Ab April werden Gurken im Gewächshaus oder auf der Fensterbank gesät. Die Jungpflanzen von der Fensterbank werden dann ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt. Die Gurke gehört zu den Starkzehrern und braucht eine nährstoffreiche Erde. Außerdem braucht sie eine Rankhilfe.
Wenn Du Deine jungen Gurkenpflanze mit viel Mühe und Arbeit aufgezogen hast und sie dann ins Freiland gesetzt hast, hoffst Du natürlich, dass sie weiterhin gut wachsen und Dir eine gute Ernte einbringen. Um so ärgerlicher ist es, wenn die Jungpflanzen dann plötzlich eingehen.
Wir wollen Dir hier zeigen, welche Ursachen das haben kann und welche Maßnahmen Du ergreifen kannst, um ein Eingehen Deiner Gurken Pflänzchen zu verhindern.
7 Ursachen & Lösungen, wenn deine Gurken-Jungpflanzen eingehen
#1 Kälte als Ursache
Gurkenpflanzen, vor allem junge, sind sehr empfindlich gegen Kälte. Bei Kälte stellen sie ihr Wachstum ein und gehen schließlich ein.
Das kannst Du tun
Zur Vorbeugung gegen das Eingehen der Gurken Pflänzchen wegen Kälte sollten sie grundsätzlich erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden. Bei immer noch kalten Nächten solltest Du sie mit einem Gartenvlies abdecken.
#2 Zu nährstoffreiches Substrat
Junge Gurkenpflanzen benötigen möglichst nährstoffarmes Substrat, damit sie kräftige Wurzeln ausbilden können. Wenn das Substrat zu nährstoffreich ist, entwickeln sich die Wurzeln nicht richtig und die Pflanze geht ein.
Das kannst Du tun
Wenn Du das Loch für die Pflanzung der jungen Gurkenpflanze aushebst, solltest Du es etwas größer ausheben, damit Du nährstoffarmes Substrat hineinfüllen kannst. In diese nährstoffarme Erde setzt Du dann die jungen Gurkenpflanzen ein. Wenn sie ausreichend starke Wurzeln gebildet haben, werden sie anfangen zu wachsen und Du kannst leicht nachdüngen.
#3 Wurzeln als Ursache
Die Wurzeln der jungen Gurkenpflanzen sind sehr empfindlich. Beim Pikieren und Umsetzen der Keimlinge und später bei der Umpflanzung ins Freiland können die Wurzeln beschädigt werden und die Jungpflanzen können nicht richtig wachsen und gehen schließlich ein.
Das kannst Du tun
Du solltest die Gurken in Anzuchtschalen vorziehen und beim Pikieren äußerst sorgfältig darauf achten, dass die Wurzeln weder freiliegen noch in irgendeiner Form geknickt oder beschädigt werden.
Setze die Pflänzchen bei jedem Umtopfen etwas tiefer in die Erde, damit sie kräftige Wurzeln ausbilden können.
Bei der Pflanzung ins Freiland, solltest Du ebenfalls darauf achten, dass die Wurzeln weder geknickt noch beschädigt werden. Nur dann können sie sich gesund weiter entwickeln.
#4 Zu viel Sonne als Ursache
Normalerweise wird für Gurken ein sonniger Standort für einen guten Wuchs empfohlen. Aber vor allem bei jungen Gurkenpflanzen kann die direkte Sonnenstrahlung eher schaden.
Die Pflanzen lassen dann schnell die Blätter hängen und erholen sich oft auch nicht mehr.
Das kannst Du tun
Sorge dafür, dass Du Deine Gurken Pflänzchen nicht in die direkte Sonne setzt. Ein halbschattiger Platz sorgt für besseres Wachstum. Du kannst sie dafür in die Nähe von größeren Pflanzen setzen oder einen Sonnenschutz für sie einrichten.
#5 Gießen
Natürlich benötigen die jungen Gurkenpflanzen Wasser. Wenn jedoch die Sonne scheint, verdampft das Wasser zu schnell und Wassertropfen auf den Blättern der Pflanze kann zu Verbrennungen führen.
Außerdem fördert die Nässe die Entstehung von Befall mit Pilzen oder Falschem Mehltau.
Das kannst Du tun
Damit Deine jungen Gurkenpflanzen optimal mit dem benötigten Wasser versorgt werden, solltest Du sie entweder am Abend oder am frühen Morgen gießen.
Außerdem solltest Du sie immer von unten gießen, damit ihre Blätter nicht nass werden. So stellst Du die richtige Wasserversorgung sicher und verhinderst, dass Deine Pflanze von Pilzen oder Falschem Mehltau befallen werden.
#6 Wassertemperatur
Auch die Temperatur des Wassers kann, wenn sie zu niedrig ist, zum Eingehen der jungen Gurkenpflanzen führen.
Sie sind noch nicht widerstandsfähig genug, um die Kälte des Wassers zu verkraften.
Das kannst Du tun
Verwende stattdessen warmes Wasser, am besten gesammeltes Regenwasser. Wenn Regenwasser in der Sonne steh, sollte es die richtige Temperatur zum Gießen haben, wenigstens solange die Gurkenpflanzen noch klein sind.
Später im Sommer darf das Gießwasser aber auch nicht zu warm werden.
#7 Wassermenge
Das Substrat rund um die junge Gurkenpflanze sollte nicht austrocknen, aber es sollte auch nicht so nass sein, dass sich Staunässe bildet. Bei Staunässe faulen die Wurzeln der Gurkenpflanze und sie geht ein.
Das kannst Du tun
Sorge vor der Pflanzung dafür, dass der Boden gut aufgelockert ist und lege bei Bedarf eine Drainageschicht an. So sorgst Du dafür, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann und die Wurzeln Deiner jungen Gurkenpflanze nicht schädigt.
Gurkenkrankheiten als Ursache
Beim Gurkenanbau musst Du damit rechnen, dass sich auch schon bei jungen Gurkenpflanzen Krankheiten und Schädlinge breit machen können. Wir erklären Dir hier, wie Du sie erkennst und wie Du sie bekämpfen kannst:
#1 Echter Mehltau
Der Echte Mehltau ist eine weit verbreitete Pilzerkrankung, von der auch Gurken im Gewächshaus nicht verschont bleiben. Der Pilz entwickelt sich auf der Oberfläche der Blätter und saugt die Nährstoffe aus diesen aus.
Es entwickeln sich weiße Flecken, die größer werden und miteinander verschmelzen. Wenn die gesamte Oberfläche überzogen ist, trocknen die Blätter aus, werden braun und sterben ab.
Wenn der Befall stark ist, kann er auch die Stängel betreffen. Durch Wind und Zugluft verbreiten sich die Pilzsporen. Der Echte Mehltau gedeiht besonders gut bei trockener und warmer Witterung.
Echten Mehltau bekämpfen
Bei Gemüsepflanzen, wie es die Gurke eine ist, sollte auf jeden Fall auf chemische Mittel verzichtet werden. Gute Hausmittel sind:
- Milch-Wasser-Mischung: 100 ml Milch und 900 ml Wasser mischen und die Pflanzen damit besprühen
- Knoblauchbrühe: 3 Knoblauchzehen hacken und mit 500 ml kochendem Wasser übergießen. Nach dem Abkühlen die Knoblauchzehen herausfischen und die Gurkenpflanzen mit der Brühe besprühen.
#2 Falscher Mehltau
Der Falsche Mehltau befällt vor allem Salatgurken oder Einlegegurken, die im Garten oder im Gewächshaus angebaut werden. Auf den Blättern der Pflanzen ist er an hellgrünen bis gelb-braunen Flecken erkennbar.
Sie treten vor allem in den Sommermonaten auf. Auf der Unterseite der Blätter befindet sich ein grau-violetter Belag.
Falschem Mehltau vorbeugen & bekämpfen
Auch hier ist die beste Vorbeugung das Pflanzen von widerstandsfähigen Sorten. Im Gewächshaus solltest Du die Luftfeuchtigkeit niedrig halten und es regelmäßig lüften.
Befallene Pflanzenteile sollten sofort entfernt und entsorgt werden, aber keinesfalls auf dem Kompost.
#3 Grauschimmel
Grauschimmel wird von einem Pilz verursacht, der auch auf herabgefallenem Laub überdauern kann. Er breitet sich durch seine Sporen aus, die vom Wind übertragen werden, vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Auf den Blättern und den Stängeln bildet sich ein grauer, samtiger Belag.
Grauschimmel vorbeugen und bekämpfen
Blätter trocken halten beim Gießen und das Gewächshaus regelmäßig lüften, Pflanzabstand einhalten, damit die Pflanzen Luft haben und besser abtrocknen. Pflanze durch regelmäßigen Dünger kräftigen.
#4 Sclerotinia-Welke als Ursache
Die Sclerotinia-Welke befällt vorwiegend Gurken im Gewächshaus. Die Ansteckung erfolgt durch Sporen. Der Pilz ist erkennbar als weißer, wolliger Belag auf den Stängeln der Gurkenpflanzen, die dann beginnen zu fualen. Später sind in dem weißen Belag kleine schwarze Kugeln erkennbar.
Sclerotinia-Welke bekämpfen
Da die Sclerotinia-Welke sich nicht leicht bekämpfen lässt, ist es wichtig ihr vorzubeugen. Vermeide hohe Feuchtigkeit, da sie sich dabei besonders schnell ausbreitet.
#5 Andere Welken
Es gibt verschiedene andere Pilze, die Welke verursachen. Die Blätter verfärben sich braun und sterben ab und die Wurzeln faulen.
Die Pilze können im Boden oder auf Pflanzenresten viele Jahre überleben.
Vorbeugen und bekämpfen
Den Welken kann vorgebeugt werden, indem junge Gurkenpflanzen auf dem Feigenblattkürbis veredelt werden, um sie zu stärken.
Wenn eine Pflanze von der Welke befallen ist, sollte sie komplett entfernt und entsorgt werden, aber keinesfalls auf dem Kompost, da der Pilz dort überlebt.
#6 Bakterielle Weichfäule
Die Weichfäule wird durch Bakterien verursacht. Die Erreger sind im Boden weit verbreitet.
Wenn an der Pflanze Verletzungen vorhanden sind, dringen die Bakterien in diese ein und zersetzen die Pflanze von innen heraus, obwohl die Außenhaut ansonsten intakt ist.
Bakterieller Weichfäule vorbeugen und bekämpfen
Nur die Vernichtung der befallenen Pflanze kann dafür sorgen, dass sich die Erreger nicht ausbreiten.
Auch hier ist es wichtig, die Gurke immer nur von unten zu Gießen und die Blätter trocken zu halten.
#7 Eckige Blattfleckenkrankheit
Diese Krankheit wird auch von Bakterien verursacht, allerdings kann die Übertragung schon durch das Saatgut stattfinden. Sommerliche Temperaturen und feuchte Witterung begünstigen die Ausbreitung.
Auch diese Erreger überdauern im Boden und dringen über Verletzungen in die Pflanze ein. Sie verursacht gelbliche Flecken auf der Blattoberfläche. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bilden sich an der Blattunterseite Schleimtropfen.
Diese Tropfen fließen mit der Zeit ineinander und werden braun. Die Blätter vertrocknen und reißen ein.
Eckiger Blattfleckenkrankheit vorbeugen & bekämpfen
Das Gewächshaus sollte regelmäßig gelüftet werden. Im Garten sollte auf einen regelmäßigen Fruchtwechsel geachtet werden, da diese Krankheit nur Kürbisgewächse befällt.
Bei einem Befall sollte an der Stelle wenigstens drei Jahre keine Kürbisgewächse angebaut werden.
#8 Gurkenmosaik-Virus als Ursache
Diese Viruskrankheit wird von kleinen Blattläusen übertragen. Bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius welken die Blätter und es zeigen sich die typischen Mosaik-Flecken. Auf abgestorbenen Pflanzenteilen kann der Virus nicht überleben.
Da die Blattläuse diese Krankheit übertragen, müssen diese frühzeitig bekämpft werden. Entscheide Dich beim Kauf von Samen oder Gurkenpflanzen für robuste, widerstandsfähge Sorten.