Zierpflanzen

Lavendel düngen – wann, womit, wie viel?

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Wächst der Lavendel im Beet, braucht er keine zusätzlichen Nährstoffe. Hier lautet die Devise – je karger Boden, desto opulenter die Blüte. Ziert der duftende Blühstrauch hingegen Deine Terrasse oder den Balkon, sieht die Sache anders aus. Im Topf gehalten ist die Pflanze auf eine sanfte Nachdüngung angewiesen.

So versorgst Du Deinen Lavendel

Am richtigen Standort denkbar pflegeleicht

Lavendel stammt aus der Mittelmeerregion und benötigt entsprechend viel Sonne. In einem feuchtkühlen Klima fühlt sich der duftende Halbstrauch grundsätzlich nicht besonders wohl. Am passenden Standort und mit Rücksicht auf seine Bedürfnisse erfreut er aber auch hierzulande Jahr für Jahr Bienen, Schmetterlinge und nicht zuletzt den Gärtner.

Lavendel mag es karg & trocken

In seiner Heimat gedeiht Lavendel auf nährstoffarmen, kargen Böden. Sonnige Felshänge sowie steiniger und sandiger Untergrund ist ihm dabei gerade recht.

Die Erde sollte möglichst wasserdurchlässig sein. Denn während Hitze und Trockenheit den Blühsträuchern nichts ausmachen, lässt Staunässe die Wurzeln faulen. Ein zu hoher Nährstoffgehalt tut Lavendel ebenfalls nicht gut. Die Pflanzen schießen schnell in die Höhe, blühen aber nur spärlich und duften nicht so intensiv.

Mehr Blüten & intensiverer Duft

Achte beim Pflanzen Deiner Lavendelsträucher auf ein mineralisches, humusarmes und kalkhaltiges Substrat, dann brauchst Du Dich später kaum um den Lavendel zu kümmern. Nur auf das regelmäßige Schneiden solltest Du nicht verzichten. Denn durch den Griff zur Schere lassen sich der kompakte Wuchs und die üppige Blütenfülle über viele Jahre hinweg erhalten.

Hier erfährst Du, wann und wie Du Deinen Lavendel am besten schneidest.

Lavendel düngen – ja oder nein?

Bei der Frage, ob Lavendel überhaupt Dünger benötigt, kommt es ganz darauf an, ob die Pflanze im Garten oder im Topf wächst. Im Beet ausgepflanzt kommt Lavendel ohne Dünger aus. Die dichten Wurzeln der Halbsträucher reichen tief in die Erde und versorgen den Lavendel mit allen nötigen Nährstoffen. 

Prächtiger & gesünder ohne Dünger

Auch wenn die Pflanzen im zeitigen Frühjahr struppig und erschöpft wirken, solltest Du nicht zum Dünger greifen, denn damit tust ihnen keinen Gefallen. Eine zu üppige Nährstoffzufuhr schadet dem kompakten Wuchs und der dichten Form. Die Blüte fällt durch eine Düngung ebenfalls nicht prächtiger aus – ganz im Gegenteil. 

Halte also besser die Hände still. Sobald es wärmer wird, erholen sich die Lavendelsträucher ganz von selbst vom Winterblues. Eine einzige Ausnahme gibt es dennoch: Nach einem radikalen Verjüngungsschnitt eines alten Strauches sorgt eine sanfte organische Düngung dafür, dass sich die Pflanze rasch regeneriert.

Ungedüngter Lavendel ist robuster

Lavendel, der karg gehalten wird, kommt deutlich besser durch den Winter, als Artgenossen, die auf nährstoffreichem und feuchtem Untergrund stehen. Verzichte daher der Winterhärte zuliebe auf eine Düngung von im Freiland ausgepflanzten Lavendelsträuchern.

Lavendel im Topf düngen

Wer mit duftenden Lavendelsträuchern für Urlaubsfeeling auf Terrasse oder Balkon sorgen möchte, muss etwas mehr Zeit in die Pflege der Pflanzen investieren. Im Topf trocknet das Substrat schnell aus. Hier kommt der Lavendel nicht ohne regelmäßiges Gießen aus. Mit der Zeit ist die Erde im Pflanzgefäß ausgelaugt. Daher solltest Du Deinen Schützlingen zwei Mal jährlich ein wenig organischen Dünger verabreichen.

Lavendel umtopfen

Verpflanze den Lavendel gleich nach dem Kauf in ein größeres Gefäß. Auf diese Weise haben die Wurzeln mehr Freiraum, um sich zu entfalten. Die Pflanze kann sich besser mit Nährstoffen und Wasser versorgen. Sie dankt dir die Fürsorge durch einen Wachstumsschub und eine üppige Blüte.

Geeignete Düngemittel

Ideal zum Düngen von Lavendel sind gut verrotteter Kompost oder mit speziellem Lavendeldünger aus dem Gartenmarkt. Auch zerstoßene Eierschalen, Urgesteinsmehl, stark verdünnte Brennnesseljauche, Holzasche oder Algendünger eignen sich zur Versorgung von Topflavendel.

Herkömmlicher Blumendünger wird aufgrund des hohen Stickstoffgehaltes nicht vertragen. Ebenso wenig zu empfehlen sind Stallmist, Hornspäne oder mineralische Kunstdünger.

Der richtige Zeitpunkt

Die erste Düngergabe sollte ab etwa Mitte Mai erfolgen. Nach der ersten Blüte ist ein leichter Rückschnitt angezeigt, bei dem die abgeblühten Stängel entfernt werden. Gleich im Anschluss kannst Du den Pflanzen die zweite Ration Dünger verabreichen, damit sie eventuell ein zweites Mal blühen.

Auch im Topf zurückhaltend düngen

Lavendel verträgt stickstofflastige Dünger und säurehaltigen Rindenmulch gar nicht. Auch bei im Topf kultiviertem Lavendel gilt es auf eine humusarme, sandig-mineralische und alkalische Zusammensetzung des Substrates zu achten. Übertreibe es mit dem Gießen nicht, sonst schimmeln die Wurzeln und die Pflanze geht ein.

Lavendel kalken

Am besten gedeiht Lavendel auf einem Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 8,3. Ist Dein Gartenboden zu sauer, kannst Du zwei Mal jährlich Gartenkalk unter die Erde mischen. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie es um den Kalkgehalt Deines Bodens steht, kannst Du ihn mithilfe von Teststreifen aus dem Gartenfachmarkt oder mit einem pH-Messgerät bestimmen.

Schopflavendel mag saure Böden

Eine Ausnahme was die Vorliebe für kalkhaltige Böden betrifft bildet der Schopflavendel (Lavandula stoechas). Er bevorzugt saure und sehr sandige Böden. Wer diese dekorative Sorte kultivieren möchte, sollte auf Kalkgaben verzichten.

Lavendel mulchen

Lavendel gedeiht am besten auf trockenen und warmen Böden. Daher ist ein Großteil der herkömmlichen Mulchmaterialien – wie Rindenmulch, Heu, Rasenschnitt, Torf oder Sägespäne – ungeeignet. Ziel der Mulchschicht ist es ja unter anderem, das im Boden gespeicherte Wasser an der raschen Verdunstung zu hindern. Beim Lavendel ist das kontraproduktiv.

Wenn Du auf dennoch auf eine Mulchschicht setzen möchtest, um das Unkrautwachstum zu unterdrücken, empfiehlt sich die Verwendung von Sand oder Kieselsteinen. Das sieht hübsch aus, verbreitet mediterranes Flair im Garten und wärmt die Sträucher zusätzlich ein wenig.

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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