In unseren Gärten werden Rote Beete nicht mehr sehr oft angebaut, obwohl sie sehr pflegeleicht sind. Der Grund dafür ist ihr Geschmack, den viele Menschen nicht mögen. Allerdings kann sie in der Küche vielseitig verwendet werden und enthält sehr viel Vitamin B. Sie wird auch nicht von viele Schädlingen befallen. Nur einige Pilzkrankheiten können ihr gefährlich werden. Wir werden Dir hier zeigen, welche Krankheiten und Schädling Rote Beete befallen können und was Du zur Bekämpfung und Vorbeugung gegen sie tun kannst.
Rübenfliege (Pegomya betae)
Die Rübenfliege ist fünf bis acht Millimeter groß und hat Ähnlichkeit mit einer Stufenfliege. Die Rübenfliege legt ihre Eier in den Blättern der Roten Beete ab. Ihre Larven fressen von den Knollen, bis sie sich verpuppen. Die Rübenfliege bringt im Jahr bis zu drei Generationen zustande. Die Puppen der letzten Generation überwintern in der Erde.
Rübenfliege erkennen
Befallene Rote Rübe Pflanzen sterben meist ab. Nur dadurch ist die Rübenfliege erkennbar.
Rübenfliege bekämpfen und vorbeugen wird folgendermaßen bewerkstelligt:
- Befallen Rote Beet entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
- Feinmaschige Schutznetze über die Rote Beete breiten, damit die Rübenfliege keine Eier ablegen kann.
Minierfliege (Agromyzidae)
Minierfliegen sind ein bis drei Millimeter groß. Sie sind dunkel gefärbte, gelb gezeichnete Fliegen. Für Schäden an den Pflanzen sind vor allem die Larven der Minierfliege verantwortlich. Sie fressen sich in langen Gängen durch die Blätter. Minierfliegen bevorzugen hohe Temperaturen und sind daher in den Sommermonaten aktiv. Sie ernähren sich vom Saft der Pflanzen, indem sie die Blätter anstechen und den Saft aufnehmen. Die Weibchen besitzen einen Legebohrer, mit dem sie die Blätter der Wirtspflanze anstechen und ihre Eier darin ablegen. Eine weibliche Minierfliege kann in ihrem Leben 200 bis 400 Eier ablegen. Die Larven, die aus diesen Eiern schlüpfen, fressen sich mit ihren kräftigen Mundhaken durch das Blattgewebe, ohne die Außenhaut zu verletzen. Nach vier bis fünf Tagen verpuppen sich die Larven. Die Entwicklung der Fliege vom Ei bis zur erwachsenen Fliege dauert 25 Tage. Meist gibt es zwei Generationen pro Jahr.
Minierfliege erkennen
Die Blätter der befallenen Pflanzen zeigen typische Miniergänge. Die Fraßgänge mindern die Optik der Blätter und die Gänge führen zum frühzeitigen Altern und Abfallen der Blätter, was sich nachträglich auf das Wachstum der Pflanze ausübt.
Minierfliege bekämpfen und vorbeugen
Minierfliegen werden, wie folgt, bekämpft:
- Natürliche Feinde der Minierfliege wie die Schlupfwespe durch naturnahen Garten anlocken und fördern.
- Befallene Blätter entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
Vorbeugen kannst Du der Minierfliege folgendermaßen:
- Sehr feinmaschige Gemüseschutznetze über die Rote Beete-Pflanzen ausbreiten, damit die Minierfliegen keine Eier ablegen können.
- Alle Unkräuter, die als Wirtspflanze dienen könnten, regelmäßig jäten.
- Gelbe Leimtafeln zum Fangen der erwachsenen Minierfliegen aufstellen.
- Pflanzen mit Brennnesseljauche besprühen, da der Geruch die Minierfliegen abschreckt. Zudem dient die Brennnesseljauche der Stärkung der Pflanzen.
Blattläuse (Aphidoidea)
Blattläuse werden Mitte März aktiv. Sie sind nur wenige Millimeter groß und haben eine ovale Körperform. Sie können je nach Art und Wirt schwarz, rot, gelb,weiß, braun oder grün sein. Sie bilden große Kolonien an der Unterseite der Blätter und an den Trieben. Die Blattläuse stechen die Blätter an und saugen den Saft heraus. Da sie diesen nur zu einem kleinen Teil verwerten können, scheiden sie ihn als Honigtau wieder aus. Der Honigtau breitet sich auf den Blättern als klebrige Substanz aus.
Blattläuse erkennen
Die Kolonien der Blattläuse sind gut erkennbar. Zudem weißt der Honigtau auf einen Befall mit Blattläusen hin.
Blattläuse bekämpfen und vorbeugen
Blattläuse werden, wie folgt, bekämpft:
- Sie können von Hand oder mit einem starken Wasserstrahl von den Blättern und trieben entfernt werden.
- Natürliche Feinde der Blattlaus, wie Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen, Raubkäfer, Raubwanzen und Vögel durch einen naturnahem Garten anlocken und fördern.
Vorbeugen kannst Du Blattläusen, wie folgt:
- Sorge dafür, dass Deine Rote Beete gesund und stark heranwachsen durch ausreichend Wasser, Nährstoffe und Licht, denn gesunde Pflanzen sind nicht so anfällig für Blattläuse.
- Setze Stickstoffdünger nur mäßig ein, da Stickstoff die Pflanzenzellen weich und somit anfälliger für Blattläuse macht.
- Wähle resistente Sorten aus.
Blattfleckenkrankheit (Alternaria, Ascochyta und Septoria)
Blattfleckenkrankheiten werden meist durch Schadpilze ausgelöst, manchmal aber auch durch Bakterien oder Viren. Durch Viren ausgelöste Blackfleckenkrankheiten sind in der Regel mosaikartig ausgebildet. Blattfleckenkrankheiten rufen gelbliche, graue, braune, schwarze oder rötliche Flecken hervor, die oft von einem dunklen Rand umgeben sind. Auf den Flecken bildet sich oft ein Pilzrasen auf den Blättern und zu einem Sporenlager unter den Blättern.
Fleckenkrankheiten, die durch Pilze ausgelöst werden, werden meist durch Schimmelpilze oder Schlauchpilze verursacht. Dabei stellt die Pilzgattung Septoria mit 2000 Arten die größte Gruppe von Erregern der Blattfleckenkrankheit. Pilze gedeihen besonders gut bei Nässe.
Seltener sind Blattfleckenkrankheiten, die durch Bakterien wie Pseudomona- und Xanthomona-Arten
ausgelöst werden. Auch diese Erreger gedeihen bei Nässe.
Blattfleckenkrankheit erkennen
Durch Bakterien hervorgerufene Blattflecken haben häufig eine hellgelbe Randzone und einen auffällig dunklen Rand. Im Unterschied zu pilzlichen Blattfleckenkrankheiten gibt es keine Sporenbehälter. In vielen Fällen vertrocknen die Blattränder. Bei pilzlichen Erregern bilden sich gelbliche, braune oder rote Flecken mit einem dunklen Rand und einem Fruchtkörper in der Mitte. Die Pilze schwächen das Wachstum der Pflanze und einzelne Blätter können absterben.
Blattfleckenkrankheit bekämpfen und vorbeugen
Blattfleckenkrankheiten behandelt man, wie folgt:
- Betroffene Blätter oder Pflanzenteile umgehend entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
- Schneidwerkzeug desinfizieren.
Blattfleckenkrankheiten vorbeugen:
- Resistentes Saatgut auswählen.
- Auf geeigneten Standort und gute Pflege der Pflanze achten.
- Da sich Pilzsporen auch über das Gießwasser verbreiten, Pflanzen nur von unten wässern.
- Ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ist wichtig, damit es zu keinen Licht- und Nährstoffmangel kommt und die Blätter schneller abtrocknen können.
Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)
Falscher Mehltau wird von Pilzen verursacht. Die Pilze bilden einen weißen, samtigen Belag auf der Unterseite der Blätter. Dieser kann nicht abgewischt werden. Auf der Oberseite sind die Blätter oft gelblich oder braun verfärbt.
Falscher Mehltau erkennen
Erkennbar ist der Falsche Mehltau an dem weißten Belag auf den Blättern und den Verfärbungen auf der Blattoberseite.
Falscher Mehltau bekämpfen und vorbeugen
Falscher Mehltau wird, wie folgt, bekämpf:
- Betroffene Pflanzenteile sofort entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
- Bei starkem Befall die ganze Pflanze entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost.
- Pflanze mit einem Fungizid behandeln. Dabei ein Mittel benutzen, das über die Blätter und die Wurzel aufgenommen wird. Blattunterseite besonders sorgfältig behandeln.
Dem Falschen Mehltau kann folgendermaßen vorgebeugt werden:
- Falscher Mehltau liebt hohe Feuchtigkeit. Daher Blätter trocken halten. Gieße nur von unten und halte genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ein, damit die Luft zirkulieren kann und die Blätter schneller trocknen.
- Resistente Sorgen auswählen.
- Vermeide eine einseitige Düngung mit Stickstoff, da dieser den Befall begünstigt.
- Kalium betont düngen, um die Widerstandskraft der Pflanzen zu erhöhen.
- Regelmäßigen Fruchtwechsel einhalten, damit die Krankheitserreger sich nicht ausbreiten.
- Setze Pflanzenstärkungsmittel, wie beispielsweise Schachtelhalmjauche ein, um die Pflanzen zu stärken.
Rübenrost (Uromyces betae)
Der Rübenrost wird von einem Pilz verursacht, der dauerhaft auf den Roten Beeten bleibt. Kühles, feuchtes Wetter begünstigen seinen Wuchs. Ende Juli bildet der Pilz erhöhte, etwa zwei Millimeter große Pusteln an den Blättern. Diese reißen auf und entlassen eine rotbraune Sporenmasse. Am Rand der Pusteln sind die Reste der aufgerissenen Haut och lange sichtbar. Dicht mit Rost befallene Blätter welken und vertrocknen. Der Pilz überwintert auf Pflanzenresten.
Rübenrost erkennen
Rübenrost ist an kleinen rosten Pusteln auf den Blättern der Pflanze und an welken und vertrockneten Blättern erkennbar.
Rübenrost bekämpfen und vorbeugen, wie folgt:
- Befallene Blätter entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost)
- Resistente Sorten auswählen.
Fusarium-Welke (Fursarium oxysporum)
Die Fusarium-Welke wird von einem Schlauchpilz ausgelöst, der Mykotoxine (Schimmenpilzgifte( bilden kann. Der Pilz ist nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Menschen und Tiere gefährlich und ist weltweit verbreitet. Fusarium bildet eine Hauptfruchtform aus, die sich geschlechrlich vermehrt und eine Nebenfruchtform, die sich ungeschlechtlich vermehrt. Im Boden kann der Pilz bis zu zwei Jahre überdauern.
Fusarium-Welke erkennen
Bei Fusarium-Welke ist das Wachstum der Rote Beete Pflanze gehemmt. Die Knolle bleibt klein. An den Blättern bilden sich Flecken, wo sich Gefäßbündel rötlich-braun bis schwarz verfärben.
Fusarium-Welke bekämpfen und vorbeugen
Fusarium-Welke wird, wie folgt, bekämpft
- Befallene Pflanzen entfernen und entsorgen (nicht auf dem Kompost).
- Ansonsten gibt es zur Bekämpfung nur das Fungizid „Prestop“, das allerdings aus Gründen des Naturschutzes und der Gesundheit vermieden werden sollte.
Vorbeugen kannst Du der Fusarium-Welke folgendermaßen:
- Resistente Sorten verwenden.
- Saat mit Kamillentee beizen.
- Fruchtfolge und Anbaupausen beachten.
Wurzelfäule (Phytophtora)
Wurzelfäule, auch Wurzeltöter, Schwarzbeinigkeit, Wurzelhalsfäule oder Wurzelbrand genannt, kann alle Pflanzen befallen. Oft wird der Wurzelhals oder das ganze Wurzelsystem befallen und es bleibt von den Wurzeln nur eine weiche, faulige Masse übrig. Die Wurzelfäule wird von Bakterien oder Pilzen verursacht. Nachfolgend zeigen wir Dir häufige Pilzerkrankungen und wie sie sich äußern:
- Umfallkrankheit: Die Keimlinge werden an der Basis schwarz, faul und fallen um. Die Wurzeln wachsen schwächer und faulen ebenfalls. Die Pflanzen werden gelb und welken. Diese Krankheit wird meist von den Pilzen der Gattung Pythium verursacht.
- Wurzelbräune: Sie wird von dem Pilz Thielaviopsis basicola, auch Chalara elegans genannt, verursacht. Die Wurzelbräune wird auch als Wurzelfäule oder Schwarzbeinigkeit bezeichnet. Die Wurzeln werden braun, trocknen aus und die Wurzelspitzen bleiben weiß. Die Blätter der Pflanze werden gelb, sind im Wachstum gehemmt, sterben aber nicht ab.
- Dürrfleckenkrankheit oder Hartfäule: Diese Krankheit wird von Alternaria-Pilzarten verzsacht. Es erscheinen braun schwarze Flecken auf den Blättern und der Stängel verfärbt sich braun. An den Knollen bilden sich dunkle, eingesunkene Stellen und das Gewebe darunter wird hart und stirbt ab.
Wurzelfäule kann auch durch Bakterien verursacht werden und zwar durch die folgenden Arten:
- Erwinia-Arten
- Pseudomonas-Arten
- Rhizomonas-Arten
- Xanthomonas-Arten
Wuzrelfäule durch Bakterien wird oft durch einen Wasserstau im Boden begünstigt. Bakterienfäulen bezeichnet man daher auch oft als Nassfäulen oder Weichfäulen. Dabei bilden sich wässrige Flecken auf den Knollen. Die Pflanzen beginnen zu faulen und breiig zu zerfallen.
Wurzelfäule erkennen
Siehe oben.
Wurzelfäule bekämpfen und vorbeugen, wie folgt:
- Staunässe vermeiden und boden locker und gut belüftet halten. Bei fester Erde tritt Wurzelfäule eher auf.
- Wenn Wurzelfäule in einem Beet auftritt, vermeide im nächsten Jahr wieder Rote Beete darin zu pflanzen.
- Bei schweren Gartenböden sandiges Material oder Kompost einarbeiten. Organisches Material fördert den Aufbau von Humus und die Fähigkeit, Wasser zu speichern.
- Kamillenauszug, Knoblauchtee und Ackerschachtelhalmbrühe lassen sich vorbeugend gegen Wurzelfäule andwenden.