Pflanzentipps

Typische Fehler beim Tomaten Vorziehen & wie Du sie vermeidest

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Bei Hobbygärtnern ist das Vorziehen von Tomaten Pflanzen sehr beliebt. Es gibt zwar fertig vorgezogene Pflanzen in Gartenzentren zu kaufen, aber wenn Du es selbst macht, hast Du viel mehr Tomaten Sorten zur Auswahl.

Außerdem entsprechen die Kosten für eine Tomaten Pflanze in etwa den Kosten für eine Tüte Samen und aus dieser kannst Du viel mehr Tomaten Pflanzen heranziehen. Allerdings kannst Du bei der Anzucht von Tomaten Pflanzen auch einige Fehler machen, die den Erfolg nichtig machen.

Welche Fehler das sind und wie Du sie vermeiden kannst, zeigen wir Dir in diesem Artikel.

12 typische Fehler beim Vorziehen von Tomaten

#1 Auswahl des falschen Saatguts

Schon bei der Auswahl des Saatguts kannst Du Deinen ersten Fehler begehen. Im Handel wird viel günstiges und oft auch minderwertiges Saatgut angeboten. Aber nur aus hochwertigem und gesundem Saatgut werden auch gesunde und kräftige Pflanzen wachsen.

Du solltest doppelt so viele Samen aussäen, wie Du später Tomaten Pflanzen in Dein Gartenbeet setzen willst. Denn nur so stellst Du sicher, dass Du genügend Tomaten Pflänzchen zum Aussetzen hast.

Auch bei hochwertigem Saatgut geht nicht jedes Korn auf. Und auch beim Pikieren der Keimlinge kann es später noch zu Verlusten kommen.

Es wird empfohlen, die Samen durch Einweichen in handwarmen Kamillentee oder verdünnten Knoblauch-Saft (im Verhältnis 1:19) auf die Aussaat vorzubereiten.

So soll das Saatgut besser keimen und Schimmelsporen sollen abgetötet werden beziehungsweise die Samen sollen resistent gegen Schimmelsporen werden.

#2 Den falschen Zeitpunkt für die Aussaat wählen

Tomaten sind sehr frostempfindlich und benötigen zum Keimen viel Wärme. Grundsätzlich sollten sie ab Anfang bis Mitte März auf der Fensterbank vorgezogen werden.

So haben die Tomaten Pflanzen ausreichend Zeit sich gut zu entwickeln, bis sie ins Freiland gesetzt werden. Außerdem können die Jungpflanzen bis zu diesem Zeitpunkt, der Mitte Mai nach den Eisheiligen sein sollte, abgehärtet und auf ihr Leben im Freien gut vorbereitet werden.

Tomaten können auch direkt ins Gewächshaus oder im Beet ausgesät werden. Das kann zu den folgenden Zeitpunkten geschehen:

  • Aussaat im Freiland: Mitte bis Anfang Juni
  • Aussaat im Gewächshaus: Mitte März bis Mitte April
  • Aussaat in einem beheizten Gewächshaus: Mitte bis Ende Februar

#3 Falscher Standort

Nicht nur der Zeitpunkt der Aussaat, sondern auch die Wahl des Standortes, an dem die Tomaten Pflänzchen wachsen sollen, ist wichtig.

Normalerweise werden die Pflanzen auf der Fensterbank vorgezogen, da sie dort wesentlich geschützter sind als im Freien. Doch auch in geschützten Innenräumen ist nicht jeder Platz geeignet.

Achte daher auf die folgenden Faktoren:

  • Die Fensterbank, die Du für die Anzucht auswählst, sollte über einer Heizung liegen.
  • Es sollte viel Licht vorhanden sein, wobei Du auch mit einer Pflanzenlampe nachhelfen kannst.
  • Es sollte eine Temperatur zwischen 20 und 24 Grad herrschen.

#4 Falsche Aussaat-Gefäße wählen

Am besten können Tomaten Pflanzen auf der Fensterbank in einer Anzuchtschale mit transparentem Deckel vorgezogen werden.

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Der Deckel schützt die Keimlinge vor der trockenen Zimmerluft und kreiert für sie einen Treibhauseffekt. Außerdem ermöglicht er es Dir, die Samen ständig zu kontrollieren. Außer den Anzuchtschalen gibt es andere Gefäße, die sich zur Aufzucht der Tomaten Pflanzen eignen, wie:

  • Platten mit mehreren Blumen Töpfchen
  • kleine Töpfe aus Zellulose oder Torf
  • ein Eierkarton
  • leere Joghurtbecher

Wenn die Gefäße keinen Deckel besitzen, kann man mit Holzpießen eine transparente Folie darüber anbringen. Wichtig ist, dass das überschüssige Gießwasser abziehen kann, damit keine Staunässe entsteht.

Sorge also dafür, dass Deine Pflanzgefäße mit Löchern ab Boden versehen sind.

Gegen Staunässe hilft auch eine Drainageschicht aus Kieselsteinen oder Tonscherben unten in dem Pflanzgefäß.

#5 Falsche Aussaat-Erde wählen

Verwende zur Anzucht der Tomaten Pflanzen keine normale Blumenerde, sondern speziell Anzuchterde aus dem Fachhandel.

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Diese Erde ist durchlässiger, nährstoffarm und humusreich. Die Erde soll nährstoffarm sein, weil dadurch die Wurzelbildung der Keimlinge angeregt wird. Du kannst aber auch durchgesiebte, sandige Komposterde benutze.

Achte darauf, dass die Erde vor der Aussaat nicht zu kühl ist. Die Erde sollte bei der Ausbringung der Tomaten Samen Zimmertemperatur haben, sonst keimen die Samen nicht richtig.

Verteile die Erde großzügig und gleichmäßig in den Aussaat-Gefäßen bis etwa einen Zentimeter unter den Rand, dass die Samen genug Platz zum Keinen haben.

#6 Falsches Ausbringen des Saatguts

Wenn Du die Samen zu eng nebeneinander oder übereinander einsetzt, können sich die Keimlinge nicht richtig entwickeln. Du solltest ihnen ausreichend Platz zum Keimen lassen.

Zwischen den einzelnen Samenkörnern sollte jeweils zwei bis drei Zentimeter Platz gelassen werden. In einen Joghurtbecher solltest Du beispielsweise nur ein Samenkorn legen.

Dadurch schützt Du die Keimlinge auch vor etwaigen Pilzerkrankungen. Keimlinge, die ausreichen Platz zur Verfügung haben, wachsen besser, da sich ihre Wurzeln nicht gegenseitig ins Gehege kommen und sich so besser entwickeln können.

Tomaten sind Lichtkeimer. Das bedeutet, dass sie nur keinem, wenn sie ausreichend Licht bekommen. Daher solltest Du die Samenkörner nicht zu tief in die Erde einbringen.

Sie sollten maximal 0,5 Zentimeter mit Erde oder Sand bedeckt sein.

#7 Falsche Bewässerung nach der Aussaat

Durch unvorsichtiges Gießen nach der Aussaat kann der Samen weggespült werden. Am besten benutzt Du einen Pflanzen Sprüher mit feinem Sprühnebel zum Bewässern.

Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Zu wenig, wie auch zu viel Wasser ist schädlich für die Keimlinge. Für eine richtige Dosierung kannst Du die Aussaatgefäße in Untersetzer oder Schalen mit Wasser stellen.

 So kann die Feuchtigkeit aufsteigen und den Keimling optimal versorgen.

Weiterhin solltest Du auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten. Diese erreichst Du, indem Du die Anzuchtgefäße mit einem durchsichtigen Deckel oder mit Klarsichtfolie abdeckst und die Erde täglich mit Wasser besprühst.

Bei ausreichend Sonnenlicht entwickelt sich dann unter der Abdeckung die zum Keimen erforderliche Luftfeuchtigkeit.

Die Abdeckung sollte täglich kurz geöffnet werden, damit die Luft zirkulieren kann.

#8 Zu wenig Licht für die Sämlinge

Die Tomaten Samen benötigen zum Keimen viel Licht. Wenn die Aussaatgefäße nicht genügend Licht abbekommen, keimen die Tomatensamen nicht.

Suche einen hellen Platz, am besten auf einer Fensterbank, aber nicht in der prallen Sonne.

#9 Falsche Temperatur für die Sämlinge

Zum Keimen braucht Tomaten Samen eine gleichbleibende Temperatur von 22 bis 24 Grad Celsius.

Die Anzuchtgefäße sollten hell, aber nicht im direkten Sonnenlicht stehen, bis die Keimblätter erscheinen. Diese sollten sich innerhalb von fünf bis zehn Tagen nach der Aussaat bilden.

Dann kann der Deckel oder die Folie entfernt werden und das Gefäß kann etwas kühler, aber nicht unter 16 Grad Celsius aufgestellt werden. Sie brauchen immer noch einen hellen Platz.

Achte aber darauf, dass sie nicht direkt in der Sonne stehen. Hinter den Fensterscheiben kann die Temperatur schnell auf 30 Grad Celsius steigen, was die Jungpflanzen beschädigen könnte.

#10 Falsche Bewässerung nach dem Keimen

Wenn das Saatgut gekeimt hat, brauchen auch die kleinen Pflänzchen ausreichend Feuchtigkeit, um sich weiterzuentwickeln.

Um Schimmel und Keimbefall zu vermeiden, sollte nur die Erde feucht gehalten werden, aber nicht die Pflänzchen selbst.

#11 Kein oder falsches Pikieren

Nach den Keimblättern bilden sich die richtigen Tomaten Blätter. Wenn sich zwei schöne Blätter entwickelt habe und die Pflänzchen so etwa fünf Zentimeter groß sind, sollten sie vereinzelt, also umgetopft, werden.

Jedes Tomaten Pflänzchen bekommt dann seinen eigenen Topf, der mit Blumenerde gefüllt ist. Diese Erde ist nährstoffreicher als die Anzuchterde. Sie wird in Blumentöpfe mit mindestens zehn Zentimetern Durchmesser gefüllt.

Wenn Du die Tomaten Pflänzchen in den Anzuchttöpfen lässt, bekommen sie aufgrund der nährstoffarmen Anzuchterden nicht genügend Nährstoffe zum weiteren Wachstum.

Zum Umtopfen nimmst Du die Pflänzchen vorsichtig aus den Anzuchtgefäßen und befreist die Wurzeln von der Erde. Du solltest die Wurzeln etwas einkürzen. Anschließend kannst de die Tomaten Pflanzen in die neuen Töpfe einsetzen.

Setze die Pflanzen genauso tief ein, wie sie in den Anzuchtgefäßen gestanden haben. Bereite im Topf in der Blumenerde ein ausreichend großes Pflanzloch vor. Die Wurzeln sollten gut Platz haben. Dann verteilst Du Erde rund um das Pflänzchen und drückst diese leicht an.

Im Anschluss daran solltest Du die Pflänzchen mäßig gießen.

#12 Fehlende Abhärtung

Wenn Du nun so weit gekommen bist und Deine Pflanzen sich gut entwickelt haben, wird es Zeit für sie ins Freiland umgesetzt zu werden. Aber auch darauf solltest Du sie vorsichtig und langsam vorbereiten.

Am Anfang solltest Du sie, natürlich nur an frostfreien Tagen, ein paar Stunden ins Freie stellen. Achte dabei auf ausreichend Feuchtigkeit. Sobald es abends kälter wird, sollten sie wieder ins Zimmer gebracht werden.

Auf diese Weise gewöhnst Du die Tomaten Pflanzen vorsichtig an die Bedingungen unter freiem Himmel. Die Pflanzen sollten weiterwachsen, bis sie etwa 30 Zentimeter hoch sind.

Etwa vier Wochen. Bevor Du sie endgültig ins Freiland pflanzen willst, solltest Du sie nochmals umtopfen. Diesmal sollten sie etwas tiefer eingepflanzt werden, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können.

Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können die Tomaten Pflanzen dann ins Gartenbeet eingepflanzt werden. Jetzt sollten sie auch gedüngt werden.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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