Gurken klettern gerne. Sie möchten ans Licht gelangen und erklimmen dazu, alles, was sich ihnen bietet. Mit der richtigen Rankhilfe unterstützt Du die Pflanzen in ihrem natürlichen Bestreben hoch hinaus zu kommen und erhältst als Dank gesunde, knackige Früchte. Doch welche Stütze ist die beste? Lohnt es sich, die Rankhilfe selbst zu bauen?
In Kürze:
- Gurken sind gesünder, wenn sie klettern dürfen
- an rauen Materialien können sich die Pflanzen gut festhalten
- Pflanzstäbe, Rankgitter und Netze sind gute Rankhilfen
- im Gewächshaus winden sich Gurken gerne an Seilen hoch
- am Balkon ist ein Gurkenturm oder ein Spalier besonders praktisch
- nutze wenn möglich den Gartenzaun oder das Balkongeländer als Rankhilfe
- mit einfachen Mitteln lassen sich tolle Rankhilfen selber bauen
8 tolle Möglichkeiten Deine Gurken ranken zu lassen
1. Stäbe und Spiralstäbe
Pflanzstäbe, die für Tomaten gut geeignet sind, erweisen sich für Gurkenpflanzen häufig als zu glatt. Wenn Du diese Stützen dennoch verwenden möchtest, solltest Du die Haupttriebe der Pflanzen zusätzlich mit Schnüren oder Klammern festbinden.
Wer seine Gurken im Beet in der Reihe zieht, kann zwischen den Pflanzstäben zusätzlich Schnüre spannen. So finden die Pflanzen besseren Halt. Achte darauf, die Stäbe tief genug in sie Erde zu treiben, sonst können sie unter dem Gewicht der Pflanzen umkippen.
„Kabelbinder oder Verschlussclips für Gefrierbeutel sind einfache Hilfsmittel, mit denen Du Gurken an Stäben fixieren kannst.“
Mein Tipp
2. Rankgitter und Spaliere
Rankgitter sind optimal für Gurken. Hier können sich die Pflanzen, selbst bei einer eher glatten Oberfläche, gut mit ihren Ranken festhalten. Nicht nur der Haupttrieb findet hier Halt, auch die Seitentriebe klettern munter am Spalier entlang.
Mit dieser Rankhilfe wachsen die Pflanzen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Besonders Gurkensorten mit großen schweren Früchten sind an einem Rankgitter bestens aufgehoben.
Allerdings ist diese Form der Kultur nur dann für Dich geeignet, wenn Du genügend Platz im Beet hast.
3. Schnüre und Netze
Seile und Schnüre reichen im Gewächshaus als Rankhilfen oft aus, da sie ganz einfach am Gewächshausdach befestigt werden können.
Im Freiland hingegen benötigst Du ein Gestell oder einen Rahmen, an dem Du Schnüre oder Netze spannen kannst. Dieses Gestell kannst Du mit einfachen Mitteln selber bauen. Besonders stabil sind pyramidenförmige Konstruktionen.
„Sisal eignet sich zum Hochziehen von Gurken. Paketschnüre verrotten zu schnell, an glatten Materialien wie Wäscheleinen hingegen rutschen die Pflanzen ab.“
Mein Tipp
4. Gurkenturm
Diese platzsparende Konstruktion eignet sich besonders für Gurkenpflanzen in Töpfen auf Balkon und Terrasse.
Du kannst die praktische Rankhilfe, die meist aus Metall besteht, im Gartenfachmarkt kaufen und auch noch nachträglich über die Pflanze setzen. Mit etwas Geschick kannst Du aus einer Baustahlmatte Deinen eigenen Gurkenturm herstellen.
5. Am Gartenzaun
Es muss nicht immer kompliziert sein. Wenn Dein Beet in der Nähe eines Zauns ist, dann kannst Du Deine Gurkenpflanze einfach an diesem entlang ranken lassen. Die meisten Zäune eignen sich hervorragend als Rankhilfe- nicht nur für Gurken.
„Wenn Du die Möglichkeit hast, pflanze Deine Gurken direkt am Zaun. So sparst Du Zeit und Geld für Rankhilfen und bietest den Pflanzen optimale Bedingungen zum Klettern.“
Mein Tipp
6. Paletten als Rankhilfe
Europaletten lassen sich vielseitig im Garten verwenden. Und eben auch sehr gut als Rankhilfe für Gurken. Dazu benötigst Du nur zwei Paletten, die Du schräg gegeneinanderstellst und dann verschraubst oder mit Kabelbinder aneinander befestigst. Schon hast Du eine wunderbare Rankhilfe für Deine Gurken.
„Achte darauf, dass die Gurken zwischen den Paletten nach unten in der Luft hängen.“
Mein Tipp
Auch könnte man lediglich eine Palette gegen eine Wand oder Mauer lehnen und diese als Rankhilfe nutzen.
7. Die Fahrradfelge als Rankhilfe
Vielleicht hast Du noch irgendwo ein altes, kaputtes Fahrrad stehen. Dann probier diese Rankhilfe der etwas anderen Art einmal aus! Dazu benötigst Du nur ein Kantholz o.ä. welches Du fest im Boden stehen sollte, eine Fahrradfelge, welche Du auf das Kantholz verschraubst und natürlich Seile.
Die Seile befestigst Du im Boden, damit die Rankhilfe auch stark genug ist für Deine Gurken. Voilà! Du hast eine Rankhilfe, die garantiert nicht jeder hat!
8. Die Kletterpyramide
Du benötigst:
- 3 Holzpfähle oder Latten mit einer Länge von etwa 200 bis 250 Zentimetern
- Gerne nehme ich hierfür auch Äste von Bäumen
- Sisal oder Kokosfaserstricke
Schritt für Schritt Anleitung:
- Stelle die Holzpfähle so im Beet auf, dass die unteren Enden ein gleichseitiges Dreieck bilden und sich die oberen Enden in der Mitte treffen. Die Konstruktion sollte die Form einer Pyramide haben.
- Der Abstand der Pfähle am Boden kann zwischen 80 und 120 Zentimeter betragen. Wichtig ist, dass die Pyramide stabil ist. So brauchst Du die Pfähle kaum in der Erde zu versenken, sie stützen sich gegenseitig ab.
- Umwickle die oberen Enden der Holzpfähle mit der Schnur und verbinde sie auf diese Weise fest miteinander. Spanne nun im Abstand von 20 bis 30 Zentimetern Schnüre horizontal um die Holzkonstruktion.
- Säe an jedem Pfahl drei Gurkensamen aus.
„Die Gurkenpyramide ist ein tolles Versteck für Kinder. Um ein sommergrünes Tipi zu erhalten, sollte das Holzgestell an einer Seite nur im oberen Bereich mit Schüren bespannt werden. So bleibt ein Eingang für kleine Indianer frei.“
Mein Tipp
Sorge in südlicher Lage eventuell für etwas Beschattung während der Mittagsstunden. Die empfindlichen, weichen Gurkenblätter leiden bei starker Sonneneinstrahlung. Auch die Früchte können sich einen Sonnenbrand zuziehen.
So klettern Gurken im Gewächshaus
Im Gewächshaus bieten sich flexible Hilfsmittel an, um die Pflanzen in die Höhe zu leiten. Befestige die Schnüre an den Verstrebungen der Dachkonstruktion und binde das untere Ende mit einer lockeren Schlinge um die Pflanze.
Sobald die Gurke ein Stück gewachsen ist, windest Du sie spiralig um die Schnur. Bei starkem Fruchtbehang empfiehlt es sich, zusätzlich Hilfsschnüre zu spannen. Damit die Pflanzen nicht zu hoch werden und am Dach anstoßen, kürzt Du den Hauttrieb rechtzeitig ein.
Das Breitenwachstum lässt sich durch gezieltes Ausgeizen der Seitentriebe beschränken. So verhinderst Du außerdem ein Abstoßen der Früchte bei zu üppigem Fruchtbehang.
Welche Materialien eignen sich generell?
Optimal für Gurkenpflanzen sind raue, fasrige Materialien. So findet die Pflanze ausreichend Halt und rutscht nicht ab.
Glattes Plastik und Metall sind nicht so gut geeignet, auch wenn sie vom hygienischen Standpunkt aus die bessere Wahl wären. Viele Krankheitserreger können an Seilen und Holzpfählen überwintern und haben so im nächsten Jahr einen gewaltigen Startvorteil.
Auch die Eier von Schädlingen werden bevorzugt an natürlichen und eher groben Materialien abgelegt. Daher empfiehlt es sich Pfähle, Pfosten und Seile im Frühjahr vor der Wiederverwendung zu desinfizieren.
Säubere die Rankhilfen mit Seifenlauge und reibe sie anschließend mit Ethanol ab.
„Bei starkem Krankheitsbefall solltest Du sämtliche Holzstützen und Schnüre besser entsorgen und in der nächsten Saison neue Rankhilfen verwenden.“
Mein Tipp
Abschließende Worte
Auch wenn das Hochleiten der Gurken kein Muss ist, profitieren die Pflanzen von der besseren Luftzirkulation an den Rankhilfen. Die Pflanzen sind vor Spritzwasser geschützt, leichter zu pflegen und gesünder.
Handwerklich begabte Hobbygärtner können beim Bauen von Rankhilfen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Für alle anderen gibt es eine große Auswahl an praktischen Stützen und Rankgerüsten im gut sortierten Gartenfachhandel zu kaufen.