Nutzpflanzen

Die 6 häufigsten Fehler, die Hobbygärtner beim Kartoffelanbau machen

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Kartoffeln gehören zu den beliebtesten und vielseitigsten Gemüsesorten in Gärten weltweit. Ob als knusprige Beilage, herzhaftes Püree oder einfach nur als gesunde Snackoption – die Kartoffel hat ihren festen Platz in Küchen rund um den Globus.

Doch trotz ihrer scheinbaren Anspruchslosigkeit lauern im Kartoffelanbau einige Fallstricke, die Hobbygärtner leicht übersehen können. Von der Vorbereitung des Bodens bis zur Lagerung der Ernte – kleine Fehler können einen großen Unterschied für das Wachstum und den Ertrag deiner Kartoffeln bedeuten.

In diesem Artikel beleuchten wir typische Fehler, die beim Kartoffelanbau gemacht werden und zeigen Dir, wie Du sie vermeiden kannst

Boden nicht gut vorbereiten

Ein grundlegender Fehler ist die mangelhafte Bodenvorbereitung. Kartoffeln gedeihen in lockerem, gut durchlüftetem Boden, der reich an organischem Material ist. Verdichteter Boden behindert das Wurzelwachstum und die Knollenbildung, was zu kleineren Ernten führt.

Um den Boden optimal für den Kartoffelanbau vorzubereiten, können folgende Schritte hilfreich sein:

Organisches Material einarbeiten

Um die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit zu verbessern, arbeitet ihr Kompost, gut verrotteten Mist oder andere organische Materialien in den Boden ein. Dies fördert die Wasserhaltung und Belüftung des Bodens.

Boden lockern

Pflügt oder grabt den Boden tief um, um ihn aufzulockern. Dies erleichtert das Wurzelwachstum und die Knollenbildung. Achtet darauf, den Boden nicht zu fein zu machen, da dies die Wasserabführung behindern kann.

Gründüngung

Eine Gründüngung im Herbst vor dem Kartoffelanbau kann die Bodenstruktur und -gesundheit weiter verbessern. Pflanzen wie Winterroggen oder Lupinen werden gesät und vor der Blüte untergepflügt, um organische Substanz und Stickstoff im Boden zu erhöhen.

Drainage prüfen und verbessern

Stellt sicher, dass der Boden eine gute Drainage aufweist, um Staunässe zu vermeiden, die Wurzelfäule verursachen kann. Bei schlechter Drainage kann das Anlegen von Hochbeeten oder Drainagegräben erforderlich sein.

Unkrautbekämpfung

Entfernt Unkraut vor der Pflanzung, da dieses Nährstoffe und Wasser konkurrierend abzieht. Eine Mulchschicht kann nach dem Pflanzen helfen, das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken und die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.

Nicht genug häufeln

Das Häufeln, also das Anhäufeln von Erde um die wachsenden Pflanzen, schützt vor Sonnenlicht und fördert die Knollenbildung. Unzureichendes Häufeln kann zur Grünfärbung und Toxizität der Knollen führen, da sie dem Licht ausgesetzt sind.

Die Ernte kann geringer ausfallen, wenn man nicht häufelt.

Das Häufeln spielt eine wichtige Rolle im Anbauprozess von Kartoffeln aus mehreren Gründen:

  1. Knollenbildung: Durch das Häufeln wird die Bildung von zusätzlichen Knollen entlang des Stängels gefördert. Ohne ausreichendes Anhäufeln von Erde um die Pflanzen herum kann die Anzahl der Knollen, die sich bilden und reifen, begrenzt sein.
  2. Schutz vor Sonnenlicht: Kartoffelknollen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, werden grün und entwickeln Solanin, einen giftigen Stoff, der die Knollen ungenießbar macht. Das Häufeln verhindert, dass die Knollen dem Licht ausgesetzt werden, indem es sie bedeckt hält.
  3. Gesundheit der Pflanze: Das Häufeln verbessert auch die Stabilität der Pflanzen und schützt sie vor Schädlingen und Krankheiten. Eine gute Bodenbedeckung kann zum Beispiel verhindern, dass Kartoffelkäfer leicht zu den Pflanzen gelangen.
  4. Wassermanagement: Die durch das Häufeln geschaffene Struktur hilft dabei, Wasser besser um die Pflanzenwurzeln zu halten und sorgt für eine effizientere Wassernutzung.

Wenn also das Häufeln vernachlässigt wird, können all diese Faktoren zusammenwirken und zu einer geringeren Anzahl an Knollen führen, die kleiner sind und möglicherweise eine schlechtere Qualität aufweisen, was insgesamt zu einer geringeren Ernte führt.

Nicht genug wässern bei Hitze

Kartoffelpflanzen benötigen besonders in Wachstumsphasen und bei Hitze viel Wasser. Unzureichende Bewässerung kann zu Stress, verminderter Knollengröße und sogar zum Absterben der Pflanze führen.

Optimales Wässern bei Hitze erfordert, dass ihr die Kartoffelpflanzen früh am Morgen oder spät am Abend gießt, um die Verdunstung zu minimieren und sicherzustellen, dass das Wasser tiefer in den Boden eindringen kann, wo die Wurzeln es aufnehmen.

Es ist auch wichtig, regelmäßig und gründlich zu wässern, sodass der Boden gleichmäßig feucht ist, ohne dass Staunässe entsteht, was die Wurzeln schädigen könnte.

Setzen neben anderen Starkzehrern

Kartoffeln neben anderen Starkzehrern, wie Tomaten oder Mais, zu pflanzen, führt zu Nährstoffkonkurrenz. Dies kann das Wachstum beider Pflanzenarten beeinträchtigen und zu geringeren Erträgen führen.

Pflanze Deine Kartoffeln daher neben Schwachzehrer oder andere Pflanzen, die Schädlinge abhalten bzw. deine Kartoffeln mit Nährstoffen versorgen können.

Gute Nachbarn für Kartoffeln:

  1. Bohnen und Erbsen: Diese Leguminosen binden Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden damit an, was den Kartoffeln zugutekommt. Zudem bieten sie einen natürlichen Schutz gegen bestimmte Schädlinge.
  2. Kohl und Spinat: Diese Blattgemüse sind keine Starkzehrer und konkurrieren daher nicht mit Kartoffeln um Nährstoffe. Sie können sogar helfen, den Boden zu beschatten und Feuchtigkeit zu bewahren.
  3. Ringelblumen und Kapuzinerkresse: Diese Blumen sind nicht nur dekorativ, sondern wirken auch als natürliche Schädlingsbekämpfer. Kapuzinerkresse zieht beispielsweise Blattläuse an, die sonst die Kartoffelpflanzen befallen könnten, während Ringelblumen Nematoden im Boden abwehren.
  4. Knoblauch und Zwiebeln: Ihr starker Geruch kann Schädlinge abschrecken und schützt die Kartoffeln vor Krankheiten. Zudem sind sie keine starken Konkurrenten um Nährstoffe.

Durch die Befolgung dieser Tipps zur Mischkultur könnt ihr ein gesünderes Wachstum eurer Kartoffeln fördern und gleichzeitig das Ökosystem eures Gartens bereichern.

Anbau an derselben Stelle wie vorheriges Jahr

Der wiederholte Anbau von Kartoffeln auf demselben Feld fördert die Ansammlung von Krankheitserregern und Schädlingen im Boden. Eine Fruchtfolge mit anderen Kulturen ist essenziell, um den Boden gesund zu halten und Erträge zu maximieren.

Um die Probleme des Anbaus von Kartoffeln an derselben Stelle wie im Vorjahr zu vermeiden, solltet ihr eine Fruchtfolge einplanen, bei der Kartoffeln erst nach drei bis vier Jahren wieder auf dem gleichen Feld angebaut werden.

In den Zwischenjahren könnt ihr Pflanzen wählen, die andere Nährstoffansprüche haben oder den Boden verbessern, wie Leguminosen (Bohnen, Erbsen), die Stickstoff fixieren, oder tiefwurzelnde Pflanzen, die den Boden lockern.

Dadurch wird der Boden regeneriert, Krankheiten und Schädlinge werden minimiert, und die Bodengesundheit bleibt erhalten.

Kartoffeln nach der Ernte abwaschen

Das Waschen der Kartoffeln unmittelbar nach der Ernte kann die Lagerfähigkeit beeinträchtigen, da Feuchtigkeit die Entwicklung von Fäulnis fördert. Es ist besser, die Erde trocknen zu lassen und dann trocken abzubürsten.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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