Pflanzentipps

Kann man Tomaten & Paprika zusammen pflanzen?

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Bei der Frage, ob man Tomaten und Paprika zusammen pflanzen kann, scheiden sich die Geister. Experten, die Mischkultur befürworten, vertreten die Meinung, dass man Pflanzen aus der gleichen Pflanzenfamilie nicht zusammen pflanzen soll. Sie machen sich die Nährstoffe streitig, werden von den gleichen Krankheiten und Schädlingen befallen und haben im Fall von Tomaten und Paprika einen hohen Platzbedarf.

Andere Gärtnern vertreten die Meinung, dass Tomaten und Paprika ausgezeichnet miteinander harmonieren und dass man die obigen Probleme durch richtige Pflegemaßnahmen beheben oder ausschließen kann. Wir werden Dir in unserem folgenden Artikel diese Probleme genauer erläutern und mögliche Lösungen aufzeigen.

Eins schon mal vorweg: Ja, man kann Tomaten und Paprika zusammenpflanzen, wenn man die folgenden Herausforderungen erfolgreich angeht.

Beides sind Nachtschattengewächse

Tomaten (Solanum lycopersicum) gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Soanaceae) und stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Sie kamen schon im 16. Jahrhundert nach Europa.

Paprika (Capsicum) gehören wie die Tomate zur Familie der Nachtschattengewächse. Auch die Paprika stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und wurde im 15. Jahrhundert von Christopher Kolumbus nach Europa gebracht.

Grundsätzliche sollten Gemüse, die der gleichen Pflanzenfamilie angehören, nicht zusammen gepflanzt werden.

Da das bei Tomaten und Paprika der Fall ist, wäre es einfacher diese beiden Gemüsesorten nicht zusammenpflanzen. Allerdings gibt es auch Experten, die die Meinung vertreten, dass Tomaten und Paprika gut miteinander harmonieren. Auf die einzelnen Faktoren gehen wir in den nachfolgenden Punkten noch näher ein.

Wenn Du mehr über Mischkultur von Gemüsen erfahren willst, solltest Du die das folgenden YouTube Video ansehen:

Quelle: YouTube (Der Wikinger Garten)

Nährstoffkonkurrenz zwischen Tomaten und Paprika

Tomaten und Paprika gehören beide zu den Starkzehrern und benötigen zum Wachstum viele Nährstoffe. Durch ihre Verwandtschaft benötigen beide die gleichen Nährstoffe, die dann durch die Zusammenpflanzung dem Boden vollkommen entzogen werden. Bei diesen Nährstoffen handelt es sich um folgende:

Wichtige Nährstoffe für Paprika & Tomaten

  • Stickstoff, der ein wichtiger Baustein für Eiweiß und Chlorophyll und somit wichtig für das Pflanzenwachstum ist.
  • Phosphat, der beim Stoffwechsel der Pflanze benötigt wird und Krankheitserreger abwehrt.
  • Kalium, das wichtig für die Fotosynthese und den gesunden Wasserhaushalt ist.
  • Magnesium, das wichtig für den Stoffwechsel der Pflanzen ist und außerdem ein essenzieller Bestandteil des Chlorophyll ist.

Mangel & Überschuss an Nährstoffen

Ein Mangel oder auch ein Überschuss an einem dieser Nährstoffe kann zu den folgenden Problemen bei den Pflanzen führen:

  • Bei einem Stickstoffüberschuss wachsen anfangs die Triebe sehr stark, bilden aber nur wenige Blüten und somit Früchte aus.
  • Bei Stickstoffmangel färben sich die Blätter gelb und sterben ab. Die Pflanze hat allgemein einen kümmerlichen Wuchs.
  • Bei Mangel an Phosphor verfärben sich die Blätter dunkel bis rötlich. Die Pflanze hat einen kümmerlichen Wuchs.
  • Einen Phosphorüberschuss gibt es so gut wie nie.
  • Bei Kaliummangel verdurstet die Pflanze trotz ausreichender Wassergaben und die Blätter und Triebe werden welk.
  • Bei Überschuss an Kalium verfärben sich die Blattränder braun (Blattrandnekrose), was jedoch selten vorkommt
  • Bei Magnesiummangel verfärben sich die Blätter gelb und die Pflanze hat einen kümmerlichen Wuchs
  • Überschuss an Magnesium führt bei der Pflanze ebenfalls zu einem kümmerlichen Wuchs.

Experten, die die Nachbarschaft der beiden Pflanzen befürworten, antworten darauf, dass der Gärtner den Nährstoffbedarf der beiden Pflanzen durch regelmäßiges Düngen mit den benötigten Nährstoffen ausgleichen kann.

Mehr zum Thema Nährstoffbedarf bei Tomaten und über die richtige Düngung erfährst Du in unserem Artikel „Tomaten richtig düngen“

Und mehr für Paprika unter: „Paprika düngen: Wann, wie & welcher Dünger?“

Beide haben gleiche Krankheiten & Schädlinge

Durch ihre nahe Verwandtschaft ziehen Tomaten und Paprika die gleichen Krankheitserreger und die gleichen Schädlinge an. Mögliche Krankheiten und Schädlinge breiten sich auf beiden Pflanzenarten gleichermaßen aus und die Pflanzen verkümmern oder sterben ganz ab.

Tomaten und Paprika leiden vorwiegend unter Pilzkrankheiten wie der Dürrfleckenkrankheit, Echtem Mehltau oder Grauschimmel oder unter tierischen Schädlingen wie beispielsweise der weißen Fliege oder unter Spinnmilben.

Befürworter der Zusammenpflanzung heben hier die Pflege der Pflanzen hervor. Bei entsprechender Pflege und Aufwand können sowohl Krankheiten als auch Schädlinge von beiden Pflanzenarten abgewehrt werden, und zwar mit den gleichen Mitteln.

Pilzbefall bei den Pflanzen kann vermieden werden, indem die Blätter beim Geißen nicht befeuchtet werden, die Seitentriebe frühzeitig entfernt werden und indem die Pflanzen an Schnüren oder Stäben entlang mit einem Trieb aufgeleitet werden

Tierische Schädlinge werden mit entsprechenden Mitteln bekämpft.

Mehr darüber findest Du unter im folgenden Artikel: „Tomaten Krankheiten & Schädlinge erkennen & bekämpfen“

Tomaten & Paprika benötigen viel Platz

Da beide Pflanzen für ihr Wachstum ausreichend Platz benötigen, würdest Du viel Platz sparen, wenn Du die Pflanzen jeweils mit kleiner wüchsigen Pflanzen, mit denen sie sich gut vertragen, zusammen pflanzen würdest.

Tomaten benötigen einen Pflanzenabstand von 70 cm und einen Reihenabstand von 100 cm, Paprikapflanzen benötigen in alle Richtungen 60 cm Abstand.

Durch den richtigen Pflanzabstand können die Blätter nach Regen besser abtrocknen. Eine hohe Feuchtigkeit fördert Pilzerkrankungen. Außerdem entwickeln sich bei ausreichendem Abstand die Wurzeln besser und die einzelnen Pflanzen nehmen sich nicht gegenseitig die Nährstoffe weg.

In diesem Fall stimmen auch die Befürworter der Zusammenpflanzung zu, die Pflanzen nicht zusammen zu pflanzen, denn es ist ein Fakt, dass beide Pflanzen zum Wachsen sehr viel Platz benötigen.

Tomaten & Paprika benötigen Wärme für gutes Wachstum

Beide Pflanzen benötigen Wärme zum Wachsen und passen daher gut zusammen. Die Keimtemperatur von Tomaten liegt zwischen 20 und 24 Grad Celsius. Nach der Keimung liegt die ideale Temperatur bei rund 18 Grad Celsius und während der Reifung zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Der Wärmebedarf von Paprikapflanzen liegt in den gleichen Bereichen. Siehe: .Welche Temperaturen vertragen Tomaten? Wie lange bleiben sie draußen? – Tomaten.de und Paprika anbauen: 3 Tricks, die sonst nur Profis kennen (mein-schoener-garten.de)

Vom Wärmebedarf passen also Tomaten und Paprika ausgezeichnet zusammen.

Fazit

Wenn Du ausreichend Platz in Deinem Garten oder in Deinem Gewächshaus hast und wenn Du bereit bist, Deinen Tomaten- und Paprikapflanzen die richtige Pflege zukommen zu lassen, kannst Du für Dich die Frage, ob man Tomaten und Paprika zusammen pflanzen kann, getrost mit „Ja“ beantworten.

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Foto des Autors

Ich habe das Projekt Pflanzentanzen ins Leben gerufen, weil ich mich gerne im Garten & auf dem Balkon als Hobby-Gemüse-Gärtner austobe. Am liebsten nerve ich meine Freundin damit, unseren Balkon mit Tomaten, Chillies und Snackgurken zu verwuchern.

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