Pflanzentipps

Junge Tomatenpflanzen gehen ein – Ursachen & Maßnahmen

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Tomaten sind in der Küche sehr vielseitig verwendbar, ob als Salat, Gemüse, Zutat zu vielen Gerichten und zur Dekoration von Kalten Platten. Daher bauen auch immer mehr Hobbygärtner und Balkongärtner ihre eigenen Tomaten an.

Die Tomaten Pflanzen können im Frühjahr in jedem Baumarkt oder im Gartenhandel vorgezogen gekauft werden. Doch wer seine eigenen Tomaten Pflanzen vorzieht, hat viel mehr Einfluss auf die Sorte, die er anbauen möchte.

 Doch beim Vorziehen der Tomaten kann einiges schief gehen und manchmal gehen die jungen Tomaten Pflanzen ein. Wir zeigen Dir, was die Ursachen dafür sein können und was Du dagegen tun kannst.

Ursachen & Lösungen bei Eingehen von Tomatenpflanzen

#1 Zu früh mit der Aussaat des Tomaten Samens beginnen

Wenn Du Deine Tomaten Samen schon sehr früh auf der Fensterbank in Töpfen oder Kästen aussäst, wird Du Pflanzen mit langen, dünnen und weichen Trieben sehen. Man spricht in diesem Fall von Vergeilen.

Die Ursache dafür ist ein Mangel an Licht und zu hohe Zimmertemperaturen. Die Pflanzen sind schwächer und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge und gehen schließlich ein.

Das kannst Du tun

Die Aussaat von Tomaten Samen ist frühestens Ende Februar zu empfehlen. Wenn Du Tomaten auf der Fensterbank vorziehen möchtest, ist Anfang bis Mitte März der richtige Zeitpunkt dafür.

Dabei ist es wichtig, dass der Standort hell ist und die Umgebungstemperatur bei 18 bis 25 Grad liegt. Dann sollten die Tomaten nach etwa zehn Tagen keimen.

#2 Zu späte Aussaat des Tomaten Samens

Viele Hobbygärtner warten aber zu lange mit der Tomaten-Anzucht, teilweise sogar bis zum Frühsommer.

Wenn Du zu spät mit der Anzucht beginnst, musst Du damit rechnen, dass Deine Tomaten Pflanzen bis zum Zeitpunkt des Auspflanzens ins Freiland nicht die richtige Größe erreichen können, und sie dann beim Auspflanzen eingehen.

Das kannst Du tun

Verpasse nicht den richtigen Zeitpunkt, mit der Anzucht Deiner Tomaten Pflanzen zu beginnen. Dieser liegt im März.

Dann haben die Pflanzen ausreichend Zeit sich zu entwickeln und sind zum Zeitpunkt der Auspflanzung ins Freiland groß genug, um auch den dort herrschenden Bedingungen zu überleben.

#3 Fehler bei der Aussaat

Wenn Tomaten Samen in zu nährstoffreiche Erde gesät werden, wachsen sie zu schnell und vergeilen. Ihre Wurzeln entwickeln sich nicht richtig und letztendliche geht die junge Pflanze ein.

Auch sollten nicht zu viele Samenkörner sehr dicht nebeneinander gesät werden, da die Pflanzen sich gegenseitig Wasser und Nährstoffe streitig machen und einige dadurch eingehen.

Das kannst Du tun

Erst einmal sollte der Samen in nährstoffarmem Substrat ausgebracht werden, weil dadurch die Bildung von Wurzeln gefördert wird und die Tomatenpflanze nicht so schnell ins Kraut schießt.

Lege immer nur ein bis drei Samenkörner in einen kleinen Anzuchttopf, damit die Pflanzen sich nicht gegenseitig Wasser und Nährstoffe streitig machen.

Es ist nützlich, Anzuchtgefäße mit einem durchsichtigen Deckel zu verwenden. So kannst Du jederzeit die Samen und den Fortschritt der Keimung überprüfen.

Weiterhin kannst Du folgende Maßnahmen treffen, um Deine Tomaten Samen gut zum Keimen zu bringen:

  • halte die Erde stets feucht
  • vermeide Staunässe
  • bewässere die Anzuchtbehälter am besten mit einer Sprühflasche
  • sorge für ausreichend Licht
  • entferne den Deckel der Anzuchtschale täglich, um die Luftzirkulation sicher zu stellen

#4 Fehler bei der Pflege nach Keimung

Nachdem die Tomaten Samen ausgebracht sind, dauert es etwa 14 Tage, bis sich die ersten Sämlinge zeigen. Dann dauert es nochmals ein bis zwei Wochen bis sich die ersten Blättchen bilden.

Nach der ersten Blattbildung ist es an der Zeit, die Pflänzchen zu pikieren und sie in ein eigenes Gefäß zu setzen.

Vorher sollten die Pflänzchen jedoch darauf vorbereitet werden, da das Pikieren für sie eine große Belastung ist und sie dabei auch eingehen können.

Das kannst Du tun

Beim Pikieren der Tomaten Pflänzchen solltest Du folgendermaßen vorgehen:

  • plane einen bestimmten Termin für das Pikieren
  • dünge die Pflänzchen einige Tage davor am besten sehr sparsam mit einem Flüssigdünger
  • am Tag des Pikierens, gieße die Sämlinge etwa 2 bis 3 Stunden davor. Das Gießen der Sämlinge stellt sicher, dass die Pflänzchen ausreichend mit Wasser versorgt sind und das Umtopfen besser verkraften. Zudem lassen sie sich leichter aus der Anzuchterde lösen, ohne das ihre Wurzeln verletzt werden.
  • bereite die neuen Behälter vor, indem Du sie sorgfältig säuberst und mit einer vier bis fünf Zentimeter hohen Erdschicht befüllst.
  • nun beginne mit dem Umtopfen der Pflänzchen
  • lockere die Erde um die Sämlinge mit einem Pikierstab, einem Löffel oder einem Messer sorgfältig auf
  • entnehme die Jungpflanze vorsichtig und setzte sie in den neuen Topf.

Bei der eigentlichen Umsetzung ist folgendes zu beachten, damit die Pflänzchen den Vorgang unbeschadet überstehen:

  • überprüfe die Wurzeln. Gesunde Wurzeln sind weiß und kräftig, kranke Wurzeln sehen braun und dünn aus.
  • entsorge kranke Exemplare
  • befreie die gesunden Exemplare von Erde
  • kürze die Wurzeln auf zwei Zentimeter
  • setze die Pflänzchen tief in die Erde ein. Je tiefer Du sie einsetzt, desto besser können sie Wurzeln bilden.
  • befülle den Behälter mit Erde bis etwa fünf Zentimeter unter den Rand.
  • setze eine Rank Hilfe ein
  • drücke die Erde sanft an
  • gieße die Pflänzchen ausreichend

#5 Fehler bei der Pflege nach Umtopfen

Die jungen Tomaten Pflanzen stehen jetzt zwar in ihrem eigenen Gefäß, aber sie brauchen weierhin Pflege, damit sie nicht eingehen. Dazu gehören eine ausreichende Wasserversorgung und ein guter Standort.

Sie sollten weiterhin in einem geschützten Innenraum bleiben, bis sie stark genug für den Umzug ins Freie sind.

Das kannst Du tun

Nach dem Umtopfen solltest Du die jungen Tomaten Pflanzen, wie folgt, pflegen, damit sie gesund wachsen und nicht eingehen:

  • täglich gießen, wobei die Erde feucht, aber nicht nass gehalten wird
  • vermeide direktes Sonnenlicht für die Pflänzchen
  • gewöhne sie nach 2 bis 3 Tagen langsam an die Sonne
  • stelle die Jungpflanzen auf eine Fensterbank. An einem Südfenster ist die Sonne zu stark und vermeide die Mittagssonne

#6 Fehler beim Abhärten

In den ersten Tagen nach dem Pikieren sollten die jungen Pflanzen nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Zu viel Sonne erhöht den Flüssigkeitsverlust bei den Pflanzen und deren Wurzeln sind noch nicht in der Lage ausreichend Wasser aufzunehmen.

Auch wenn die jungen Pflanzen groß genug sind, um ins Freie zu ziehen, was Mitte Mai nach den Eisheiligen sein sollte, benötigen Sie eine Abhärtungszeit, um sich an die Bedingungen im Freien zu gewöhnen.

Ohne diese Abhärtungsphase könnten sie den Umzug nicht verkraften und würden eingehen.

Das kannst Du tun

Nach dem Pikieren sollten sie jungen Tomaten Pflanzen im Innenbereich langsam an die Sonne gewöhnt werden. Dazu werden sie auf eine Fensterbank gestellt, wo sie jeden Tag mehr der Sonne ausgesetzt werden.

Dabei sollte allerdings die starke Sonne an einem Südfenster und auch die Mittagssonne gemieden werden.

Wenn die Pflanzen groß genug sind, um ins Freie gepflanzt zu werden, findet wiederum eine Abhärtungsphase für sie statt, damit sie sich an die Bedingungen im Außenbereich gewöhnen können, ohne Schaden zu nehmen.

Bis Mitte Mai an frostfreien Tagen werden die Töpfe mit den Tomaten Pflanzen jeden Tag für wenige Stunden nach draußen gestellt, damit sie sich an die Witterung gewöhnen können. Dabei ist Folgendes zu beachten:

  • die jungen Tomaten Pflanzen nicht in die pralle Sonne stellen, da Sonnenbrandgefahr besteht
  • einen hellen, halbschattigen Standort wählen
  • der Standort sollte vor Wind und Regen geschützt sein
  • bei starkem Wind und Regen sollten die Pflanzen nach drinnen gebracht werden
  • die Pflanzen morgens bewässern

Das Abhärten sollte regelmäßig bis zum Einpflanzen der jungen Pflanzen im Freiland durchgeführt werden. Dadurch stellst Du sicher, dass die Pflanzen mit den Bedingungen im Freien zurechtkommen.

Nach den Eisheiligen können sie dann im Freiland eingepflanzt werden oder dauerhaft auf den Balkon oder die Terrasse gestellt werden.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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