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Rasen letztes Mal im Herbst mähen: 5 Experten-Tipps vor der Winterpause

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Mit der richtigen Rasenpflege im Herbst sorgst Du dafür, dass Dein Rasen ohne Winterschäden durch die kalte Jahreszeit kommt. Doch wie erkennst Du den richtigen Zeitpunkt für die letzte Mahd? Und welche Fehler gilt es im Herbst zu vermeiden? Wir verraten Dir, wie Du Deine Grünfläche nun stärken kannst, damit sie im Frühjahr wieder in sattem Grün erstrahlt. 

So gelingt der letzte Schnitt

Der Herbst ist da!

Wenn es Herbst wird, verbringen wir mehr Zeit im Haus. Vorbei sind die langen warmen Tage, wo wir noch nach der Arbeit Lust auf Gartenarbeit hatten. Nun wird es früh dunkel und häufig ist es windig und unangenehm feucht. Auch wenn die letzten Blumen noch üppig blühen, stellen die meisten Pflanzen ihr Wachstum langsam ein. Das Laub färbt sich golden und schon fallen die ersten Blätter. 

Wenn die Blätter fallen

Natürlich geht auch am Rasen der Wechsel der Jahreszeiten nicht spurlos vorüber. Doch den Rasengräsern machen die tieferen Temperaturen nichts aus – ganz im Gegenteil. Sie wachsen fröhlich weiter und genießen das Ende von Hitze und Trockenheit. 

Wer nun nicht weiterhin regelmäßig mäht, versinkt bald knöcheltief im Gras. Auch wenn es jetzt deutlich weniger Spaß macht, als noch vor zwei Monaten, solltest Du die Rasenpflege im Herbst keineswegs vernachlässigen. Mähe Deine Grünfläche, bis sie sich tatsächlich in die Winterruhe begibt, sonst gibt es im Frühjahr ein böses Erwachen.

Rasenpflege im Herbst

Wer den Rasen nun vernachlässigt, sieht sich nach dem Winter mit Unebenheiten, abgebrochenen Halmen, Kahlstellen und massenhaft Moos konfrontiert. Hier erfährst Du, wie Du Deinen grünen Teppich Schritt für Schritt fit für den Winter machst:

1. Mähe den Rasen weiterhin regelmäßig

Jetzt kostet es zwar einiges an Überwindung, den Rasenmäher kurz vor Einbruch der Dunkelheit noch in Betrieb zu nehmen, doch es lohnt sich: Nur so lassen sich ein dichter Wuchs und ein gepflegtes, regelmäßiges Erscheinungsbild auch in der kühleren Saison erhalten und vielleicht gar über den Winter retten. Leider ist es im Herbst nicht mehr so leicht, auf gutes, trockenes Wetter zu warten. Doch keine Panik – das Mähen von nassem Rasen gilt zu unrecht als verpönt. 

Leere den Grasfangkorb einfach öfter aus und pausiere zwischendurch immer wieder, um die Mähmesser zu reinigen. So gelingt die Mahd auch bei feuchtkaltem Oktoberwetter.

  Mulchmähen allerdings ist bei nassem Rasen tabu.

"Nasser Grasschnitt neigt zum Verklumpen und lässt sich nicht gleichmäßig verteilen. Verzichte daher im Spätherbst besser auf das Mulchmähen, sonst kann Dein Rasen unter der Mulchschicht faulen."
Hinweis

2. Herbstliches Vertikutieren

Ist Dein Rasen verfilzt, empfiehlt es sich, die Fläche vor dem Winter zu vertikutieren. Die beste Zeit für diese Pflegemaßnahme ist eigentlich das zeitige Frühjahr zu Beginn der Wachstumsperiode. Doch eine Filzschicht von über einem halben Zentimeter Stärke kann ein Durchkämmen der Grasnarbe auch im Herbst notwendig machen. 

Achtung – jetzt darf nicht zu intensiv vertikutiert werden. Je früher Du diesen Schritt durchführst, desto besser. Vertikutiere spätestens Anfang Oktober, damit sich die Gräser erholen können und damit sich entstandene Lücken noch vor dem Winter schließen. Die Schnitttiefe sollte dabei nicht tiefer als drei Millimeter sein.

"Eine schonende Alternative zum Vertikutieren ist das Lüften der Rasenfläche mit einem Rasenlüfter."
Mein Tipp

3. Die richtige Herbstdüngung

Im Herbst hat Deine Grünfläche andere Bedürfnisse, als im Frühjahr. Nun freuen sich die Gräser ganz besonders über Kaliumgaben. Kalium festigt die Zellwände der Gräser und macht sie resistent gegen Frost. Verwöhne Deinen Rasen daher im Herbst mit einem kaliumbetonten Herbstdünger

Stickstoff sollte kurz vor der Winterruhe eher sparsam eingesetzt werden, da er die Frosttoleranz verringert. Der optimale Zeitpunkt für die herbstliche Rasendüngung liegt zwischen September und Mitte Oktober.

4. Schließe Lücken durch Nachsaat

Durch die sommerliche Trockenheit oder durch das Vertikutieren können kahle Stellen im Rasen entstehen. Im Herbst herrschen meist ideale Wetterbedingungen für eine Nachsaat. Der Boden ist noch relativ warm, gleichzeitig sorgen die häufigeren Niederschläge für eine gute Keimung der Grassamen. 

Erfahre mehr über das Nachsäen von Rasen.

Lockere die Erde an den schadhaften Stellen auf und verwende eine hochwertige Nachsaat-Mischung zum Ausbessern. Drücke oder Walze die Rasensamen leicht an und halte die Saatstelle gleichmäßig feucht.

5. Entferne das Herbstlaub

Bei feuchtkaltem Wetter besteht die Gefahr von Pilzerkrankungen. Auf der Rasenfläche liegendes Laub unterstützt die Ausbreitung von Pilzsporen, da es ein Abtrocknen der Gräser verhindert und die Luftzirkulation unterbindet. 

Harke das abgefallene Herbstlaub daher regelmäßig mit einem Fächerbesen zusammen und entferne es von der Grünfläche. 

"Wer sich diesen Arbeitsschritt sparen möchte, kann das Laub einfach beim Rasenmähen mit dem Mäher auflesen und im Grasfangkorb sammeln."
Mein Tipp

Die letzte Mahd

Eines Tages ist es schließlich so weit – die Temperatur sinkt so weit ab, dass nun auch der Rasen sein Wachstum einstellt. Sobald die Bodentemperatur unter 9 ºC fällt, begeben sich die Rasengräser in die Winterruhe. Nun ist es Zeit für den letzten Rasenschnitt. 

Wann erfolgt der letzte Schnitt vor dem Winter?

Wann genau dieser Zeitpunkt kommen wird, lässt sich schwer voraussagen, da jedes Jahr anders verläuft. Hier kannst Du Dich nicht auf den Kalender verlassen, sondern solltest Deinen Rasen beobachten und immer wieder einen Blick auf das Thermometer werfen. 

Ab Mitte Oktober werden die Nächte meist immer kälter. Früher oder später wird nun auch das Gras aufhören zu wachsen. Spätestens nach dem ersten Frost hat der Rasenmäher seinen letzten Einsatz.

"Mähe bis zum ersten Frost möglichst regelmäßig. Nur eine schön dichte Grasnarbe übersteht den Winter ohne Schäden."
Mein Tipp

So gehst Du beim letzten Rasenschnitt richtig vor

Schneide den Rasen vor dem Winter nicht zu kurz, sonst kann strenger Frost zu den Rasenwurzeln vordringen und diese schädigen. Allzu lang sollten die Gräser jedoch auch nicht sein, da sie sonst bei Eis und Schnee abbrechen können.

"Im Herbst ist ein stabiler Grasfangkorb besonders wichtig, da nasses Mähgut um ein Vielfaches schwerer ist als trockenes Gras."
Mein Tipp

So machst Du Deinen Rasenmäher winterfest

"Ziehe stets den Zündkerzenstecker heraus, wenn Du Wartungsarbeiten an Deinem Benzin-Rasenmäher durchführst."
Mein Tipp

Ungestörte Winterruhe

Sobald der Winter in den Garten Einzug gehalten hat, solltest Du den Rasen möglichst nicht mehr betreten. Bei frostigem Wetter können die Halme unter der Last Deiner Schritte brechen. Wer nun ständig über die Rasenfläche läuft, schädigt die Gräser und riskiert ein unebenes Erscheinungsbild. 

Im Frühjahr braucht die strapazierte Grasnarbe umso länger, um sich zu regenerieren. Bleibe daher Deiner Grünfläche während der kalten Jahreszeit besser fern.

Fazit

Wer seinen Rasen perfekt gepflegt in die Winterruhe entlässt, kann sich zu Saisonbeginn im nächsten Jahr über einen üppig grünen Teppich freuen. Gönne Deiner Grünfläche ein herbstliches Pflegeprogramm und mähe die Gräser kurz nach der ersten Frostnacht ein letztes Mal. 

Nach dem wohlverdienten Schönheitsschlaf erwacht Dein Rasen im Frühjahr frisch und ausgeruht zu neuem Leben.  

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Foto des Autors

Meine Leidenschaft für die Pflanzenwelt habe ich als Kind bei mendelschen Kreuzungsversuchen entdeckt. Seither bin ich fasziniert von allem, was wächst und blüht. Ich liebe historische Rosen, experimentiere mit dem Anbau exotischer Früchte und interessiere mich für die Wildkräuterküche. Mit meinen Artikeln möchte ich Dir Lust aufs Gärtnern machen und Deine Fragen rund ums Thema Pflanzenpflege beantworten.

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