Im Herbst haben Kürbisse ihren großen Auftritt. Zur Erntezeit sind sie im wahrsten Sinn des Wortes in aller Munde. Rund um Halloween ist das bunte Herbstgemüse nicht nur ein kulinarisches Highlight, es verschönert unsere Eingangstüren und Gartenmauern. Abends lehren uns Kürbis-Laternen mit schaurigen ihren Fratzen das Fürchten. Doch wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für die Kürbis-Aussaat? Wir verraten Dir, wann Du Deine Kürbisse am besten anbaust, damit sie rechtzeitig zur Herbstsaison reif sind.
Die perfekte Kürbis-Anzucht
- ab Mitte April kannst Du Kürbisse im Haus aussäen
- in wärmeren Regionen bietet sich auch die Anzucht im Frühbeet an
- ab Mitte Mai ist die Aussaat auch im Freiland möglich
- vorgezogene Pflanzen dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freie
- härte die Pflanzen vor dem Auspflanzen ab
- bringe sie dazu eine Woche lang täglich für einige Stunden in den Garten
Sonnenkind Kürbis
Kürbisse sind sehr wärmebedürftig. Damit sie wachsen und gedeihen, muss die Temperatur dauerhaft über 12 ºC liegen. Je wärmer es ist, desto wohler fühlen sich Pflanzen. Die optimale Keimtemperatur bewegt sich – je nach Sorte zwischen 20 und 30 ºC. Für eine prächtige Entwicklung schätzen die üppigen Gewächse vollsonnige Standorte unter freiem Himmel.
Warme Tage, milde Nächte
Wann Du mit der Aussaat beginnen kannst, hängt nicht zuletzt von den klimatischen Gegebenheiten Deiner Region ab. Die empfindlichen Pflanzen dürfen erst ins Freiland, wenn keine Nachtfröste mehr drohen. Als Richtwert werden dafür gerne die Eisheiligen herangezogen. Laut einer alten Bauernregel soll nach diesen Gedenktagen die Frostgefahr gebannt sein.
Anfang Mai ist es in Mitteleuropa häufig bereits recht warm, dennoch strömt zu dieser Zeit immer wieder kalte Polarluft herein. Bei klarem Himmel kommt es dann zu Bodenfrösten, die kälteempfindliche Pflanzen wie Kürbisse vernichten können. Ab etwa Mitte Mai bleibt es meist auch nachts warm genug für die Jungpflanzen.
So gelingt die Aussaat
Bei der Kürbisaussaat hast Du zwei Möglichkeiten. Du kannst die Samen bereits ab Mitte April in Töpfen auf der Fensterbank oder im Frühbeet aussäen. Das verschafft Dir einen Vorsprung von etwa drei Wochen. Besonders Kürbissorten mit einer langen Reifezeit profitieren von einer geschützten Anzucht im Warmen. Wer es lieber unkompliziert hat, wartet bis Mitte Mai und sät dann direkt ins Beet.
Vorziehen auf der Fensterbank oder im Frühbeet
Wenn Du in einer kühleren Klimazone zuhause bist, empfiehlt es sich, Deine Kürbisse auf der Fensterbank auszusäen. In etwas wärmeren Gegenden kannst Du auch die Aussaat im Frühbeet wagen. Da die Kürbispflanzen in beiden Fällen später umgepflanzt werden müssen, solltest Du nicht zu früh mit dem Vorziehen beginnen.
Da Kürbisse ein recht kompaktes und fasriges Wurzelwerk entwickeln, fühlen sie sich längerfristig in kleinen Pflanzgefäßen unwohl. Auch dürfen die Pflanze beim Auspflanzen ins Beet noch nicht zu groß sein, sonst gewöhnen sie sich nur schwer an die neue Umgebung.
Aussaat im Topf
- weiche die Kürbissamen über Nacht in lauwarmem Wasser ein
- fülle die Töpfe mit Anzuchterde
- stecke in jeden Topf zwei Kürbissamen
- drücke die Samen – mit der Spitze nach unten – etwa zwei Zentimeter tief ins Substrat
- feuchte das Substrat an
Stelle die Saatgefäße nun an ein sonniges Fenster in einem warmen Raum. Halte das Substrat leicht feucht, aber nicht zu nass. Meist keimen die Samen innerhalb einer Woche. Nach einer kurzen Entwicklungszeit kannst Du das schwächere der beiden Pflänzchen im Topf entfernen. Sobald die Jungpflanzen vier bis sechs Blätter ausgebildet haben, kannst Du sie in den Garten verpflanzen.
Direktsaat im Freiland
Mitte Mai kannst Du die Samen im Garten aussäen. Damit die Kürbispflanzen sich auch wirklich wohlfühlen, solltest Du einen sonnigen Standort in einer geschützten Lage auswählen. An dieser Stelle sollten in den letzten drei Jahren keine Kürbisgewächse gestanden sein. Bereite das Beet gut auf: Grabe tief um, lockere den Boden und arbeite vier bis fünf Liter reifen Kompost pro Quadratmeter ein.
Aussaat im Beet
- weiche die Kürbissamen über Nacht in lauwarmem Wasser ein
- drücke im Abstand von 1,5 Quadratmeter kleine Mulden in den Boden
- stecke in jede Mulde zwei Kürbissamen
- die spitze Seite der Samen muss dabei nach unten zeigen
- bedecke die Samen mit einer ein bis zwei Zentimeter dicken Erdschicht
- verwende zum Wässern eine Gießkanne mit Brauseaufsatz
Decke die Saatstellen in den ersten Tagen mit Vlies ab. So sind die Kürbissamen vor Kälte und vor hungrigen Vögeln geschützt. Leider sind die Keimlinge und die zarten Jungpflanzen auch bei Schnecken sehr beliebt. In einem feuchten Frühjahr halten Schneckenkrägen aus Kunststoff oder Metall die gefräßigen Kriechtiere ab.
Fazit
Da Kürbisse für eine gute Entwicklung Wärme brauchen, müssen sich eifrige Hobbygärtner in Geduld üben. Erst wenn es nachts nicht mehr friert, können die Pflanzen im Freiland überleben. Wer nicht so lange warten möchte, kann die Samen ab Mitte April auf der Fensterbank aussäen. So haben die Jungpflanzen beim Auspflanzen einen kleinen Startvorteil und Du kannst eventuell etwas früher ernten.