Jeder von uns produziert eigentlich am laufenden Band Bio-Abfall. Abfall, den man weitaus besser nutzen kann, als ihn einfach in die Tonne zu kloppen, denn all die Schnittreste & Kaffeesätze sind voller wertvoller Nährstoffe.
Und damit kann man ganz hervorragenden Bio-Dünger und Kompost selber herstellen und nein, Du brauchst jetzt keinen Komposthaufen auf deinem Balkon oder gar in der Küche anzusetzen. Eine Wurmkiste reicht da schon völlig!
In diesem Beitrag zeige Dir wie ein Wurmkomposter funktioniert und wie Du ein tolles Möbelstück für deinen Balkon, Garten oder Terrasse gleichzeitig dazu nutzen kannst, deinen Bioabfall zu reduzieren und ihn obendrein in hochwertigen Dünger für Deine Pflanzen umzuwandeln kannst.
Möbelstück? Genau, wir haben den Wurmhocker bzw. Die Wurmkiste von Wurmkiste.at ausprobiert und wollen hier unsere Erfahrungen mit Euch teilen und Euch auch Lust auf diese aufregende Art zu Kompostieren machen.
Wurmhocker mit Sitzpolster
Die Wurmkiste liefert tollen Kompost & Komposttee, sieht top aus, eignet sich hervorragend für Hobby-Gärtner mit wenig Platz (wie z.B. auf dem Balkon) und macht jede Menge Spaß!
Selbst wenig handwerklich versierte kommen mit einem Selbstbau-Set sehr gut zurecht, dank der tollen Videoanleitung.
Aufbau einer Wurmkiste
Es gibt inzwischen verschiedene fertige Wurmkisten bzw. Wurmkisten Bausätze zu kaufen oder aber man kann sie sich auch in sehr simpler (und meist nicht so schöner) Form einfach mit ineinander gesteckten Plastikkisten selber bauen.
Aber vom Prinzip her ist der Aufbau eigentlich gleich. Eine Wurmkiste ist grob in zwei Bereiche unterteilt:
- Der untere Teil ist ein Hohlraum, der durch ein paar kleine Löcher mit dem oberen Teil verbunden ist. In diesen unteren Teil soll überschüssige Flüssigkeit gesammelt werden – der sogenannte Wurmtee. Zum einen ist dies ein toller Flüssigdünger, aber zum anderen soll auch einfach verhindert werden, dass die Würmer ertrinken.
- Im oberen Teil findet die ganz Action dann statt. Hier leben die Würmer und verarbeiten zusammen mit einer Menge Bakterien und Mikrolebewesen die ganze Bio-Reste zu feinstem Wurmhumus. Hier geben wir regelmäßig unseren Bio-Abfall hinein und sorgen für optimale Bedinungen der Kleinen.
Der Wurmhocker von Wurmkiste.at ist genau so aufgebaut- mit dem Unterschied, dass er gegenüber der simplen Zwei-Plastikkisten-ineinandergesteckt-und-Löcher-rein natürlich viel schöner aussieht und die Würmer nicht im eigenen Wurmtee ertrinken können.
Aber dazu gleich mehr…
Warum Wurmkompost?
Für mich als Hobby-Gärtner liegt es auf der Hand: Ich schmeiße jeden Tag so viele Schnittreste von Gemüse und Kaffee in den Bio-Abfall, obwohl ich weiß wie viele wertvolle Nährstoffe das sind. Mein Garten und damit mein Komposthaufen sind leider Kilometer weit entfernt und kommen daher nur ab und zu in Frage.
Ein Wurmkomposter ist für einen Städter mit Balkon daher optimal: Ich verwerte den hochwertigen Bio-Abfall zu tollem Dünger für meine Balkon- und Zimmerpflanzen.
Ich reduziere so nicht nur meinen Abfall, sondern ich spare mir auch Geld für Dünger und vor allem Erde, weil meine Erde aus der letzten Saison einfach mit Wurmkompost und -Tee aufwerten kann.
Ein Wurmkomposter ist also meiner Meinung nach vor allem für diejenigen geeignet, die wenig Platz oder keinen Garten haben, um eigenen Kompost & Dünger herzustellen und dabei auch noch ihren Müll reduzieren wollen.
Wurmhocker Test – Ein Erfahrungsbericht
Im Folgenden möchte ich Euch gerne die wunderschöne Wurmkiste von Wurmkiste.at vorstellen. Wir haben uns mit dem Bausatz einen tollen Wurmhocker selber gebaut, den man neben der Funktion als Wurmkomposter auch noch als gemütlichen Hocker nutzen kann.
Für alle mit Platzproblemen, Balkon oder die einfach Freude an einem schönen Mini-Komposter haben ist dies die Antwort.
Aber eins nach dem anderen lasst uns einmal anschauen, womit der Wurmkomposter so geliefert wird.
Der Lieferumfang
Der Lieferumfang der Wurmkiste
Der Wurmhocker Bausatz enthält natürlich alles, was man braucht, um den Wurmkompost zu starten.
Inhalt der Wurmkiste:
- Holzwände mit Luftlöchern sowie vorgebohrte Löcher für Schrauben und Dübel
- Mit Sitzpolster bezogener Deckel
- Zwei Kunststoff Behälter, einer für den Wurmkompost, ein flacher für den Wurmtee
- Mehr als genug Schrauben inklusive benötigtem Torx Aufsatz
- Zwei Schaniere
- Vier Rollen
- Hanfmatte
Selbstverständlich gibt es eine ausführliche Anleitung zu Betrieb und Zusammenbau, was man auch später noch sehr gut bei Fragen zu Fütterung und noch einmal als Nachschlagewerk zu Rate ziehen kann.
Außerdem ist mir super positiv aufgefallen, auf welche Kleinigkeiten beim Lieferumfang geachtet wurde:
- Die Schrauben werden in Papier- und nicht in Plastiktüten geliefert.
- Torx-Aufsatz für deinen Akkuschrauber ist mit dabei
- Lieferkarton landet nicht in der Papiertonne, sondern letztendlich in der Wurmkiste
Auch die Kunststoffsäcke, in denen die Würmer geliefert wurden, sind super als Pflanzsack einsetzbar, da Erde halten, aber luft- und wasserdurchlässig sind.
Meine sind gerade für ein paar Kartoffeln vom Balkon im Einsatz.
Zusammenbau der Wurmkiste
Für einen Test und Erfahrungsbericht habe ich das Wurmhocker Selbstbauset vorliegen gehabt. Wer keine Lust auf basteln hat, der kann für einen Aufpreis eine schon fertige Kiste liefern lassen.
Wer nicht davor zurückschreckt oder sogar Spaß daran hat, ein paar Schrauben durch Holz zu jagen, ein wenig zu schleifen und zu ölen, der kann wird an dem Set seine wahre Freude haben.
Du bist handwerklich nicht so begabt? Keine Angst, der Zusammenbau war kinderleicht und dank der tollen Anleitung von David (siehe unten) wirklich super easy.
Ich will Euch jetzt nicht mit Details langweilen, daher hier die Kurzform des Zusammenbaus:
- Holzwände werden zusammengeleimt und verschraubt.
- Mit Kleber die Fugen verdichten
- Mit Schmirgelpapier Holz leicht anrauen
- Optional kann man das Holz ölen, so hält die Wurmkiste länger
- Deckel mit Scharnieren an die Kiste befestigen und mit Schaumstoff abdichten.
- Schnur an Deckel und Kiste befestigen
- Rollen unter den Boden schrauben.
Insgesamt dauert der Aufbau der Wurmkiste so 2-3 Stunden. Wer geübter ist als ich in so Bastelarbeiten ist, dann natürlich schneller. Und Spaß machts auch…
Wurmkiste in Betrieb nehmen
Ist die Kiste endlich zusammengebaut und das Öl getrocknet, kann man endlich loslegen. Man startet mit einem Bett aus eingeweichter Pappe (Würmchen lieben die Pappe als Rückzugsort und Brutstätte).
Dann gibt man die Würmer mitsamt des Kokossubstrats darauf, befeuchtet alles nochmal ordentlich, legt die Hanfmatte darauf und lässt sie erstmal in Ruhe “einziehen”.
Die flache Schale kommt in den unteren Teil und soll zukünftig den Wurmtee auffangen. Die Schale lässt sich ganz einfach über die Seite herausnehmen ohne dass man die Würmchen bei der Arbeit stört oder gar herausnehmen muss.
Der zweite Kunststoffbehälter wird vorerst nicht benötigt, sondern kommt erst nach einem Monat zum Einsatz und hilft dabei, den Kompost ohne Würmer zu ernten.
Nach 2-3 Tagen kann man dann beginnen die Würmer zu füttern.
Ein Bett aus eingeweichter Pappe für unsere kleinen Gärtner
Was füttert man den Würmern?
Im Grunde der gesamte Bioabfall aus der Küche:
- Alle Gemüse Schnittreste (außer Zitrusfrüchte, Zwiebel & Knoblauch),
- gebrauchter Kaffee und Tee inklusive Filter. Das ist zumindest, was bei uns so auf dem “Teller” der kleinen landet.
- Gemüse, was ich sonst nicht mehr essen würde.
Ich denke auch, dass es einen Unterschied macht, ob es Bio Gemüse war oder nicht. Zwar essen und vertragen die Würmer auch herkömmliches Gemüse, welches belastet ist, aber ich bin mir sicher, dass sie auf Natürliches & Unbelastetes deutlich mehr abfahren und mehr vertilgen.
Zudem sollte man darauf achten, nicht zu einseitig zu füttern, sondern stets ein wenig Abwechslung auf dem Speiseplan zu haben.
Außerdem nicht vergessen, dass ca. 20% der Futtermenge zerrissene Pappe, Papier oder ähnliches sein sollte. Ich mache es so, dass ich unabhängig von Fütterungszeiten immer mal wieder ein paar Schnipsel zerreisse, verteile und diese dann befeuchte.
Generell befeuchte ich immer mal wieder mit einem Bestäuber den Bioabfall, wenn ich den Eindruck habe, dass es etwas trocken ist.
Die erste Fütterung der Würmer.
Wurmhocker mit Sitzpolster
Die Wurmkiste liefert tollen Kompost & Komposttee sieht top aus, eignet sich hervorragend für Hobby-Gärtner mit wenig Platz (wie z.B. auf dem Balkon) und macht jede Menge Spaß!
Selbst wenig handwerklich versierte kommen mit einem Selbstbau-Set sehr gut zurecht, dank der tollen Videoanleitung.
Wie und wieviel füttern?
Ich verfüttere je nachdem wie viel „Unverdautes“ in der Wurmkiste ist. Deswegen gebe ich nicht jeden Tag neues Futter, sondern eher so 1x in der Woche.
Am besten auch noch klein geschnitten, so beschleunigt man den Prozess noch ein wenig und hat eher fertigen Kompost.
Das Ganze verteilt man dann gleichmäßig und bedeckt alles immer schön mit der Hanfmatte, um zu verhindern, dass Fruchtfliegen oder andere ungebetene Gäste auftauchen.
An manchen Tagen vergesse ich zu füttern oder habe einfach keine Zeit. Aber kein Problem: Die kleinen Würmer verhungern nicht sofort. Stattdessen bekommen sie dann bei der nächsten Fütterung einfach noch eine kleine Extra-Portion von mir.
Riecht bzw. stinkt die Wurmkiste eigentlich?
Die Kiste riecht wirklich nur, wenn ich sie aufmache und die Hanfmatte anhebe- aber auch nur wenn ich mal ein paar Tage zu viel gefüttert habe. Und dann auch nicht penetrant, sondern irgendetwas zwischen Walderde und Bio-Abfall.
Der Wurmkomposter sollte also nicht riechen, tut er es doch, dann liegt es in den meisten Fällen daran, dass zu viel gefüttert werden.
Der Aufwand
Am Anfang war ich mir ein wenig unsicher, wie hoch der Aufwand sein wird- da es doch nicht einfach nur ein Kompost ist. Schließlich sind es Lebewesen und es bedarf mehr Aufmerksamkeit als ein Komposthaufen, den ich auch einfach wochen- oder monatelang ignorieren kann.
Aber da die Wurmkiste bei mir auf dem Balkon steht und nur wenige Schritte von der Küche entfernt ist, geht die Fütterung schnell von statten. In wenigen Minuten sind die Schnittreste, die sowieso dauernd in der Küche anfallen, mit der Schere zerkleinert (muss man aber auch nicht… kompostiert dann aber schneller) und dann in der Kiste verteilt.
Wenn ich das Gefühl habe, dass alles etwas trocken ist, dann sprühe ich immer ein wenig Wasser auf den Bioabfall- spätestens, wenn ich wieder ein paar Streifen Pappe hineingebe sorge ich dafür, dass diese schön nass sind.
Daher Entwarnung: Sobald man weiß, wie es geht ist es unkompliziert und kein nennenswerter Zeitaufwand und passiert nebenher.
Mache ich alles richtig?
Ob für die kleinen die richtigen Bedingungen herrschen merkt man dann daran, dass sich die Würmer fleißig vermehren.
Das erkennt man an den Eiern (sehen aus wie kleine Zitronen) und natürlich an kleinem Wurmnachwuchs, wenn man ein wenig unter der oberen Schicht gräbt.
Die kleine „Zitrone“ ist der Nachwuchs in meiner Wurmkiste!
Ernten – Wurmkompost & -Tee
Der Wurmkomposter steht bei mir auf dem Balkon und wird fast täglich mit Küchenabfällen und gelegentlich mit Pappe oder Papier versorgt.
Aber wann kann man endlich „ernten“? Wie lange dauert es bis man fertigen Wurmkompost hat? Und was ist mit Tee?
Wurmkompost
Nachdem man 1-2 Monate die Würmer brav gefüttert hat, kommt endlich die Erntekiste hinein. Dann heißt es weitere 4 Monate füttern bis dann auch die Kiste komplett voll ist und vor allem aber alle Würmer in der Erntekiste sind.
Nun kann man die Erntekiste herausnehmen (hier sind jetzt inzwischen alle Würmer hineingewandert). Und man kann in Ruhe den fertigen Wurmkompost ernten. Dennoch sollte man nach Würmer Ausschau halten, die evtl. den Weg nicht in die Erntekiste gefunden haben.
Insgesamt braucht man also ca. 6 Monate, bis man das erste Mal Wurmkompost ernten kann.
Die nächste Ernte geht schneller, weil man dann idealerweise eine größere Wurmpopulation hat, welche sich natürlich schon an dem Inhalt in der Erntekiste zu schaffen gemacht hat.
Dann kann man sich daran machen, den fertigen Wurmkompost, der sich unter der Erntekiste befindet, herauszuholen. Diesen kann man dann direkt an seine Pflanzen „verfüttern“ oder aber man kann den Kompost auch trocken lagern und nach Bedarf verwenden.
Wurmtee
Wurmtee kann man bereits nach etwa 2-3 Monaten aus der unteren Auffangschale „ernten“.
Diesen kann man mit Wasser verdünnt dann als Flüssigdünger für seine Pflanzen nehmen und sind eine perfekte Ergänzung zu dem festen Wurmkompost.
Die Menge an Wurmtee steuert man einzig und allein mit der Zugabe von Flüssigkeit. Will man früher bzw. öfter Wurmtee haben, dann muss man die Kiste insgesamt feuchter halten. Dennoch ist es wichtig, dass man es nicht übertreibt und eher dafür sorgt, dass die Würmer sich wohl fühlen.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem platzsparenden Komposter für seine Wohnung oder Balkon ist, der hat mit dem wunderschönen Selbstbauset des Wurmkomposters von Wurmkiste.at die passende Antwort.
Der Aufbau geht schnell und unkompliziert! Und genauso der Betrieb: Nach ein paar Tagen einlesen & verstehen, was und wieviel die kleinen Würmer brauchen, geht es schnell von der Hand. Für mich ist es schon zur Gewohnheit geworden einen Teil meines Bio-Abfalls mit der Schere zu zerkleinern und an meine Mini-Gärtner zu verfüttern.
Wurmhocker mit Sitzpolster
Die Wurmkiste liefert tollen Kompost & Komposttee sieht top aus, eignet sich hervorragend für Hobby-Gärtner mit wenig Platz (wie z.B. auf dem Balkon) und macht jede Menge Spaß!
Selbst wenig handwerklich versierte kommen mit einem Selbstbau-Set sehr gut zurecht, dank der tollen Videoanleitung.
Vorteile
- Perfekter Kompost für den Balkon
- Kompost mit besten Nährstoffen
- Gleichzeitige Herstellung von Wurmtee
- Kompost und Möbelstück in einem
Nachteile
- Erfordert anfangs etwas Übung
- Ernten des Komposts unsauber