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Gurken gehören weltweit zu den beliebtesten Gemüsearten. Ob als erfrischende und kühlende Zutat im sommerlichen Salat oder als knackige Gewürzgurke zum belegten Brot – die kalorienarme Gurke macht auf dem Teller in jedem Fall eine gute Figur. Weil Gurken aus dem Supermarkt häufig bloß nach Wasser schmecken, lohnt sich der Anbau im eigenen Garten. Hier erfährst Du, worauf Du bei der Pflege von Gurken achten musst, damit die Pflanzen prächtig gedeihen und gute Erträge bringen.
So fühlen sich Deine Gurken rundum wohl
- Gurken brauchen einen sonnigen und geschützten Standort
- empfindliche Sorten wie die meisten Schlangengurken gedeihen besser im Glashaus
- der ideale Boden ist warm, feucht, locker und humos
- wechsle beim Gurkenanbau jedes Jahr das Beet
- wähle eine geeignete, butterfreie und unempfindliche Sorte
- säe ab Anfang Mai direkt ins Beet oder ab Mitte April auf der Fensterbank
- die Jungpflanzen dürfen erst ab Mitte Mai ins Freiland
- gieße Deine Gurken täglich mit lauwarmem Wasser
- versorge die Pflanzen mit organischem Dünger
- eine Mulchschicht hält den Boden feucht und wärmt
- kontrolliere die Pflanzen regelmäßig auf Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall
- entsorge befallene Pflanzenteile im Hausmüll
Wissenswertes zur Gurke
Die Urform der Gurke (Cucumis sativus) stammt vermutlich aus Indien. Seit über 3500 Jahren wird das Kürbisgewächs mittlerweile von uns Menschen kultiviert. Die einjährige Pflanze wächst am Boden kriechend oder kletternd und kann bis zu vier Meter lang werden.
Typisch für die Art ist die raue Behaarung sämtlicher Pflanzenteile. Bei der Frucht handelt es sich im botanischen Sinn um eine Beere. Man unterscheidet zwischen Salatgurken oder Schlangengurken, die in der professionellen Landwirtschaft hauptsächlich im Treibhaus kultiviert werden, und Einlegegurken, die im Freiland wachsen.
Salatgurken brauchen ein Gerüst, an dem sie sich hochranken können, Einlegegurken gedeihen auch am Boden gut.
Grün, schlank und gesund
Gurken schmecken so erfrischend, weil sie zu über 95 Prozent aus Wasser bestehen. Darüber hinaus enthalten sie wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Zink, Eisen und Fluor. Sie haben eine leicht entwässernde Wirkung und werden in der Naturheilkunde gegen Flüssigkeitsansammlungen im Körper eingesetzt.
Auch wenn Gurken hierzulande meist roh verzehrt werden, kannst Du sie auch dämpfen, schmoren und sogar füllen. Essiggurken kennst Du nur aus dem Supermarktregal? Das solltest Du ändern, denn das Fermentieren oder Einlegen von Gurken ist kinderleicht und macht Spaß.
Sonnig, warm und feucht – der perfekte Standort
Gurken lieben Wärme und ausreichend Feuchtigkeit. Um gut zu gedeihen, brauchen sie einen vollsonnigen, windgeschützten Standort, an dem die Erde nie vollständig austrocknet. Sinkt die Temperatur unter 13 ºC, fühlen beginnen Gurken, sich unbehaglich zu fühlen. Die Pflanzen kümmern und bilden nur wenige Früchte aus.
Daher ist die Kultur von Schlangengurken in kühleren Gegenden nur im Gewächshaus Erfolg versprechend. Wähle bei der Kultur im Freiland unbedingt einen warmen und geschützten Platz. Du kannst Gurkenpflanzen auch im Kübel auf der Terrasse kultivieren.
Beachte dabei jedoch, dass auf Südbalkonen die pralle Mittagssonne die empfindlichen Blätter verbrennen kann. Darüber hinaus musst Du bei der Kultur im Topf ganz besonders auf eine gute Wasserversorgung achten.
Der ideale Boden für Gurken
Damit sich Deine Gurken gut entwickeln können, ist ein humoser, leicht erwärmbarer und lockerer Boden unerlässlich. Auf festen und schweren Böden aber auch auf zu magerem, sandigen Untergrund gedeihen die Pflanzen nicht.
Ein durchlässiges Substrat ist das A und O, denn auch wenn die Gewächse ausreichend Feuchtigkeit sehr zu schätzen wissen, im Nassen stehen wollen sie nicht.
Optimal ist ein Beet, das bereits im Herbst mit Kompost und Stallmist angereichert wurde.
Der ideale Standort für Gurken
Gurken gelten als mit sich selbst unverträglich. Das bedeutet, dass sie an einem Standort, an dem bereits im Vorjahr Gurken standen, nicht gut gedeihen. Wechsle daher jedes Jahr das Beet und pflanze erst nach frühestens vier Jahren wieder Gurken an derselben Stelle an. Als Vorfrucht für andere Gemüse hingegen sind Gurken gut geeignet.
Die verschiedensten Kohlarten und Mais fühlen sich an einem Platz, an dem zuvor Gurken wuchsen, besonders wohl. Das Beet teilen sich Gurkenpflanzen gerne mit Knoblauch, Spinat, Kohlrabi, Borretsch und Bohnen. Allerdings beanspruchen ausgewachsene Gurkenpflanzen viel Platz und sind in diesem Stadium lieber ganz für sich.
Ein fragiles Kräutlein findet jedoch selbst zwischen üppig wuchernden Gurken Platz: Dill passt nicht nur auf dem Teller ganz hervorragend zur Gurke – auch als Beetnachbarn harmonieren die beiden perfekt. Zu nahen Verwandten wie Zucchini und Kürbis hält die Gurke lieber Distanz. Diese Kürbisgewächse sind wie die Gurke selbst Starkzehrer.
In enger Nachbarschaft konkurrieren die Pflanzen um Nährstoffe und können einander mit Pflanzenkrankheiten infizieren. Ein weiteres Gewächs, mit dem Gurkenpflanzen gar nicht gut auskommen, ist die Kartoffel.
Welche Gurkensorte passt zu Dir?
Auch wenn die geschmacklichen Unterschiede bei der Gurke weniger deutlich ausgeprägt sind, als zum Beispiel bei der Tomate, solltest Du die Sorten sorgfältig auswählen.
Werden Deine Gurken im Freiland wachsen oder besitzt Du ein Gewächshaus, das empfindlichen und wärmebedürftigen Gurkensorten Schutz vor Wind und Wetter bietet?
Kleinwüchsige Sorten eignen sich auch gut für die Kultur im Kübel. Speziell für den Balkon gezüchtete Gurken sind zum Beispiel die Mini-Salatgurke ‚Iznik‘ F1 und die Snack-Gurke ‚Ministar‘ F1.
Wer eigenes Saatgut gewinnen möchte, sollte samenechte Gurkensorten kaufen.
Überlege auch, ob Du Deine Gurken einlegen oder fermentieren möchtest. In diesem Fall sind Freilandsorten mit kleineren Früchten am besten geeignet.
Vom Vorziehen und Auspflanzen
Du kannst Deine Gurken im Haus vorziehen oder direkt ins Freiland säen. Einlegegurken sind deutlich robuster als Schlangengurken und können ab Anfang Mai direkt ins Beet gesät werden. Achte dabei auf den Wetterbericht und beginne erst mit der Aussaat, wenn es nachts nicht mehr allzu kalt wird. Lege alle 30 Zentimeter drei Gurkensamen in ein Pflanzloch.
Wer nicht so lange warten möchte, sät ab Mitte April auf der Fensterbank aus. Beginne allerdings nicht zu früh mit der Vorkultur im Haus – einmal gekeimt wachsen Gurken schnell. Je größer die Jungpflanze, desto schwerer gewöhnt sie sich an den neuen Standort im Freiland. Für eine erfolgreiche Keimung sind Temperaturen über 20 ºC optimal. Die Keimlinge selbst entwickeln sich am besten bei etwa 16 bis 18 ºC.
Wer keine Lust oder Zeit hat, seine Gurken aus Samen zu ziehen, kauft einfach fertige Jungpflanzen im Gartenmarkt. Ganz gleich ob selbst kultiviert oder gekauft, junge Gurken dürfen erst Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden, wenn keine Gefahr von Spätfrösten mehr besteht.
Ins Gewächshaus hingegen können die Pflänzchen bereits Ende April einziehen. Verfügt Deine Gewächshaus über eine Heizung, darfst Du sogar schon Anfang April losgehen.
Gurken richtig gießen
Gurkenpflanzen sind ausgesprochen durstige Gewächse und wachsen am besten in einem gleichmäßig feuchten Boden. Da ihre Früchte zu 95 % aus Wasser bestehen, können sie sich nur bei einer ausreichenden Wasserversorgung gut entwickeln.
Eine einzelne Gurkenpflanze benötigt je nach Sorte zwischen 1,5 und 3 Liter Wasser täglich. An besonders heißen Tagen solltest Du die Pflanzen zwei Mal am Tag wässern. Gieße nicht mit kaltem Wasser, sonst können die Früchte bitter werden. Auch Wassermangel regt zur Bildung von Bitterstoffen an. Am liebsten mögen die Pflanzen Regenwasser, abgestandenes Leitungswasser ist aber auch geeignet.
Feuchtes Laub begünstigt die Keimung von Pilzsporen. Gib Pilzerkrankungen wie Mehltau keine Chance und wässere Deine Gurken ausschließlich im Wurzelbereich.
Nährstoffpower für eine reiche Ernte
Weil Gurken nicht nur durstig, sondern auch sehr hungrig sind, ist eine gute Nährstoffversorgung essenziell für Erfolg beim Gurkenanbau. Allerdings schadet zu viel Dünger mehr als er nützt.
Vor allem mineralische Düngemittel werden häufig überdosiert. Versorge Deine Gurken daher besser mit organischem Dünger wie reifem Kompost, gut abgelagertem Stallmist und Brennnesseljauche. Du kannst auch einen organischen Flüssigdünger speziell für Gurken aus dem Gartenfachhandel verwenden. Tomatendünger sind für Gurken ebenfalls gut geeignet.
Mulchen wärmt und hält den Boden feucht
In der Natur wächst auf jedem noch so kleinen Fleckchen eine Pflanze. Dadurch trocknet der Boden nicht so schnell aus und verschlämmt gleichzeitig bei heftigen Regenfällen nicht. Zum Mulchen von Gurken eignet sich Stroh.
Da es sehr langsam verrottet, reicht eine Schicht von 5 bis 10 Zentimetern für das ganze Gartenjahr aus. Auch Brennnessel gilt als ausgezeichnetes Mulchmaterial für die Wärme liebenden Kürbisgewächse. Die dunklen Blätter erwärmen bei Sonneneinstrahlung den Boden und wirken zusätzlich als sanfter Dünger.
Ebenfalls Wärme speichernd ist schwarze Folie. Das Material unterdrückt zusätzlich das Unkrautwachstum, ist allerdings im Gegensatz zu Stroh und Brennnesselblättern nicht sehr umweltfreundlich.
Krankheiten und Schädlinge
Leider sind Gurken relativ anfällig für Pilzerkrankungen. Am häufigsten bedrohen der Echte und der Falsche Mehltau die Kultur.
Beide Pilze treten sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus auf. Da es kein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Mehltau an Gurken gibt, empfiehlt sich der Kauf von mehltauresistenten Sorten. Entferne befallene Pflanzen sofort und entsorge sie im Hausmüll, sonst breiten sich die Krankheitserreger auf die Nachbarpflanzen aus. Setze die Pflanzen nicht zu eng, damit die Blätter stets gut abtrocknen können.
Im Gewächshaus machen vor allem Spinnmilben und die Weiße Fliege den Gurkenpflanzen zu schaffen. Hier kann der Einsatz von Nützlichen, wie Raubmilben, Raubwanzen oder Florfliegen Abhilfe schaffen. Im Freiland werden Keimlinge und Jungpflanzen häufig von Schnecken vernichtet.
Schütze die Pflänzchen in der ersten Zeit mit Pflanzenhauben oder Schneckenzaun vor den gefräßigen Kriechtieren.