für die Bestäubung sorgen deshalb ähnlich alte Insekten: Käfer übernehmen den Job.

Du tust mit Magnolien also etwas für das Ökosystem – bloß nicht für Bienen.

Alternative: Weißklee

Wenn du statt Magnolien etwas Ähnliches anbauen willst, das Bienen weiterhilft, rate ich zu Weißklee. Er hat einen enorm hohen Pollen- und Nektargehalt, viele Imker setzen auf ihn, um ihre Zöglinge gesund zu halten.

Nadelsträucher

Immer mehr Gärtner entscheiden sich für Nadelsträucher. Lebensbäume (Thujen), Fichten- oder Kiefergewächse sehen gut aus, sind immergrün und dienen auch als natürlicher Sichtschutz.

Allerdings handelt es sich bei allen Nadelgewächsen um Windbestäuber. Die Pollen fliegen wahllos durch die Landschaft, Bienen spielen keine Rolle. Insekten interessieren sich deshalb nicht für diese Pflanzen, sie bieten ihnen auch keinen Nährwert.

Weitere Windbestäuber

Es gibt noch viele weitere Windbestäuber, die Bienen kalt lassen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Bambus
  • Eichen
  • Birken
  • Erlen
  • Espen
  • Buchen

In kleinen Mengen schaden Nadelsträucher dem Ökosystem natürlich nicht, für Insekten haben sie aber nur wenig nutzen. Für Bienen lohnen sich andere Lösungen eher.

Alternative: Leguster

Wenn du eine dicht wachsende, immergrüne Pflanze suchst, die du auch als Sichtschutz verwenden kannst, ist Leguster eine schöne Alternative.

Die Pflanze ist immergrün, sehr robust und hat im Frühjahr nahrhafte, cremeweiße Blüten: Deine Bienen werden sich darüber sehr freuen.

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Foto des Autors

Seit über einem Jahrzehnt beschäftige ich mich leidenschaftlich gern mit Gartengeräten aller Art. Meine Hände haben inzwischen alles von kleinen Handschaufeln bis zu schweren Maschinen geführt. Bei „Pflanzentanzen“ teile ich als Autor mein Wissen und meine Erfahrungen, um unseren Lesern zu helfen, optimale Kaufentscheidungen zu treffen. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass das richtige Gartenwerkzeug wirklich den Unterschied machen kann. Egal, ob du ein Anfänger oder schon ein Gartenprofi bist, ich habe definitiv den ein oder anderen Tipp für Dich auf Lager.

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