Nutzpflanzen

Direkt ins Beet: 10 Gemüsesorten, die du direkt aussäen kannst

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Du hast keine Zeit, um deine Pflanzen bereits im Winter vorzuziehen? Oder dir fehlt Platz auf deinen Fensterbänken? Dann lohnt sich eine Direktsaat.

An Auswahl mangelt es nicht: Viele Arten kannst du problemlos ohne Vorbehandlung in den Garten pflanzen. Manche wachsen dann sogar deutlich besser und gesünder.

Neugierig geworden? Wenn du direkt ins Freiland säen willst, solltest du es mit den folgenden 10 Gemüsesorten probieren.

Wann lieber Vorziehen?

Viele der genannten Gemüsesorten kannst du auch vorziehen. Wenn du sie bereits im Haus säst, kannst du einige Monate früher ernten. Allerdings gelten vorgezogene Pflanzen als weniger robust gegen viele Krankheiten und Schädlinge.

In einem bestimmten Fall lohnt es sich aber, früher anzufangen: Wenn dein Garten stark von Schnecken befallen ist, leiden Jungpflanzen besonders. Mit einer Vorzucht erhöhst du die Chancen, dass sie die Gartensaison unbeschadet überleben.

10 Gemüsesorten für die Direktsaat

Karotten

Frische Karotten auf Gras.

Karotten schlagen tiefe Wurzeln und müssen eigentlich direkt ausgesät werden: Ansonsten würden sie sie schief und ungleichmäßig wachsen.

Im Garten sind Möhren relativ anspruchslos: Sie brauchen nur mäßig Nährstoffe, ideal ist ein lockerer Boden mit viel Platz nach unten.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: März-August
  • Optimale Keimtemperatur: 8-25 °C
  • Ernte: Juni-November
  • Boden: Mittelzehrer, tiefgründiger, lockerer Boden

Je nach Sorte solltest du Karotten zwischen März und August säen. Achte auf genug Abstand zwischen den Samen, damit die Möhren sich nicht gegenseitig den Platz streitig machen.

Die Ernte erfolgt dann zwischen Juni und November. Wenn du mehrere Sorten gleichzeitig anpflanzt, kannst du dich also fast die ganze Gartensaison hinweg über neue Möhren freuen.

Rote Bete

Rote Bete im Garten nach der Ernte

Auch die Rote Bete ist vergleichsweise anspruchslos: Das Gemüse benötigt zwar viel Sonne und einen humusreichen Boden mit vielen Nährstoffen, wächst dann aber sehr zuverlässig.

Einer Direktsaat steht nichts im Wege: Zwar kannst du die Pflanze auch im Haus vorziehen, große Vorteile hast du dadurch aber nicht.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: April-Juli
  • Optimale Keimtemperatur: 8-20 °C
  • Ernte: Juli-November
  • Boden: Mittelzehrer, humusreicher, lockerer Boden

Du kannst Rote Bete zwischen April und Juli aussäen. Die Samen keimen ab etwa 8 Grad Celsius, bei Kälteeinbruch solltest du den Boden mit einem Vlies schützen. Junge, zarte Früchte erntest du zwischen Juli und August, ältere, etwas zähere Exemplare bis November.

Radieschen

Garden radish

Radieschen sind ein perfektes Anfängergemüse: Die Pflanzen sind nicht nur sehr robust, sondern wachsen auch im Rekordtempo – je nach Jahreszeit musst du nur mit vier bis acht Wochen rechnen.

Da Radieschen tiefe Wurzeln schlagen, eignen sie sich perfekt für die unkomplizierte Direktsaat. Du kannst sie zwischen März und September – also praktisch die ganze Gartensaison lang – in den Boden pflanzen. Da die Samen nur bis etwa 15 Grad Celsius gut keimen, würde ich im Hochsommer aber eine Pause einlegen.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: März-September
  • Optimale Keimtemperatur: 8-15 °C
  • Ernte: Mai-Oktober
  • Boden: Schwachzehrer, humusreicher, lockerer Boden

Radieschen sind Schwachzehrer und brauchen kaum Nährstoffe. Auch ans Licht stellen sie kaum Ansprüche. Ernten kannst du sie zwischen Mai bis Oktober.

Erbsen

bush of peas growing

Wenn du Erbsen anbaust, lohnt es sich, aufs Vorziehen zu verzichten: Direkt gesäte Pflanzen sind deutlich robuster.

Einige Arten wie Schäl- oder Palerbsen sind ziemlich kälteresistent, du kannst sie schon Ende März pflanzen. Andere Sorten keimen erst bei 20 Grad Celsius optimal, dann solltest du bis nach den Eisheiligen warten.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: März-Mai
  • Optimale Keimtemperatur: 10-20 °C
  • Ernte: Mai-August
  • Boden: Schwachzehrer, humusreicher, krümeliger Boden

Als Schwachzehrer sind Erbsen wenig anspruchsvoll, neben sonnigen Lagen wachsen sie auch im Halbschatten. Bei Jungpflanzen musst du auf Schneckenschutz achten, ausgewachsen kommen die Schädlinge hingegen nicht mehr an die Blätter heran.

Erbsen lohnen sich vor allem als vegane Proteinquelle. Aufgrund der vielen Ballaststoffe helfen sie auch deiner Verdauung. Die Ernte erfolgt zwei bis drei Monate nach der Direktsaat, je nach Sorte also zwischen Mai und August.

Bohnen

Fresh green lettuce and bush bean plants on a vegetable garden g

Auch Bohnen sind vergleichsweise robust. Da sie sich sehr schnell entwickeln, steht einer Direktsaat nichts im Wege.

Das Gemüse braucht nur wenige Nährstoffe und bevorzugt einen tiefgründigen, lockeren Boden. Aussäen kannst du Bohnen auch etwas später, nämlich von Mitte Mai bis in den Juli hinein.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: Mai-Juli
  • Optimale Keimtemperatur: 15-22 °C
  • Ernte: Juli-September
  • Boden: Schwachzehrer, tiefgründiger, lockerer Boden

Stangenbohnen benötigen eine Rankhilfe, um wachsen zu können. Wenn du weniger Aufwand möchtest, kannst du aber auch pflegeleichte Buschbohnen anbauen.

Die optimale Keimtemperatur beträgt zwischen 15 und 22 Grad Celsius. Du willst den Keimprozess etwas beschleunigen? Dann kannst du die Samen am Abend vor der Aussaat in Wasser einweichen.

Aber auch ohne diesen Trick kommst du schnell zu deiner Ernte: Nach etwa zwei Monaten sollte es soweit sein.

Spinat

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Auf der Suche nach einer genügsamen Pflanze, die gesund ist und fast überall gedeiht? Dann lohnt es sich, Spinat anzubauen. Direkt gesät ist das Gemüse deutlich robuster und zum Beispiel weniger anfällig für Mehltau.

Spinat bevorzugt einen lockeren, tiefgründigen Boden und hat einen normalen Nährstoffbedarf. Die Pflanze wächst auch im Schatten.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: März-Mai oder September-Oktober
  • Optimale Keimtemperatur: 10-20 °C
  • Ernte: April-Juli oder März-April
  • Boden: Mittelzehrer, lockerer, tiefgründiger Boden

Spinat keimt bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius am besten. Deshalb kannst du ihn schon früh aussäen, nämlich ab Mitte März. Die Blätter sind dann ein bis zwei Monate später reif.

Wenn du auch in der kalten Jahreszeit gärtnern willst, rate ich dir zu frostsicherem Winterspinat. Du säst ihn im Herbst und kannst ihn dann im kommenden Frühjahr ernten.

Mangold

Bunte Mangoldpflanzen in Hochbeet garten.

Wenn du es gesund und bunt magst, rate ich dir zu Mangold. Das Gemüse gibt es in verschiedenen Farbvarianten und gilt als sehr robust. Die Pflanzen wachsen auch im Halbschatten, wenn du einen tiefgründigen Humusboden hast, lohnt sich der Anbau.

Direkt ins Beet säen kannst du Mangold zwischen April bis Juni. Wenn du früh anfängst, solltest du die Samen mit einem Vlies gegen kalte Nächte schützen, denn die Pflanze bevorzugt Wärme.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: April-Juni
  • Optimale Keimtemperatur: 18-20 °C
  • Ernte: Juni-Oktober
  • Boden: Mittelzehrer, tiefgründiger, humusreicher Boden

Die Keimtemperatur beträgt zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Je nach Jahreszeit braucht Mangold etwa zwei bis vier Monate, um zu reifen: Du kannst also zwischen Juni und Oktober ernten.

Zwiebeln

Onions in vegetable garden

Zwiebeln sind nicht nur gesund und überzeugen mit pikantem Aroma: Die Pflanzen sind auch sehr robust. Dank ihrer ätherischen Öle halten sie viele Schädlinge von deinen Beeten fern, weiterhin sind sie erstaunlich kälteresistent.

Das bedeutet: Du kannst das Gemüse schon früh direkt ins Freiland säen. Für Frühjahrszwiebeln sind die Monate März bis April ideal, Wintersorten setzt du am besten im August.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: März-April oder August
  • Optimale Keimtemperatur: 15-20 °C
  • Ernte: August-September oder Juni
  • Boden: Schwach- bis Mittelzehrer, lockerer, humusreicher Boden

Zwiebeln lieben sonnige Plätze, wachsen aber auch im Halbschatten gut. Die Mittelzehrer haben keine erhöhten Nährstoff-Ansprüche.

Frühjahrszwiebeln erntest du im Spätsommer. Wenn du im Herbst gesät hast, kannst du dich im kommenden Juni auf frisches Gemüse freuen.

Kürbis

Kürbis im Garten

Anspruchsvolles Gemüse sollte man am besten vorziehen. Es gibt aber auch Ausnahmen: Der Gartenkürbis zum Beispiel eignet sich auch für die Direktsaat.

Dafür muss es aber warm sein: Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius, deshalb solltest du die Samen erst nach den Eisheiligen, also Mitte Mai bis Juni, anpflanzen.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: Mai-Juni
  • Optimale Keimtemperatur: 20-25 °C
  • Ernte: September-Oktober
  • Boden: Starkzehrer, feuchter Boden

Kürbis ist ein Starkzehrer, er braucht sehr viele Nährstoffe. Ideal ist deshalb ein Standort in der Nähe eines Komposthaufens. Das Gemüse liebt Sonne und einen feuchten Boden, deshalb lohnt es sich, ihn oft mit flüssiggedüngtem Gießwasser zu bewässern.

Am Ende des Sommers ist dann Kürbiszeit: Von September bis Oktober erntest du üppige, schmackhafte Früchte.

Grünkohl

Die meisten Kohlarten gedeihen ohne Vorziehen nur schwierig. Es gibt aber eine Ausnahme: Grünkohl hat auch eine Chance, wenn du ihn direkt ins Freiland säst.

Grünkohl ist ein typisches heimisches Wintergemüse. Zum Keimen braucht die Pflanze aber eine warme Umgebung: 18 bis 22 Grad Celsius sind optimal.

Wichtige Daten

  • Direktsaat: Mai-Juni
  • Optimale Keimtemperatur: 18-22 °C
  • Ernte: Oktober-März
  • Boden: Starkzehrer, lehmiger, etwas saurer Boden

Während du die Pflanzen bereits im Januar vorziehen solltest, kannst du dich deshalb mit der Direktsaat noch etwas gedulden: Erst nach den Eisheiligen, also zwischen Mitte Mai und Juni, ist der richtige Zeitpunkt gekommen.

Allerdings ist Grünkohl nichts für Anfänger: Er braucht einen lehmigen Boden mit sehr vielen Nährstoffen. Ohne Dünger geht deshalb in den meisten Gärten nichts.

Als frostsicheres, zweijähriges Gemüse wächst Grünkohl dann, wenn der Rest des Gartens schläft: Ernten kannst du ihn zwischen Oktober und März.

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Foto des Autors

Seit über einem Jahrzehnt beschäftige ich mich leidenschaftlich gern mit Gartengeräten aller Art. Meine Hände haben inzwischen alles von kleinen Handschaufeln bis zu schweren Maschinen geführt. Bei „Pflanzentanzen“ teile ich als Autor mein Wissen und meine Erfahrungen, um unseren Lesern zu helfen, optimale Kaufentscheidungen zu treffen. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass das richtige Gartenwerkzeug wirklich den Unterschied machen kann. Egal, ob du ein Anfänger oder schon ein Gartenprofi bist, ich habe definitiv den ein oder anderen Tipp für Dich auf Lager.

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