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7 Experten-Tipps, wie Hobbygärtner zu besserem Kompost kommen

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Kompostieren ist eine Kunst und Wissenschaft zugleich, ein entscheidender Schritt für jeden Hobbygärtner, der seinen Garten auf natürliche Weise bereichern möchte.

Aber wie verwandelt man Küchenabfälle, Gartenreste und andere organische Materialien in nährstoffreichen Bodenverbesserer, ohne dass es zu einer stinkenden Angelegenheit wird?

In diesem Artikel gebe ich Dir meine 7 besten Tipps, wie wirklich jeder Komposthaufen

1. Die richtigen Zutaten

Welche Abfälle tun deinem Kompost gut?

  • Grobe und feine Gartenabfälle wie Baumschnitt, Strauchschnitt, Laub, Unkraut ohne Samenstände, Rasenschnitt, Staudenschnitt, verwelkte Schnittblumen und Topfpflanzen sind prinzipiell für die Kompostierung geeignet.
  • Pflanzliche Küchenabfälle, Kaffeesatz, Teebeutel und Eierschalen kannst du mit gutem Gewissen auf den Kompost geben.
  • Auch die Streu und die Exkremente von pflanzenfressenden Haustieren dürfen kompostiert werden.

2. Bitte nicht auf den Kompost

Folgende Abfälle können deinem Kompost schaden und sollten über den Hausmüll entsorgt werden:

  • Fleisch und Speisereste ziehen Ratten und Fliegen an und entwickeln beim Verrotten einen unangenehmen Geruch.
  • Samentragendes Unkraut und hartnäckige Wurzelunkräuter wie Brennnessel und Giersch können sich über den Kompost im ganzen Garten verbreiten.
  • Pflanzenteile, die von Krankheitserregern befallen sind, gehören in den Restmüll.
  • Hunde– und Katzenkot haben auf dem Kompost ebenfalls nichts verloren.

3. Laub ist nicht gleich Laub

Während das Laub vieler Blütensträucher und Bäume schnell und gut verrottet, können die abgefallenen Blätter von Eichen, Kastanien und Walnussbäumen auf dem Kompost Probleme bereiten. Ihr hoher Gehalt an Gerbsäure macht sie schwer kompostierbar.

Sie werden am besten gesondert kompostiert oder nur in kleinen Mengen auf dem Kompost entsorgt. Um es zu zerkleinern, kannst du mit dem Rasenmäher über das gesammelte Laub fahren.

Insgesamt sollte der Laubanteil im Kompost höchstens 20 Prozent betragen. Vermeide dicke Laubschichten auf dem Komposthaufen, indem du andere Gartenabfälle und Küchenabfälle untermischst.

4. Häckseln beschleunigt die Zersetzung

Grobe Gartenabfälle können mit einem Häcksler zerkleinert werden, was sie schneller verrotten lässt.

Unbedingt notwendig ist die Anschaffung eines solchen Geräts aber nicht. Große und dicke Äste kannst du auch mit einer Astschere oder Astsäge in kompostgerechte Stücke zerteilen.

Wenn Du eine Heißrotte haben möchtest, ist die Zerkleinerung deiner Gartenabfälle aber unabdingbar. Dazu habe ich den Artikel „Heißrotten anlegen: Wie sie mir immer gelingt“ geschrieben.

5. Die richtige Feuchtigkeit

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Kompost braucht zu einer optimalen Verrottung ausreichend Feuchtigkeit. Während sommerlicher Trockenperioden kannst du ihn mit der Gießkanne wässern.

Aber Achtung: Zuviel Wasser führt im schlimmsten Fall zu Fäulnis oder Schimmel. Bei Dauerregen empfiehlt es sich deshalb, einen offenen Kompost mit Stroh oder einer Plane abzudecken.

6. Die Verrottung ankurbeln

Im Handel gibt es Kompostbeschleuniger, die der Zersetzung einen Schub geben.

Du kannst deinen eigenen Beschleuniger auch selbst herstellen:

  1. Brösle einen Würfel frische Hefe in einen Topf mit lauwarmem Wasser.
  2. Rühre 500 Gramm Zucker ein.
  3. Gib die Mischung in eine Gießkanne und fülle sie mit kaltem Wasser auf.
  4. Verteile den biologischen Kompostbeschleuniger bei mildem Wetter über dem Komposthaufen.

Pflanzenjauchen aus Brennnessel und Beinwell helfen dem Kompost ebenfalls auf die Sprünge.

7. Übe dich in Geduld

Du möchtest deinen Kompost endlich nutzen und freust dich schon auf seinen Einsatz im Garten. Als Naturprodukt braucht seine Entwicklung Zeit.

Für naturverbundene Gärtner ist es spannend und lehrreich, diesen biologischen Prozess hautnah mitzuverfolgen. Sei geduldig, dann erlebst du, wie aus Abfällen lebendige Erde entsteht!

Typische Kompost-Probleme und was Du tun kannst

PROBLEMDas musst Du tun
Kompost ist sehr nassDie Belüftung verbessern, indem zusätzliches braunes Material wie Stroh, Holzspäne oder trockene Blätter hinzugefügt wird, um die Feuchtigkeit auszugleichen und den Komposthaufen locker zu halten.
Kompost ist sehr trockenDen Komposthaufen regelmäßig wässern, um die notwendige Feuchtigkeit wiederherzustellen, die für die Kompostierung essenziell ist. Eine ausgewogene Feuchtigkeit unterstützt die Mikroorganismen bei ihrer Arbeit.
Kompost stinkt faulDen Komposthaufen umdrehen, um ihn zu belüften, und mehr braunes Material hinzufügen, um das Gleichgewicht zwischen Stickstoff und Kohlenstoff wiederherzustellen. Zu viel grünes Material (Stickstoff) führt oft zu Geruchsbildung.
Kompost verrottet sehr langsamMehr grünes Material wie Gemüsereste, Kaffeesatz oder frisches Gras hinzufügen, um den Stickstoffgehalt zu erhöhen, der für das Wachstum der Mikroorganismen notwendig ist. Den Komposthaufen regelmäßig umdrehen, um die Belüftung und den Zersetzungsprozess zu fördern. Grobes Material zerhäckseln.
Kompost zieht Schädlinge anVermeiden Sie es, tierische Produkte, Öle oder Milchprodukte hinzuzufügen, und decken Sie frisches Material mit einer Schicht Erde oder trockenem Material ab, um Schädlinge abzuhalten. Ebenfalls kann ein geschlossener Kompostbehälter helfen.
Kompost ist zu sauerKalk oder Holzasche vorsichtig hinzufügen, um den pH-Wert auszugleichen. Saures Milieu kann den Zersetzungsprozess verlangsamen und ist weniger attraktiv für nützliche Kompostwürmer.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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