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7 Typische Fehler, die Du beim Vorziehen von Gurken vermeiden solltest

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Wenn du Gurken anbaust, solltest du sie in den meisten Fällen vorziehen: Eine Direktsaat lohnt sich nur bei wenigen robusten Sorten.

Aber auch im Haus gibt es viele Fallen: Wenn du nicht aufpasst, gelingt die Anzucht nicht. Die Pflanzen wachsen dann nur schlecht und sind nicht für das Leben im Freien vorbereitet.

Deshalb musst du auf der Hut sein: Die folgenden 7 typischen Fehler solltest du beim Vorziehen von Gurken unbedingt vermeiden.

7 häufige Fehler bei der Gurken-Anzucht

Zu früh mit dem Vorziehen beginnen

Oft kursiert der Ratschlag, schon im März mit dem Vorziehen von Gurken zu beginnen. Für beheizte Gewächshäuser und warme Gegenden mag dies stimmen, draußen ist das in unseren kalten Breitengraden aber viel zu früh.

Die Pflanzen mögen keinen Frost, du darfst sie frühestens nach den Eisheiligen aussäen. Das bedeutet: Die Anzucht lohnt sich erst ab Mitte April.

Du darfst Gurken erst vier Wochen nach der Anzucht-Aussaat im Haus draußen auspflanzen. Was passiert, wenn du dir mehr Zeit lässt? Die Pflanzen können sich dann nicht ausbreiten und wachsen später schlechter.

Zu niedrige oder zu hohe Zimmertemperatur

Gurken sind sehr temperaturempfindlich: Sie brauchen optimale Bedingungen, um im Haus zu keimen und dann zu wachsen.

Zu Beginn sollten es im Haus um die 25 Grad sein. Zum Keimen muss die Temperatur meistens zwischen 18 und 20 Grad Celsius liegen. Schon kleine Abweichungen können fatal sein, nutze also am besten ein Thermometer.

Wie warm es genau sein muss, hängt von deiner Sorte ab. Schau’ also genau auf das Etikett der Saatgut-Packung. Ist es zu kalt, pausiert das Wachstum und du kannst nicht mehr rechtzeitig auspflanzen. Bei zu warmen Temperaturen tritt oft Geilwuchs auf – die Triebe wachsen zu schnell, was die Gurken schwächt.

Minderwertiges Saatgut

Im Vergleich zu anderem Gemüse sind Gurkensamen eher teuer. Deshalb versuchen viele Hobbygärtner, zu sparen: Sie kaufen dann das günstigste Saatgut, brauchen angebrochene Packungen auf oder wollen Kerne der Früchte wieder aussäen.

Hier gibt es leider viele Fehlerquellen: Minderwertige Samen sorgen für eine schlechte Ausbeute. Schlecht gelagertes Saatgut ist oft unbrauchbar. Viele besonders robuste Gurken sind Hybrid-Sorten, sie eignen sich nicht für die Nachzucht.

Achte also auf Qualität: Gib’ lieber etwas mehr aus, um eine gute Ernte zu sichern. Lagere nicht benötigtes Saatgut an einem kühlen, schattigen Ort, am besten in einem Glas.

Schlechtes Substrat

Viele Gärtner meinen es bei der Anzucht sehr gut und verwenden vermeintlich hochwertiges Substrat mit vielen Nährstoffen. Das ist bei Gurken eine schlechte Wahl: Sie müssen behutsam vorgezogen werden, ansonsten wachsen sie ungesund schnell.

Nutze deshalb spezielle Anzuchterde: Besonders gut geeignet ist nährstoffarmes Substrat, auch Kokoserde ist eine gute Wahl. In der ersten Phase brauchen die Gurken eigentlich keinen Dünger, sie ernähren sich selbst durch ihre Samen.

Vergiss’ die Bewässerung nicht: Je mehr Sonne auf die Anzucht scheint, desto stärker wird die Erde austrocknen. Da die Samen viel Feuchtigkeit brauchen, um zu keimen, musst du regelmäßig gießen.

Einweichen vergessen

Die Gartenmoni erklärt, warum sich insbesondere Kamillentee für Gurkensamen lohnt. Quelle: youtube.com/@Gartenmoni

Dein Saatgut will nicht so richtig keimen? Dann hast du vielleicht einen hilfreichen Trick vergessen: Wenn du die Samen kurz vor dem Vorziehen einweichst, gedeihen sie deutlich schneller.

Wenige Stunden reichen aus: Wenn du die Samen eine Nacht vor der Saat befeuchtest, kannst du sie am Vormittag nutzen. Zu lange solltest du aber nicht einweichen, denn das könnte der Qualität schaden.

Viele Gärtner nutzen einfaches lauwarmes Wasser. Besonders gute Erfahrungen machen die meisten aber mit Kamillentee: Er hat antibakterielle Eigenschaften und beugt deshalb Pflanzenkrankheiten vor.

Zu wenig Licht

Gurken sind Dunkelkeimer: Sie entwickeln sich ohne Sonne. Nach der Keimung brauchen sie aber sehr viel Licht. Das unterschätzen viele Gärtner.

Wenn du die Pflanzen im Haus vorziehst, solltest du einen sonnigen Platz auswählen. Ideal ist eine Fensterbank, auf die kein Schatten wirft. Kriegen die Junggurken zu wenig Licht, wachsen sie zu langsam und sind bei der Aussaat schwächer.

Du hast keinen optimalen Ort? Dann hilft eine Pflanzenlampe. Meistens reicht schon eine einfache Mini LED aus, um deinen Gurken gute Voraussetzungen zu bieten.

Unzureichende Belüftung

Und auch die Belüftung ist ein großes Problem vieler Gurken-Gärtner: Bei der Anzucht brauchen die Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Im Haus ist diese nicht immer gegeben, trockene Heizungsluft bedroht insbesondere Gemüse, das auf der Fensterbank keimt.

Deshalb musst du für Abhilfe sorgen. Eine Luxus-Lösung ist ein Mini-Gewächshaus für deine Gurken. Günstiger, aber ebenfalls bewährt ist eine Folie, die du über den Topf spannst.

Aber aufgepasst: Zu feucht darf es auch nicht sein, denn dann haben Krankheitserreger wie der Mehltau leichtes Spiel. Im Haus solltest du deinen Gurken deshalb ein bis zwei Mal täglich Frischluft gönnen.

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Foto des Autors

Seit über einem Jahrzehnt beschäftige ich mich leidenschaftlich gern mit Gartengeräten aller Art. Meine Hände haben inzwischen alles von kleinen Handschaufeln bis zu schweren Maschinen geführt. Bei „Pflanzentanzen“ teile ich als Autor mein Wissen und meine Erfahrungen, um unseren Lesern zu helfen, optimale Kaufentscheidungen zu treffen. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass das richtige Gartenwerkzeug wirklich den Unterschied machen kann. Egal, ob du ein Anfänger oder schon ein Gartenprofi bist, ich habe definitiv den ein oder anderen Tipp für Dich auf Lager.

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